Die richtige Dämmung beim Fertighaus


Artikel vom 19.09.2017


Egal wie klein die visuelle Wirkung der Dämmung bei Fertighäusern auch sein mag, im Zusammenhang mit den Energiekosten hat die verwendete Isolierung einen gigantischen Einfluss. So entsteht ein Großteil der Kosten aus der Tatsache, dass die Wärme im Innenraum über die Außenhaut eines Gebäudes an die Umgebungsluft abgegeben wird. Doch was zeichnet eine gute Dämmung bei Fertighäusern eigentlich im Detail aus?

Die richtige Dämmung: Ein wichtiger Faktor bei Fertighäusern

Die Dämmung eines Hauses hat die Funktion, den allgemeinen Durchgang von Wärmeenergie durch die Außenhülle zu reduzieren. Auf diese Weise wird ein Auskühlen bzw. zu starkes Erwärmen der Innenräume zuverlässig verhindert. Zwar sind Fertighäuser in Bezug auf die Dämmungseigenschaften bereits seit den 1980er Jahren als sehr gut zu bewerten, allerdings veranlassen die steigenden Energiekosten viele Eigentümer dazu, alte Fertighäuser nachträglich auf den neuesten Stand zu bringen. So hat sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte die Dämmtechnik deutlich weiterentwickelt, sodass moderne Isolierstoffe eine wesentlich geringere Wärmeleitfähigkeit aufweisen als noch vor einigen Jahren.

Analog dazu hat sich auch die Effizienz von Fensterverglasungen als unterstützende Maßnahme innerhalb der letzten Jahre gesteigert. Insbesondere spezielle Isolier- und Energiesparfolien für Fenster und Türen stellen in diesem Zusammenhang eine wichtige Innovation dar, mit deren Hilfe die Energiekosten zusätzlich signifikant gesenkt werden können. So lässt sich mit der Hilfe von aufgetragenen Spezialfolien unter anderem auch die Wärmedämmung von älteren Fenstern und Glastüren mit nur wenig Aufwand verbessern.

Was zeichnet eine gute Dämmung bei Fertighäusern aus?

Hinsichtlich der verwendeten Dämmmaterialien hängt die Qualität in erster Linie von den bauphysikalischen Kennwerten der Isolierstoffe ab. Hierzu zählen unter anderem Wärmeleitfähigkeit, Wärmedurchgangs- und Wärmedurchlasskoeffizient. Jedoch sind die genannten Kennwerte längst nicht alleine für die Dämmwirkung verantwortlich, da vor allem deren strukturelle Integration in den Gebäudekomplex von Bedeutung ist. So bringt das hochwertigste Material nicht besonders viel, wenn es energetisch ungünstig verbaut wird. Eine umfangreiche Dämmung bei Fertighäusern beinhaltet für gewöhnlich sowohl Außen- und Innenwände als auch Decken und Fußböden.

In der Regel kommen hierbei mehrschichtige Systeme zum Einsatz, welche sich aus unterschiedlichen Materiallagen zusammensetzen. So kann eine Effizienzhaus-Außenwand aus sieben und mehr Schichten bestehen. Wichtige Bestandteile sind dabei zum Beispiel Vollwärmeschutz, Mineralwolle, Dampfdiffusionssperren sowie Bauplatten, Putzsysteme und Holzriegelkonstruktionen. Innenwände weisen hingegen deutlich weniger Schichten auf und bestehen üblicherweise aus Gipsfaserplatten, einer massiven Holzriegelstruktur sowie einer innenliegenden Schall- und Wärmedämmung.

Welche weiteren Faktoren gibt es bei der Dämmung von Fertighäusern zu beachten?

Neben der Reduktion des Energieverbrauchs um bis zu 70% wird durch eine umfangreiche Dämmung ebenfalls der Wert einer Immobilie gesteigert. Jedoch sollten Eigentümer bei Maßnahmen zur Verbesserung der Wärmedämmung keineswegs kopflos agieren, da es bei der Durchführung einige Faktoren zu beachten gibt. So muss im Zuge der Dämmungsarbeiten ebenfalls der Brandschutz sowie die Vermeidung von Durchfeuchtungen berücksichtigt werden. Da es sich bei einer guten Dämmung zwangsläufig um ein ganzheitliches Konzept handelt, kommt wie erwähnt auch den Fenstern in Bezug auf die Wärmeisolierung eine wichtige Bedeutung zu.

Eine der modernsten Lösungen sind hier sogenannte Mehrscheiben-Wärmeschutzverglasungen, die einen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Zahl) zwischen 1 und 1,8 W/m²K aufweisen. Fenster dieser Art verfügen über eine spezielle Gasfüllung sowie eine reflektierende Edelmetallbeschichtung. Aufgrund der geltenden Energiesparverordnung sollten die verbauten Fenster bei einer Neudämmung einen U-Wert von 1,7 W/m²K nicht überschreiten. Analog dazu sollte der Gesamtenergie-Durchlassgrad (G-Zahl) unter einem Wert von 0,7 liegen. Weiterhin sind auf dem Markt auch 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasungen verfügbar, welche sich allerdings in der Regel nur bei Null-Energiehäusern und Passivhäusern rentieren.

Das Fazit

In der Gesamtbetrachtung zeigt sich sehr deutlich, dass es sich bei der Dämmung von Fertighäusern durchaus um ein komplexes Thema handelt. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, sich bei umfangreichen Dämmungsvorhaben an einen professionellen Partner zu wenden.

 

Foto:Daniel Bleyenberg  / pixelio.de