GFR: Integration von technischen Energiemanagementsystemen in bestehende Unternehmens- und Datenstrukturen


Artikel vom 15.08.2013


 

Modernen Unternehmen stellt sich heute nicht mehr die Frage nach der Notwendigkeit eines Energiemanagements. Die Entscheidung ist meistens schnell getroffen, denn es gibt viele Gründe, ein professionelles Energiemanagement aufzubauen, sei es beispielsweise um die Energiekosten zu reduzieren, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, die Umwelt zu schützen, die Außendarstellung zu verbessern, Transparenz über die Energieverbräuche zu gewinnen, Energiekosten verursachergerecht zuordnen oder um Förderungen und gesetzliche Erleichterungen zu nutzen. Natürlich werden die Wirksamkeit und der Erfolg des Energiemanagements nicht dem Zufall überlassen. Dementsprechend wird üblicherweise ein Energiemanagementsystem – kurz EnMS – eingeführt, welches alle Elemente einer Organisation enthält, die zur Erstellung einer Energiepolitik, der Festlegung der strategischen Ziele und der Erreichung dieser Ziele nötig sind. Die Norm DIN EN ISO 50001 „Energiemanagementsysteme - Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung“ definiert die organisatorischen Maßnahmen für die schrittweise Umsetzung eines professionellen EnMS.  

 

Ein wesentliches Mittel zur Umsetzung eines EnMS ist eine EnMS-Software. Auch technisches EnMS genannt, dient es in erster Linie dem systematischen Erfassen, der Analyse und der Dokumentation der Energieverbrauchsdaten sowie aller weiteren energierelevanten Unternehmensdaten aus beispielsweise Warenwirtschaft, Betriebsdatenerfassung, Facilitymanagement, etc. Es liefert dem Energiemanagement die Basisdaten für die Ableitung von Energieeffizienzmaßnahmen und je tiefer es sich in die Datenstrukturen des Unternehmens integriert und je vielfältiger die Kommunikationsmittel sind, die es anbieten und derer es sich bedienen kann, umso aufschlussreicher und funktioneller ist es. 

 

WEBENCON, die Energiemanagementsoftware aus dem Hause GFR, beinhaltet alle gebräuchlichen Schnittstellen zur Datenerfassung sowie benutzerfreundliche Varianten zur Datenaufbereitung und Datenausgabe und bietet so die Voraussetzung zur Integration in bestehende Unternehmens- und Datenstrukturen. 

 

Die Realisierung und die Integration des technischen EnMS in bestehende Unternehmens- und Datenstrukturen stellt für viele Unternehmen eine Hürde dar, denn die für die Umsetzung einzubeziehende Technik ist sehr speziell. Welche, im technischen Sinn, mehr- oder weniger hochwertige Systeme und Kommunikationsmedien ein Unternehmen beherbergt, tut dabei nicht wirklich zur Sache, wichtig ist vielmehr, dass das technische EnMS die vielfältigen Sprachen und Technologien unterschiedlichster Systeme der technischen Gebäudeausrüstung sowie relevanter EDV-Systeme versteht und natürlich auch spricht.  

 

Erfassen der Energiedaten aus den Messstellen 

 

Betrachten wir das Erfassen der Energiedaten aus den Messstellen, dann stellen wir fest, dass es eine Vielzahl unterschiedlichster Energiezähler gibt, die wiederum auf unterschiedlichste Art kommunizieren. In Erscheinung treten hier Kommunikationstechnologien wie M-Bus, LON oder Modbus, derer sich Zähler zur Vernetzung und Kommunikation gerne bedienen. Alternativ zum direkten Auslesen von Zählerdaten können diese aber auch indirekt aus einem Gebäudeautomationssystem in das technische EnMS gelangen, beispielsweise via BACnet oder OPC.  

 

BACnet ist ein Kommunikations-Protokoll für „Building Automation and Control Networks“ und ermöglicht unter anderem die gemeinsame Datennutzung unterschiedlicher Systeme und Hersteller.  

