Die Energiepreise steigen kontinuierlich und der Klimawandel
wird zunehmend zu einer echten Bedrohung für die Menschheit. Da ist es eine
gute Idee für Bauherren, sich mit dem Thema Energieeffizienz
auseinanderzusetzen. So besteht bereits beim Hausbau die Möglichkeit, dafür zu
sorgen, dass die spätere Immobilie möglichst wenig Energie benötigt. Welche
Strategien für Energieeffizienz beim Hausbau es gibt und worauf Hausbesitzer im
Einzelnen achten sollten, erklärt dieser Artikel.
In Deutschland kann niemand ein Haus einfach so bauen, wie
es ihm gefällt. Der Gesetzgeber schreibt vielfältige Dinge vor, die beim Bau
einer Immobilie zu berücksichtigen sind. Besonders große Wichtigkeit hat
hierbei das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Dieses schreibt gewisse
Mindeststandards vor, die ein Haus erfüllen muss, um in Deutschland gebaut
werden zu dürfen. Allerdings haben Bauherren die Wahl zwischen ganz
unterschiedlichen Gebäudearten, die jeweils andere Energiestandards mitbringen.
Ein Niedrigstenergiegebäude zeichnet sich dadurch aus, dass
es lediglich die Mindestanforderungen des GEG erfüllt. Das Haus darf somit
gebaut werden, allerdings ist es wahrscheinlich, dass es in wenigen Jahren den
dann gängigen Standards nicht mehr entspricht. Ein Haus, das vor 10 Jahren
gebaut wurde, galt damals vielleicht als energieeffizient, ist es heute aber
kaum noch oder es erfüllt die Mindeststandards gar nicht mehr. Deswegen kann es
sinnvoll sein, über die reinen Mindeststandards hinauszugehen, damit nicht nach
kurzer Zeit bereits Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an einer
Immobilie vorgenommen werden müssen.
Es spricht viel dafür, sich für ein Effizienzhaus zu
entscheiden. Dieses ist förderfähig und geht deutlich über die reinen
Mindeststandard hinaus. Alternativ können sich Bauherren für ein Passivhaus
entscheiden. Dieses zeichnet sich durch eine hervorragende Dämmung und eine
zuverlässige Lüftungsanlage aus. Hierdurch ist es möglich, Energieverluste zu
vermeiden und verwendete Energie zurückzugewinnen. Besonders effizient ist
jedoch das Nullenergiehaus. Dieses kreiert eigene Energie, sodass es keinen
eigenen Energiebedarf hat.
Eine wichtige Aufgabe bei dem Versuch, ein Haus
energieeffizient zu gestalten, besteht darin, Energieverluste zu vermeiden. Das
ist beispielsweise dadurch möglich, dass hochwertige Haustüren in die Immobilie
eingebaut werden. Diese sind so gestaltet, dass möglichst keine Energie nach
außen dringt und verlorengeht. Gleichzeitig ist es möglich, besonders sichere
Türen zu wählen, um Einbrechern ihre Arbeit so schwer wie möglich zu machen.
Neben den Türen spielen die Fenster eine wichtige Rolle.
Gerade bei alten Modellen geht eine Menge Energie verloren. Entsprechend sollte
auch hier darauf geachtet werden, hochwertige Modelle zu wählen, die möglichst
dicht sind. In diesem Zusammenhang ist es möglich, die Energieeffizienz mit dem
Schallschutz zu kombinieren. So können dichte Fenster gewählt werden, die keine
Energie nach außen und keinen Lärm von der Straße nach innen lassen.
Beim Bau einer Immobilie sollte immer auf eine erstklassige Wärmedämmung Wert gelegt
werden. Diese stellt sicher, dass verwendete Energie möglichst lange in dem
Gebäude bleibt und somit nicht so schnell verschwindet. Es empfiehlt sich,
bereits mit dem Architekten und den entsprechenden Gewerken zu sprechen, um die
individuell beste Dämmung zu finden.
