Der Trend zum Minihaus: Tiny Houses erfreuen sich großer Beliebtheit


Artikel vom 26.02.2016


Der Wunsch nach einem Eigenheim ist nach wie vor ungebrochen. Dabei steht für viele Käufer nicht in erster Linie die finanzielle Komponente im Vordergrund, die da heißt „ein Eigenheim ist unsere Altersvorsorge“, sondern vor allem auch der emotionale Wunsch nach Wohneigentum ist groß. Groß sind aktuell jedoch auch die Summen, die auf der Suche nach einem Eigenheim investiert werden müssen, deswegen werden fortan Alternativen gesucht. Tiny Houses sind eine davon.

Ein Blick in die Zahlen: Warum zieht es die Deutschen ins Eigenheim?

Diese Frage wird in der Allensbach-Studie rein statistisch betrachtet, denn dabei kam heraus, dass

  • 79 Prozent der Befragten sich wünschen in den eigenen vier Wänden zu leben

  • 76 Prozent der Befragten sich dadurch mehr Gestaltungsfreiheit erhoffen

  • 75 Prozent der Befragten sich auch eine Absicherung fürs Alter wünschen

  • 74 Prozent unabhängig von einem Vermieter sein wollen.

Doch wie bereits eingangs erwähnt, hakt es oft an einem bestimmten Punkt: Die Immobilien- und Grundstückspreise sind ebenso wie die Baukosten vergleichsweise stark angestiegen. Auf den Traum vom Eigenheim zu verzichten, kommt für viele nicht in Frage, vielmehr wird nach Auswegen gesucht.

Das Tiny House – ein Trend aus den USA

Der Trend zum Tiny House wurde in den USA geboren. Jay Shafer baute sich einst auf einen regulären Anhänger eine kleine Bretterbude und wohnte über zehn Jahre lang auf nur acht Quadratmetern. Damit gehört Jay Shafer zu denjenigen, die ganz individuell auf die Immobilienkrise in den USA reagieren und dabei noch ein reduziertes und energiesparendes Leben im Back-to-Basic-Stil realisieren.

In Deutschland angekommen wurde aus der Tiny House-Idee von Jay Shafer ein großer Tiny House-Trend, der vielseitiger nicht sein könnte. Tiny Houses auf Rädern stellen dabei die heute noch dem Original am nächsten kommende Variante dar, doch sind sie heute längst nicht mehr das einzige Tiny House Modell. Der deutsche Ansatz lautet nämlich so: „Manch ein Minihaus hat den unschätzbaren Vorteil, dass es klein genug ist, um von einem Ort zum anderen transportiert werden zu können. Eine ideale Lösung für moderne Nomaden. Ökologischer Grundgedanke des Minihauses ist ein kleiner “ökologischer Fußabdruck”, also eine gute CO2-Bilanz durch ökologische Baustoffe, geringen Energiebedarf und eine kleinere verbaute Fläche. Auch finanziell erweist sich Letzteres beim Bau als Vorteil: “Höher” ist in der Regel kostengünstiger als “breiter”.“ (Quelle: tiny-houses.de)

Diese Definition nennt kurz und knapp die wichtigsten Charaktereigenschaften eines Tiny Houses:

  • Tiny Houses sind klein und transportierbar.

  • Tiny Houses tragen dem Wunsch nach Flexibilität Rechnung.

  • Tiny Houses folgen einem ökologischen Gedankengut.

  • Tiny Houses haben einen minimalen Platzverbrauch.

Vielfalt bei der Minihaus-Variante

Mit diesem doch recht kurzen Kriterienkatalog vor Augen haben sich unzählig viele Tiny House-Varianten entwickelt. Die klassischen Holzhäuser wirken dabei noch als die natürlichste Form, doch farbige Varianten und ausgefallene Formen zeugen andererseits von einer großen Kreativität, die in die Planung des Minihauses gesteckt wird. Und obgleich immer wieder vom Minihaus die Rede ist, so beschränkt sich das Wort „Mini“ doch nur auf den Platzbedarf, was die Grundstücksfläche angeht, denn wie bereits erwähnt, gibt es auch Tiny House-Modelle, die mehrstöckig aufgebaut sind und dadurch auf wenig Grundstücksfläche viel Wohnraum bieten.

An dieser Stelle wird zweierlei deutlich: Selbst die vermeintlichen Minihäuser können mit einem Platzangebot aufwarten, das eine Familie anspricht. Da eine Familie wohl kaum kurzfristig das Holzhaus auf einen Anhänger verfrachtet, um als Nomade mal hier und mal dort zu leben, entfällt das Tiny House mit Reise-Flair. An dessen Stelle rückt der Besitzer eines Tiny Houses mit Grundstücksbedarf. Doch auch ein Lebensweg, der in die andere Richtung weist, ist denkbar. Wer in Rente geht und den Lebensabend flexibel gestalten möchte, kann das Eigenheim mit Hilfe eines Maklers und unter Berücksichtigung dieser Tipps verkaufen – und den Erlös in ein Tiny House investieren. Wer den Trend einmal live erleben möchte, sollte bei einer Baumesse Ausschau nach Tiny House Modellen halten. Wie Anne Donath im Minihaus lebt, zeigt dieses Video:
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Abbildung 1: wikimedia.org © Tammy (CC BY 2.0)

Abbildung 21: wikimedia.org © Guillaume Dutilh (CC BY 4.0)

Video: https://www.youtube.com/watch?v=uHCLN1T-Yiw