 

OPC (OLE for Process Control) ist eine standardisierte Softwareschnittstelle, die es Anwendungen unterschiedlicher Hersteller der Automatisierungstechnik ermöglichen, Daten auszutauschen. 

 

Zu den Energiemessstellen sei noch erwähnt, dass im Zuge der Umsetzung eines EnMS häufig das sogenannte Mess- und Zählkonzept, basierend auf den im Unternehmen vorhandenen Technologien, erweitert werden muss. Um sich nahtlos in die bestehenden Messsysteme einfügen zu können, sollte ein technisches EnMS die entsprechenden Netzwerk- und Kommunikationstechnologien beherrschen. 

 
 

Integration des technischen EnMS in bestehende EDV-Systeme 

 

Ein Energiemanagement erwartet von einem technischen EnMS mehr als nur die Auflistung und Kategorisierung der Energiedaten aller Messstellen, sondern darüber hinaus aussagekräftige Auswertungen, Übersichten über Verbräuche, Kosten und Emissionen, Kostenübersichten nach Verbrauchsstellen oder Kostenstellen, Nebenkostenrechnungen und viele mehr. Bedeutet: Das technische EnMS benötigt Informationen aus weiteren EDV-Systemen des Unternehmens, beispielsweise aus ERP - Warenwirtschaft, BDE - Betriebsdatenerfassung, SCADA - Supervisory Control and Data Acquisition sowie FM / CAFM - Computer Added Facility Management und dergleichen. Eine systemübergreifende Kommunikation zwischen den relevanten EDV-Systemen und dem technischen EnMS ist erforderlich, und zwar in beide Richtungen, denn die EnMS-Software kann entsprechende Energiemanagementdaten unternehmensspezifisch so aufbereiten, dass sie wiederum innerhalb der genannten weiteren EDV-Systeme verwendet werden können und sollten. 

 

Die Kommunikation kann auf unterschiedliche Arten erfolgen. Gängige Vorgehensweisen hierbei sind das Importieren von Daten aus CSV-Dateien oder auch das direkte Verknüpfen von Systemdatenbanken via ODBC. Das Dateiformat CSV (Comma-Separated Values) beschreibt den Aufbau einer Textdatei zur Speicherung oder zum Austausch von Daten. Die meisten datenbankbasierten EDV-Systeme können Dateien im CSV Format generieren und einlesen. ODBC (Open Database Connectivity) dagegen ist eine standardisierte Datenbankschnittstelle, die SQL als Datenbanksprache verwendet und den direkten Datenaustausch zwischen SQL-Datenbanken erlaubt. 

 

  

 

Integration des technischen EnMS in ein bestehendes Meldemanagement  

 

Ein modernes technisches EnMS ermöglicht seinen Benutzern das Anlegen und Verwalten individueller Grenzwertprofile und meldet funktionsabhängige sowie historisch adaptive Grenzwertverletzungen. Dementsprechend sollte das technische EnMS die gängigen Schnittstellen zur Integration in Meldemanagementsysteme sowie Gebäudeautomationssysteme beinhalten. 

 

  

 

Unternehmensspezifische Datenaufbereitung 

 

Die Vielfältigkeit der Datenerfassung ist ein wichtiges Kriterium für die Bewertung eines technischen EnMS. Weitere Qualitätsmerkmale sind die Benutzerfreundlichkeit, die Übersichtlichkeit und Verständlichkeit der Visualisierung, die Fähigkeit zur Integration überregionaler Firmennetzwerke mittels moderner Kommunikationsmedien und Datenbankstrukturen und ganz wichtig, der Reichtum an Möglichkeiten, Daten unternehmensspezifisch aufbereiten und ausgeben zu können. Die EnMS-Software sollte bei der Aufbereitung der Ausgabedaten nicht starr, sondern flexibel sein und seinen Benutzern erlauben, zwischen unterschiedlichen Ausgabemedien auszuwählen und diese inhaltlich selbst gestalten zu können, damit bewährte Auswertsysteme eines bestehenden Energiemanagements beibehalten werden können. Weitergehende Informationen unter www.gfr.de