Wenn bereits beim Hausbau auf eine sinnvolle Wärmedämmung
Wert gelegt wird, spart es in der Zukunft eine Menge Mühe und Kosten. Dann ist
es nicht nötig, die Fassade des Gebäudes zu bearbeiten, um dieses abzudichten
und mit einer neuen Dämmung zu versehen. Außerdem ist so sichergestellt, dass
das Haus über viele Jahre hinweg den Energiestandards entspricht, die der
Gesetzgeber vorschreibt. Auf diese Weise fallen ebenfalls seltener
Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten an.
Viele Hausbesitzer entscheiden sich dafür, ihre eigene
Energie zu gewinnen. Sie wollen unabhängig von den Energieanbietern werden, um
so eine Menge Geld zu sparen. Wer beispielsweise eine Photovoltaikanlage nutzt,
kann diese einsetzen, um die Warmwasseraufbereitung sicherzustellen oder
eigenen Strom zu erzeugen. Ebenso bietet es sich an, mit Wärmepumpen zu
arbeiten, die die Energie aus dem Boden oder der Luft nutzt, um Wärme zu
erzeugen.
Die so erzeugte Energie und der vorhandene Strom können
genutzt werden, um den eigenen Bedarf zu decken. Häufig ist es aber so, dass
gerade bei intensivem Sonneneinfall mehr Energie gewonnen wird, als für den
eigenen Haushalt nötig ist. In einem solchen Fall ist es möglich, die
überschüssige Energie an das öffentliche Stromnetz abzugeben. Hierfür erhalten
Hausbesitzer einer Einspeisevergütung, durch die sich die
Anschaffung einer Photovoltaikanlage oder anderer Maschinen schnell rechnet.
Eine weitere sinnvolle Möglichkeit besteht darin, sich
bereits bei der Planung des eigenen Hauses für ein Smart Home zu entscheiden.
Hierbei handelt es sich um Häuser, bei denen viele Komponenten digital
miteinander vernetzt sind und untereinander kommunizieren. Auf diese Weise
haben Hausbesitzer die Möglichkeit, vielfältige Funktionen zu nutzen, die dabei
helfen, Energie einzusparen.
Ein gutes Beispiel sind in diesem Zusammenhang smarte Thermostate. Diese sind in der Lage, immer dann zu heizen, wenn die Hausbesitzer tatsächlich Energie benötigen. So ist die Wohnung beispielsweise bereits warm, wenn man morgens aufsteht oder abends von der Arbeit kommt. Durch individuelle Einstellungen ist es dann möglich, den Energieverbrauch zu individualisieren und so perfekt zu steuern, dass man tatsächlich nur die Energie verbraucht, die man tatsächlich benötigt. Kontinuierlich entsteht so durch immer mehr Hausbesitzer eine Smart City, die möglichst wenig Energie verbraucht.
Bei der Energieeffizienz beim Hausbau geht es nicht alleine
um finanzielle Fragen, sondern auch um einen effizienten Umweltschutz. Es ist
wichtig, den Ausstoß von CO2 so gering wie möglich zu halten, um den
Klimawandel nicht noch unnötig zu befeuern. Deswegen lohnt es sich,
verschiedene Maßnahmen zu bedenken und durchzurechnen, mit denen der CO2
Verbrauch spürbar reduziert werden kann.
Hierzu gehört unter anderem, mit regionalen Materialien zu
arbeiten. Wenn Komponenten aus fernen Ländern angeliefert werden müssen, sorgt
dies für einen hohen CO2 Ausstoß. Das liegt daran, dass die Materialien mit
LKW, Schiffen oder Flugzeugen transportiert werden müssen, deren Energiebilanz
äußerst schlecht ist. Wenn hingegen mit regionalen Hölzern oder Materialien
gearbeitet wird, sind die Wege äußerst kurz und es entsteht deutlich weniger
CO2.
Hausbesitzer haben viele Möglichkeiten, um ihre Immobilie
möglichst energieeffizient zu gestalten. Wichtig ist es, genau zu planen und
durchzurechnen, was die einzelnen Maßnahmen kosten und welche Ersparnisse sich
damit erzielen lassen. Wer als Bauherr hiermit überfordert ist, kann sich
professionelle Hilfe an die Seite holen. Diese hilft dabei, sich einen
Überblick über die verschiedenen Maßnahmen für mehr Energieeffizienz zu
verschaffen und genau die Lösungen auszuwählen, die zu den individuellen
Ansprüchen und zum eigenen Budget passen.