Energieeffizienz schon beim Hausbau – so gehts

Gegen steigende Energiepreise absichern


Artikel vom 05.04.2022


Die Energiepreise steigen kontinuierlich und der Klimawandel wird zunehmend zu einer echten Bedrohung für die Menschheit. Da ist es eine gute Idee für Bauherren, sich mit dem Thema Energieeffizienz auseinanderzusetzen. So besteht bereits beim Hausbau die Möglichkeit, dafür zu sorgen, dass die spätere Immobilie möglichst wenig Energie benötigt. Welche Strategien für Energieeffizienz beim Hausbau es gibt und worauf Hausbesitzer im Einzelnen achten sollten, erklärt dieser Artikel.

 

Unterschiedliche Energieklassen bei Häusern

 

In Deutschland kann niemand ein Haus einfach so bauen, wie es ihm gefällt. Der Gesetzgeber schreibt vielfältige Dinge vor, die beim Bau einer Immobilie zu berücksichtigen sind. Besonders große Wichtigkeit hat hierbei das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Dieses schreibt gewisse Mindeststandards vor, die ein Haus erfüllen muss, um in Deutschland gebaut werden zu dürfen. Allerdings haben Bauherren die Wahl zwischen ganz unterschiedlichen Gebäudearten, die jeweils andere Energiestandards mitbringen.

 

Ein Niedrigstenergiegebäude zeichnet sich dadurch aus, dass es lediglich die Mindestanforderungen des GEG erfüllt. Das Haus darf somit gebaut werden, allerdings ist es wahrscheinlich, dass es in wenigen Jahren den dann gängigen Standards nicht mehr entspricht. Ein Haus, das vor 10 Jahren gebaut wurde, galt damals vielleicht als energieeffizient, ist es heute aber kaum noch oder es erfüllt die Mindeststandards gar nicht mehr. Deswegen kann es sinnvoll sein, über die reinen Mindeststandards hinauszugehen, damit nicht nach kurzer Zeit bereits Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an einer Immobilie vorgenommen werden müssen.

 

Es spricht viel dafür, sich für ein Effizienzhaus zu entscheiden. Dieses ist förderfähig und geht deutlich über die reinen Mindeststandard hinaus. Alternativ können sich Bauherren für ein Passivhaus entscheiden. Dieses zeichnet sich durch eine hervorragende Dämmung und eine zuverlässige Lüftungsanlage aus. Hierdurch ist es möglich, Energieverluste zu vermeiden und verwendete Energie zurückzugewinnen. Besonders effizient ist jedoch das Nullenergiehaus. Dieses kreiert eigene Energie, sodass es keinen eigenen Energiebedarf hat.

 

Die Wahl der passenden Türen

 

Eine wichtige Aufgabe bei dem Versuch, ein Haus energieeffizient zu gestalten, besteht darin, Energieverluste zu vermeiden. Das ist beispielsweise dadurch möglich, dass hochwertige Haustüren in die Immobilie eingebaut werden. Diese sind so gestaltet, dass möglichst keine Energie nach außen dringt und verlorengeht. Gleichzeitig ist es möglich, besonders sichere Türen zu wählen, um Einbrechern ihre Arbeit so schwer wie möglich zu machen.

 

Neben den Türen spielen die Fenster eine wichtige Rolle. Gerade bei alten Modellen geht eine Menge Energie verloren. Entsprechend sollte auch hier darauf geachtet werden, hochwertige Modelle zu wählen, die möglichst dicht sind. In diesem Zusammenhang ist es möglich, die Energieeffizienz mit dem Schallschutz zu kombinieren. So können dichte Fenster gewählt werden, die keine Energie nach außen und keinen Lärm von der Straße nach innen lassen.

 

Eine sinnvolle Dämmung wählen

 

Beim Bau einer Immobilie sollte immer auf eine erstklassige Wärmedämmung Wert gelegt werden. Diese stellt sicher, dass verwendete Energie möglichst lange in dem Gebäude bleibt und somit nicht so schnell verschwindet. Es empfiehlt sich, bereits mit dem Architekten und den entsprechenden Gewerken zu sprechen, um die individuell beste Dämmung zu finden.

