Energiesparen mit der Wärmepumpe

Lohnt sich das für Hausbauer wirklich?


Artikel vom 29.02.2024


Solarenergie und Wärmepumpen gelten als die wichtigsten Grundpfeiler für eine nachhaltige Energieversorgung. Die optimale Effizienz erreicht die Pumpe, wenn sie mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen angetrieben wird (z.B. Photovoltaik). Zurückhaltung herrscht bei Hausbauern vor allem in Hinblick auf die entstehenden Kosten. Der Kauf einer Wärmepumpe ist kostenintensiv, durch Fördermittel gibt es jedoch Abhilfe. Stellt sich die alles entscheidende Frage, wann sich die Investition amortisiert.

Am Anfang ist die Anschaffung: Welche Kosten erwarten Hausbesitzer?

Wie hoch die Kosten für eine Wärmepumpe ausfallen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Das gewählte Modell spielt eine Rolle, aber auch der vorhandene Platz am Haus und die Leistungsstärke der Pumpe sind von Bedeutung. Klassische Luft-Wasser-Pumpen kosten (größenabhängig) zwischen 20.000 und 35.000 Euro. Etwas teurer sind Grundwasser- und Erdpumpen, hier kann der Gesamtpreis auf bis zu 40.000 Euro ansteigen. Entscheidend sind bei letzteren Pumpen die gegebenen Bedingungen. Aufwändige Bohrungen lassen den Preis ansteigen.

Dabei geht das investierte Geld nicht nur für den Kauf der Pumpe selbst drauf. Hinzu kommen benötigte Materialien und die Montageleistung. Letztere liegt im Schnitt bei 30 % des Gesamtpreises.

Obwohl einige Bauherren bei Luft-Wasser-Pumpen auf den Eigeneinbau setzen, ist davon dringend abzuraten. Sind Bohrungen nötig, dürfen diese ausnahmslos von geeignetem Fachpersonal durchgeführt werden. Im Sinne der eigenen Sicherheit ist es sinnvoll, den Einbau einer Wärmepumpe immer vom Fachmann vornehmen zu lassen.

Fördermittel reduzieren die Kosten für die Wärmepumpe

Förderung für den Austausch von Heizungen kann auch 2024 weiterhin bei der KfW beantragt werden. Die Maximalförderung liegt bei 70 %, wobei höchstens 30.000 Euro Investitionskosten berücksichtigt werden. In Zahlen heißt das, dass maximal 21.000 Euro staatlich gefördert werden. Die Förderungssumme setzt sich aus verschiedenen Einzelbestandteilen zusammen:

  • Die Basisförderung: Sie beträgt 30 % und ist für Verbraucher verfügbar, die einen sach- und fachgerechten Austausch ihrer Heizung auf eine förderfähige Wärmepumpe vornehmen lassen.

  • Der Klima-Geschwindigkeitsbonus: Wird beim Austausch eine Gaszentral- oder Ölheizung ersetzt, die bereits seit 20 Jahren und länger im Einsatz ist, wird der Zusatzbonus gezahlt. Voraussetzung ist, dass das alte Heizgerät noch funktionsfähig war. Der Bonus beträgt dabei 20 % und wird im Laufe der Zeit schrittweise abgesenkt.

  • Bonus aufs Einkommen: Weitere 30 % Bonus erhalten Personen, deren Jahreseinkommen (zu versteuern) die Grenze von 40.000 Euro nicht überschreitet. Dabei werden alle Einkünfte der im Haushalt lebenden Personen mit einbezogen.

  • Effizienzbonus: Nutzt die verwendete Wärmepumpe ein klimafreundliches Kältemittel oder greift auf effiziente Wärmequellen zurück, gibt es einen Zusatzbonus von 5 %.

Kosten für die Wärmepumpe im Betrieb

2022 waren Luft-Wasser-Wärmepumpen die mit Abstand beliebtesten Varianten und das hat sich auch bis heute nicht geändert. Wie hoch die Betriebskosten ausfallen, hängt unter anderem mit der verwendeten Energiequelle zusammen. Die Wärmepumpe benötigt Strom, um Wärme aus dem Erdreich, der Luft oder dem Grundwasser zu entziehen. Eine Faustregel besagt, dass eine kWh Strom insgesamt vier kWh Wärme erzeugen kann. Im Hinblick auf die gestiegenen Energiekosten lässt sich ein Medianwert von etwa 1.500 Euro pro Jahr ermitteln. Wie sich diese zusammensetzen, erklärt die nachfolgende Berechnung etwas genauer:

Eine Durchschnittsfamilie hat einen Jahresbedarf an Heizwärme von rund 18.000 kWh. Die Familie setzt auf eine Wärmepumpe, die aus einer kWh Strom bereinigt 3,8 kWh Wärme erzeugt. Die Stromversorgung wird über den öffentlichen Versorger sichergestellt, die (hohen) Preise liegen bei 32 Cent/kWh. Entsprechend dem Jahresbedarf ergeben sich folglich Kosten in Höhe von 1.515 Euro.

Diese Kosten lassen sich reduzieren, wenn die Durchschnittsfamilie ihren Strom selbst produziert, zum Beispiel durch eine PV-Anlage. Selbst wenn diese nicht 100 % des gesamten Strombedarfs deckt, reduzieren sie die Kosten in vielen Fällen signifikant.

Interessant ist auch, wie hoch die Heizkosten bei anderen Heizsystemen ausfallen. Bei einer Gasheizung und einem mittleren Preis pro Kilowattstunde von 11 Cent, betrügen die Gesamtkosten (beim gleichen Heizbedarf der Familie) rund 1.980 Euro. Noch teurer wird es mit einer Ölheizung (kWh-Preis 12 Cent). Hier würde die Familie 2.160 Euro zahlen. Im direkten Betrieb ist nur die Pelletheizung günstiger, da hier der Preis pro kWh mit 7 Cent deutlich niedriger ist, allerdings weniger umweltfreundlich.

Effizienz der Wärmepumpe lässt sich steigern  

Wie effizient die Wärmepumpe arbeitet, lässt sich vom Hausbesitzer selbst beeinflussen. Je besser die Hausfassade gedämmt ist, desto geringer ist der Wärmebedarf. Geht hingegen viel Wärme durch eine schlechte Isolierung verloren, erhöhen sich die Kosten. Aus diesen Gründen ist eine fundierte Energieberatung sinnvoll, wenn es um die Installation einer Pumpe geht, besonders in Altbauten. Allgemein wird gesagt, dass die ab 1995 geltenden Dämmstandards ausreichend sind, um eine Wärmepumpe rentabel zu machen. Wurde das betreffende Gebäude früher gebaut, gibt es Sanierungsmaßnahmen, die zur Effizienzsteigerung beitragen. In unsanierten Altbauten rentiert sich die Wärmepumpe hingegen nicht, die Kosten sind zu hoch.

Die schon erwähnte Kombination mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen ist ein Schlüsselfaktor bei der Reduktion der Gesamtkosten. Steht eine Solaranlage mit Speicherfunktion zur Verfügung, kann die Wärmepumpe autark betrieben werden. Das ist auch im Hinblick auf eventuelle Stromausfälle von großer Bedeutung. Durch die fehlende Abhängigkeit zum Stromversorger reduzieren sich nicht nur die Kosten, sondern auch die Ängste vor Preisschwankungen am Markt.

Bildquelle: pixabay.com/de/photos/w%C3%A4rmepumpe-gas-energie-verl%C3%A4ngerbar-6209793/