Zahlen lügen bekanntlich nicht. Dass etwa die Hälfte aller Einbrecher ihre
Taten vorzeitig beenden, führen Experten oft auf gut gesicherte Häuser
zurück. Gelingt der Einbruch nicht in wenigen Minuten, brechen viele Täter den
Versuch ab. Moderne Sicherheitstechnik ist demnach ein hervorragender und
wichtiger Schutz. Denn der Verlust wertvoller Gegenstände ist noch das
geringere Übel. Schlimmer wiegt meist der Verlust des Sicherheitsgefühls im eigenen
Zuhause.
Das Haus
effektiv sichern
Der Einbruch in eine Wohnung erfolgt grundsätzlich durch Fenster und Türen.
Diese Schwachstellen zu sichern, ist daher die erste und wichtigste Maßnahme,
die Sie treffen sollten. Entsprechende Normen helfen Ihnen, geeignete Türen und
Fenster zu finden. Sie sind in verschiedene Klassen eingeteilt, die sich nach einer bestimmten Widerstandszeit und einer benötigten
Vorgehensweise ordnen. Je länger ein Täter für den Einbruch benötigt und je
aufwendiger die Vorgehensweise, desto höher ist die Widerstandsklasse. Die
unterste Widerstandsklasse RC 1 N (resistance class) bietet kaum Schutz und ist
in unter drei Minuten mit einfacher körperlicher Gewalt oder Handwerkzeug
überwunden. Als höchste Sicherheitsstufe gilt RC 6, die auch mit schwerem Gerät
mindestens 20 Minuten halten muss. Aus baulichen und finanziellen Gründen kommt
dieser Schutz jedoch nur für die wenigsten infrage. Die Polizei empfiehlt einen
Einbau der Widerstandsklasse RC 2, der Täter in der Regel lange genug abhält.
Für Privatwohnungen gilt RC 3 als höchste geeignete Klasse.
Zusätzlicher
Schutz
Eine sinnvolle Erweiterung ist ein elektrischer Einbruchschutz. In erster Linie
handelt es sich hierbei um eine moderne Alarmanlage
für ein Einfamilienhaus. Mieter und Bewohner eines
Mehrfamilienhauses sollten rechtliche Fragen hinsichtlich einer Außenanlage
zunächst mit dem Eigentümer und anderen Bewohnern klären. Für Mieter sind
bauliche Maßnahmen innerhalb der Wohnung ebenfalls mit dem Vermieter zu abzusprechen.
Alarmanlagen und Überwachungskameras schrecken Einbrecher effektiv ab. Vor
allem akustische und visuelle Signale schlagen Täter in die Flucht. Wichtig ist
dabei eine professionelle Installation, um rechtliche Bestimmungen einzuhalten,
einen effektiven Schutz zu gewährleisten und Fehlalarme zu verhindern. Als
höchste Sicherheitsmaßnahme dient ein kombinierter Schutz aus moderner
Alarmanlage und einer Echtzeitüberwachung. Um die Standards aufrechtzuerhalten,
sollten Sicherheitssysteme einer regelmäßigen Wartung unterzogen werden.
Wichtige Tipps
Die besten Sicherheitsanlagen helfen nicht, wenn die Fenster beim Verlassen der
Wohnung geöffnet sind. Fenster und Türen sollten Sie daher auf jeden Fall
schließen. Einbrecher schlagen zudem gerne in der Urlaubszeit zu. Vermeiden
Sie große Ankündigungen Ihrer Reisepläne in öffentlichen Netzwerken. Bei
längerer Abwesenheit ist es zudem besser, die Jalousien und Rollläden oben zu lassen. Einbrecher interpretieren das in der Regel als geeignete
Möglichkeit, um in das Haus einzudringen. Sollte es zu einem Einbruch kommen,
ist eine Inventarliste des Hausrats nützlich, die eine Zusammenarbeit mit der
Polizei und der Versicherung vereinfacht.
Hilfe suchen
Bei großen Unsicherheiten sind polizeiliche Beratungsstellen hilfreiche
Ansprechpartner. Sie bieten kostenlose Hilfe an und stehen bei Fragen rund um
einen geeigneten Einbruchschutz Rede und Antwort. Sind Sie tatsächlich Opfer
einer Straftat geworden und suchen rechtliche Hilfe und menschlichen Beistand,
steht Ihnen unter anderem der Weiße Ring zur Seite. Die Hilfsorganisation ist
für Sie kostenlos und auch telefonisch erreichbar.