 

Wenn bereits beim Hausbau auf eine sinnvolle Wärmedämmung Wert gelegt wird, spart es in der Zukunft eine Menge Mühe und Kosten. Dann ist es nicht nötig, die Fassade des Gebäudes zu bearbeiten, um dieses abzudichten und mit einer neuen Dämmung zu versehen. Außerdem ist so sichergestellt, dass das Haus über viele Jahre hinweg den Energiestandards entspricht, die der Gesetzgeber vorschreibt. Auf diese Weise fallen ebenfalls seltener Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten an.

 

Eigenen Strom erzeugen

 

Viele Hausbesitzer entscheiden sich dafür, ihre eigene Energie zu gewinnen. Sie wollen unabhängig von den Energieanbietern werden, um so eine Menge Geld zu sparen. Wer beispielsweise eine Photovoltaikanlage nutzt, kann diese einsetzen, um die Warmwasseraufbereitung sicherzustellen oder eigenen Strom zu erzeugen. Ebenso bietet es sich an, mit Wärmepumpen zu arbeiten, die die Energie aus dem Boden oder der Luft nutzt, um Wärme zu erzeugen.

 

Die so erzeugte Energie und der vorhandene Strom können genutzt werden, um den eigenen Bedarf zu decken. Häufig ist es aber so, dass gerade bei intensivem Sonneneinfall mehr Energie gewonnen wird, als für den eigenen Haushalt nötig ist. In einem solchen Fall ist es möglich, die überschüssige Energie an das öffentliche Stromnetz abzugeben. Hierfür erhalten Hausbesitzer einer Einspeisevergütung, durch die sich die Anschaffung einer Photovoltaikanlage oder anderer Maschinen schnell rechnet.

 

Mit Smart Homes Energie sparen

 

Eine weitere sinnvolle Möglichkeit besteht darin, sich bereits bei der Planung des eigenen Hauses für ein Smart Home zu entscheiden. Hierbei handelt es sich um Häuser, bei denen viele Komponenten digital miteinander vernetzt sind und untereinander kommunizieren. Auf diese Weise haben Hausbesitzer die Möglichkeit, vielfältige Funktionen zu nutzen, die dabei helfen, Energie einzusparen.

 

Ein gutes Beispiel sind in diesem Zusammenhang smarte Thermostate. Diese sind in der Lage, immer dann zu heizen, wenn die Hausbesitzer tatsächlich Energie benötigen. So ist die Wohnung beispielsweise bereits warm, wenn man morgens aufsteht oder abends von der Arbeit kommt. Durch individuelle Einstellungen ist es dann möglich, den Energieverbrauch zu individualisieren und so perfekt zu steuern, dass man tatsächlich nur die Energie verbraucht, die man tatsächlich benötigt. Kontinuierlich entsteht so durch immer mehr Hausbesitzer eine Smart City, die möglichst wenig Energie verbraucht.


Regionale Materialien verwenden

 

Bei der Energieeffizienz beim Hausbau geht es nicht alleine um finanzielle Fragen, sondern auch um einen effizienten Umweltschutz. Es ist wichtig, den Ausstoß von CO2 so gering wie möglich zu halten, um den Klimawandel nicht noch unnötig zu befeuern. Deswegen lohnt es sich, verschiedene Maßnahmen zu bedenken und durchzurechnen, mit denen der CO2 Verbrauch spürbar reduziert werden kann.

 

Hierzu gehört unter anderem, mit regionalen Materialien zu arbeiten. Wenn Komponenten aus fernen Ländern angeliefert werden müssen, sorgt dies für einen hohen CO2 Ausstoß. Das liegt daran, dass die Materialien mit LKW, Schiffen oder Flugzeugen transportiert werden müssen, deren Energiebilanz äußerst schlecht ist. Wenn hingegen mit regionalen Hölzern oder Materialien gearbeitet wird, sind die Wege äußerst kurz und es entsteht deutlich weniger CO2.

 

Fazit

 

Hausbesitzer haben viele Möglichkeiten, um ihre Immobilie möglichst energieeffizient zu gestalten. Wichtig ist es, genau zu planen und durchzurechnen, was die einzelnen Maßnahmen kosten und welche Ersparnisse sich damit erzielen lassen. Wer als Bauherr hiermit überfordert ist, kann sich professionelle Hilfe an die Seite holen. Diese hilft dabei, sich einen Überblick über die verschiedenen Maßnahmen für mehr Energieeffizienz zu verschaffen und genau die Lösungen auszuwählen, die zu den individuellen Ansprüchen und zum eigenen Budget passen.