Fünf Tipps zum Dachdecken

Ratgeber zum Dachdecken


Artikel vom 21.12.2022


Wer das Dach selbst deckt, spart den Handwerker. Was muss alles für die Tätigkeiten beachtet werden? Unser Guide führt durch den Parcours. ✅

Wer über handwerkliches Geschick verfügt, schwindelfrei und körperlich gesund ist, kann Arbeiten rund um das Dachdecken selbst ausführen. Auf diese Weise spart er ganz oder teilweise die Kosten für den Dachdecker.

Wir versorgen Sie mit fünf wertvollen Tipps zum Dachdecken in der Hoffnung, dass Ihnen unser Ratgeber weiterhilft.

Wann muss das Dach gedeckt werden?

Ein Dach kann bis zu 50 oder 60 Jahre halten. Ist das Dach begrünt und es dominieren Verschattungen, kann die Feuchtigkeit nicht richtig trocknen oder abfließen, was einen Eingriff schon vorher nötig macht. Schwierige Witterungsverhältnisse wie Sturzregen und starker Sturm können ebenfalls die Dachstruktur beschädigen und dazu beitragen, dass sich einzelne Dachsteine lösen und herunterfallen.

Soll eine PV-Anlage installiert werden, empfiehlt sich ein vorheriger Check des Dachs, da der Zugang danach zum Dach nicht mehr möglich ist. Werden dabei schwere Schäden beobachtet, bietet es sich an, vor der Installation das Dach gleich neu zu decken. Wer sich das nicht zutraut, sollte immer einen Dachdecker in der Nähe finden.

Die fünf Tipps in unserem Ratgeber

Unsere fünf Tipps führen wir im Folgenden genauer aus:

Tipp 1: Kostenkalkulation

Muss das Dach gedeckt werden, sollten die Kosten für das Material genau kalkuliert werden. Denn wer vorher zu viel Material ordert, muss unnötig Ausgaben stemmen, während er bei zu wenig Materialien seine Arbeit nicht vollenden kann. In die Berechnung gehören der Bedarf an Brettern und Ziegel für die Ortgänge mit hinein. Ferner gehört eine Berechnung der Überdeckung, Schnürabstände an den Ortgängen und der Lattenabstände zum Arbeitsumfang. Zum Glück lässt sich heute der Bedarf an Material online mithilfe spezieller Tools für Dachdecker bequem berechnen.

Tipp 2: Einbau einer Sicherheitsfolie

Wer eine Sicherheitsfolie anbringt, sorgt für einen zusätzlichen Schutz für das Dach und trägt dazu bei, dass das neue Dach länger hält. Die Sicherheitsfolien lassen sich durch ihren selbstklebenden Mechanismus ohne größere Schwierigkeiten am Dach anbringen. Sie schützen das Dach künftig vor Hitze, Kälte, Ozon und UV-Strahlen der Sonne.

Tipp 3: Gerüst und Aufzug

Ein Dachdeckergerüst schützt die Arbeiter während ihrer Tätigkeiten am Dach sowie das Material, das während der Arbeiten auf dem Dach gelagert werden kann. Mit einem Aufzug gestalten sich Ein- und Abstieg überdies leicht und gefahrlos. Beide Elemente sind im Fachhandel erhältlich.

In Deutschland sind gesetzliche Bestimmungen zum Dachdeckergerüst zu beachten. So muss dieses der Gerüstgruppe 3 entsprechen, 200 kg pro Quadratmeter Nutzlast tragen können sowie eine Belagbreite von 60 cm vorweisen. Für zusätzliche Sicherheit dient ein Fangnetz, das der Gesetzgeber ebenfalls für die Dacharbeiten vorschreibt.

Tipp 4: Entfernung des Altdachs

Um das Altdach für den Austausch zu entfernen, sind neben dem Entfernen von Dachpfannen, -ziegeln und -steinen weitere Arbeitsschritte notwendig. Dazu gehört zunächst das Ablatten und damit die Entfernung von Dachlatten, was sich mit unter anderem mit einem Kuhfuß bewerkstelligen lässt. Weiter geht es mit dem Abfegen der Sparren und der Beseitigung noch im Gerüst steckender Nägel. Ebenfalls fortgeschafft werden müssen Schneefang, Rinneneisen und Dachrinne, während in vielen Fällen der Rückbau von Antennen und Schornstein notwendig wird.

Tipp 5: Dachdecken mit System

Für das Dachdecken hat sich ein System bewährt, das Fachleute „von Ortgang zu Ortgang“ nennen. Bei dieser Tätigkeit werden die Ortgänge des Dachs mit der Verlattung verstaut und danach abgeschnürt. Die Schnüre bewegen sich parallel von Ortgang zu Ortgang, damit eine gleichmäßige Verlegung der Ziegel möglich ist.

Die Ziegel werden daraufhin von der Traufe bis zum Dachfirst gelegt. Jede Reihe an Ziegelsteinen wird für sich bearbeitet, bis die nächsthöhere Reihe an Dachziegeln in Angriff genommen wird. Zum Schluss wird der Dachfirst verlegt, indem er auf eine zunächst befestigte Konstruktion aus Dichtbändern und Dachlatten platziert wird. Die Arbeit ist abgeschlossen.

Bildquelle: unsplash.