Für die meisten Menschen ist ein Fenster einfach da. Es
lässt in den Raum, verbessert das Raumklima, man fühlt sich im Raum wohler, man
kann die Welt draußen beobachten und lüften. Denn ein Fenster geht schließlich
immer auf und zu. Richtig? Falsch!
Denn ein heute übliches Drehkippfenster ist ein kleines
Wunder der Technik. Unheimlich viele verschiedene Komponenten greifen in einem
Drehkippfenster zusammen und sorgen dafür, dass es fest verschließbar ist, und
trotzdem nur mit einem Hebel weit geöffnet oder nur gekippt werden kann. Wer
seine Fenster nicht pflegt, dessen Fenster werden mehr als nur dreckig.
Irgendwann funktionieren sie auch nicht mehr. Und dann ist eine aufwendige und
oft teure Reparatur nötig. Um das zu vermeiden, sollten Fenster ebenso oft
gewartet wie geputzt werden.
In Deutschland ist das Drehkippfenster die mit Abstand
gebräuchlichste Fensterart. Mit nur einem Hebel kann das Fenster verschlossen,
weit geöffnet (gedreht) oder nur einen Spalt weit gekippt werden. Dafür muss
der Fensterflügel sich einerseits um die Anschlagsseite drehen lassen und um
seine horizontale Achse kippen lassen.
Damit diese technisch aufwendigen Bewegungen möglich sind,
muss der Fensterrahmen mit einem komplexen Fensterbeschlag mit dem
Fensterflügel verbunden werden.
Je nachdem wie weit der Fensterhebel gedreht wird, werden
unterschiedliche Riegel und Scharniere bewegt. Damit ein Fenster gedreht, d.h.
geöffnet, werden kann muss der obere Fensterbeschlag, der das gekippte Fenster
nicht zu weit auffallen lässt, gelöst werden.
Wenn das Fenster gekippt werden soll, muss das obere
Scharnier des Fensterflügels designt sein, dass es nur noch den Beschlag und
nicht den Fensterflügel selbst trägt. Die meisten dieser beweglichen Teile
befinden sich weit entfernt vom Fensterhebel. Daher läuft ein System von
Schienen und Eckumleitungen um den Fensterflügel herum, der durch
Verschmutzungen in seiner Funktion beeinträchtigt werden kann.
Moderne Fenster haben darüber hinaus noch eine
Fehlbedienungssperre. Wenn ein Fenster, das nicht mit einer solchen
Fehlbedienungssperre ausgestattet ist, nach der Kippstellung direkt weit
geöffnet werden soll, hängt der Fensterflügel nur noch an seinem unteren Beschlag
und könnte schlimmstenfalls herunterfallen.
Offensichtlich ist ein modernes Fenster ein wesentlich
komplexeres System, als man als unbedarfter Laie vermuten könnte. Damit es
dauerhaft funktioniert, muss das Fenster regelmäßig gewartet werden.
Die Fensterbeschläge müssen regelmäßig auf ihre
Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Außerdem sollte beim Fensterputzen nicht
nur das Fensterglas, sondern auch die Mechanik gereinigt werden, denn auch hier
schleichen sich durch das Öffnen und Schließen des Fensters unausweichlich
Verschmutzungen ein. Damit diese Verschmutzungen das Fenster nicht blockieren,
sollte die Mechanik gereinigt werden und mit einem nicht-harzenden Öl gepflegt
werden. Bei der Anwendung gilt: Weniger ist mehr! Überschüssiges Fett zieht nur
mehr Dreck an.
Auch die Dichtungen des Fensters sollten regelmäßig
überprüft werden. Damit diese lange ihre Funktion behalten (nichts ist
ärgerlicher als ein undichtes Fenster!) müssen diese schonend gereinigt werden.
Daher dürfen hier weder aggressive Reinigungsmittel eingesetzt werden, noch Öle
oder Fette. Stattdessen lohnt es sich hier, in eine spezielle Pflegemilch zu
investieren. Bei Holzfenster ist besondere Aufmerksamkeit gefragt, denn diese
unterliegen einem besonders großem Verschleiß.
(Quelle: Fensterwartung
Leipzig bei zeidler-gruppe.de, 2020)