Hausfassade: Das Kleid einer Immobilie


Artikel vom 16.04.2020


Eine Fassade erfüllt verschiedene Aufgaben. Sie schützt die Gebäudesubstanz und ist wesentlicher Bestandteil des Energiekonzepts einer Immobilie. Auch die Ästhetik spielt bei einer Fassade eine große Rolle. Wer ein Haus baut sollte sich Zeit nehmen, um die Fassade zu planen. Eine Fassade kann aus Putz, Holz, Stein, Metall oder Verbundstoffen bestehen – selbstverständlich in Kombination mit Glas. Dieser Beitrag stellt die unterschiedlichen Möglichkeiten vor.

Bild 1: Putzfassaden sind traditionell und lassen sich auch in leuchtenden Farben streichen.

Warum ist die Fassade wichtig?

Eine neue Fassade trägt zum Werterhalt oder zur Wertsteigerung einer Immobilie bei. Wird eine Bestandsimmobilie saniert, kann die Fassade die Optik des Hauses dramatisch verändern. Auch bei der Planung eines Neubaus funktioniert die Fassade wie ein Maßanzug. Er muss perfekt passen, damit sich die Bewohner darin ihr Leben lang wohlfühlen. Natürlich müssen Fassaden technische und energetischer Anforderungen erfüllen. Darüber hinaus muss die Optik stimmen.

Glasfassaden: Transparenz und Leichtigkeit

Große Glasfassaden sind zentrales Gestaltungselement bei aktuellen Neubauten. Hochwertige Verglasung wird mit Hightechrahmen verbunden, die zum einen für Leichtigkeit sorgen, zum anderen die Stabilität gewährleisten und den Wärmeverlust minimieren. Jedes Haus verfügt über Hausfassaden mit Fenstern. Sind diese einzeln angeordnet, bezeichnet man eine solche Fassade als Lochfassade. Wer sich für große Glasflächen entscheidet und ganze Wände transparent gestaltet, arbeitet mit der sogenannten Glasfassade. Im Einfamilienhausbereich ist die Pfosten-Riegel-Konstruktion erste Wahl. Technisch gesehen werden die Glasflächen in eine tragende Konstruktion eingefügt. Mit etwas Geschick wird damit eine insgesamt sehr filigrane Architektur kreiert. Glas kann zudem auch vor eine Fassade gehängt werden, um gezielt bestimmte Akzente zu setzen.

Metallfassade: wartungsfrei und vielseitig

Eine maßgeschneiderte Fassade aus Metall erfüllt repräsentative Ansprüche sehr individuell. Der Werkstoff lässt unterschiedliche Fassadenarten zu. So können Architekten Elementfassaden, Paneelfassaden, Glattblechfassaden oder Verbundstofffassaden nutzen, wobei sie auf Stahl, Aluminium, Kupfer oder Corten-Stahl zurückgreifen. Metallfassaden werden mit einem passenden System an den Außenwänden fixiert und sind wie ein maßgeschneidertes Kleid für eine Immobilie. Individualisierungen im Design sind auf vielfältige Art und Weise möglich. Häuslebauer können auf praktisch jede beliebige Farbe zurückgreifen und auch vom Design her aus den Vollen schöpfen. Metall lässt sich bis ins Detail maßanfertigen und individualisieren. So gibt es zum Beispiel Wellenprofile, Trapezprofile, Kassetten oder Fassadenbleche, die jeweils ihren ganz eigenen Charme entfalten.

Metallfassaden sind in der Regel absolut wartungsfrei, vorausgesetzt es werden witterungsresistente Werkstoffe verwendet. Dazu gehören beispielsweise Alu, Edelstahl oder Corten-Stahl. Der zuletzt genannte bildet eine Rostschicht, eine technisch gewollte Sperrschicht im Bauteil stoppt die Korrosion in der Tiefe.

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Holz: schnell montiert und meist rustikal

Holz ist derzeit recht beliebt, vor allem vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit nachwachsender Rohstoffe. Eine der gängigsten Fassadenverkleidungen aus Holz besteht aus senkrecht oder waagerecht montierten Brettern. Der konstruktive Holzschutz einer Holzfassade ist entscheidend für die Haltbarkeit. Das Regenwasser muss rasch abschließen, damit das Holz innerhalb kürzester Zeit wieder trocken ist. Hinterlüftete Fassaden sind deshalb die Regel. Wer den Werkstoff Holz verwenden, aber den Look eines typischen Schwedenhauses vermeiden will, findet seit einigen Jahren plattenförmige Holzelemente. Sie sorgen im Gegensatz zu den einzeln montierten Brettern für eine sehr ruhige Oberflächenoptik. Die Montage ist wesentlich schneller erledigt. Holz lässt sich in unterschiedlichen Farben streichen, sodass Hausbesitzer in diesem Punkt ebenfalls ihre Kreativität ausleben können. Holzfassaden müssen regelmäßig gepflegt und gewartet werden, sie bedeuten also mehr Arbeit als beispielsweise Metallfassaden. Dafür können sie in unterschiedlichen Farben gestrichen werden und so alle paar Jahre die Optik des Hauses verändern.

Stein: edler Naturstein oder klassischer Backstein

Steinfassaden sind weit verbreitet. Backstein oder Klinker gehören wohl zu den Klassikern der Fassadengestaltung. Heiß gebrannte Ziegel verfügen über eine enorme Witterungsbeständigkeit und Robustheit. Es gibt sie in verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen Oberflächen, die von den Zuschlagstoffen in der Rohmasse herrühren.

Eine Fassade aus Naturstein wirkt edel und hinterlässt einen ganz besonders repräsentativen Eindruck. Naturstein ist vergleichsweise kostenintensiv und diesen Luxus leisten sich nur wenige. Wenn eine Natursteinfassade verwendet wird, wird sie in der Regel vorgehängt. Zum Einsatz kommen dünn geschnittene Steinplatten, die auf einer Unterkonstruktion fixiert werden.

Stein kann als Verblender oder als Vollmauerziegel verwendet werden. Wird die Verblendtechnik gewählt, ist die Fassade nicht wasserdicht. Das bedeutet, dass die Dämmstoffe hinter der Verblendschale entsprechend wasserabweisend sein müssen.

Putz: Relativ gestaltungsfrei und wartungsarm

Eine gängige Fassadengestaltung ist die Putzverkleidung. Eine Putzfassade ist wie ein Schutzmantel und sie hält je nach Ausführung zwischen 15 und 30 Jahre, bevor Ausbesserungsarbeiten vorgenommen werden müssen. Eine klassische Putzfassade wird in zwei Schritten aufgebracht. Sie besteht aus Unterputz und Oberputz. Immobilienbesitzer können auf ein vielfältiges Sortiment unterschiedlicher Strukturputze zurückgreifen. Eine breit gefächerte Farbauswahl macht es nicht einfach, sich festzulegen. Hinzu kommen unterschiedliche Strukturen und verschieden große Körnungen. Manche Fassadenteile werden mit unterschiedlichen Putzarten versehen. So kann zum Beispiel im Eingangsbereich mit einem bestimmten Zierprofil ein besonderer Akzent gesetzt werden.

Mineralputz gehört zu den günstigen Werkstoffen. Er gleicht Unebenheiten in der Oberfläche aus, ist allerdings nur in einer begrenzten Farbtonauswahl erhältlich. Pastöser Putz bietet die Möglichkeit kräftiger Farbtöne in gebrauchsfertiger Mischung. Er ist zwar teurer, muss aber nicht extra angerührt werden.

Je nach Qualität des Putzes und Witterungsverhältnissen müssen Putzfassaden nach 10 bis 30 Jahren gereinigt und neu gestrichen werden. Das dient zum Werterhalt und verbessert selbstredend die Optik. Frische Farbe wird aber erst dann aufgebracht, wenn sämtliche Verschmutzungen befreit und die Tragfähigkeit des Untergrunds getestet wurde. Im Zweifel muss der Putz zuerst nachgebessert werden, bevor gestrichen werden kann.

Zeit nehmen und eine überlegte Entscheidung treffen

Ein Haus nach eigenen Vorstellungen zu planen ist eine Herausforderung, der sich Jahr für Jahr unzählige Bauherren stellen. Die Fassadengestaltung spielt dabei eine große Rolle, denn sie ist weithin sichtbar und vermittelt den ersten Eindruck einer Immobilie. Wer sich hier Zeit lässt und sich intensiv mit der Fassadenwahl auseinandersetzt wird sicherlich die passende Fassadengestaltung wählen können, die wie angegossen zum Geldbeutel und dem persönlichen Geschmack passt.


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