Tageslicht richtig nutzen – Tipps zur Positionierung von Fenstern


Artikel vom 06.03.2015


Das beste Licht für den Menschen ist Tageslicht, ein Mangel an natürlichem Licht kann mitunter sogar zu Depressionen führen. Lichtdurchflutete Räume tragen daher entscheidend zur Lebensqualität bei. Gleichzeitig spart man mit einer optimalen Ausnutzung des Tageslichts auch Energiekosten. Die optimale Tageslichtnutzung vereint damit die beiden im modernen Hausbau extrem wichtigen Komponenten Wohnkomfort und Energieeffizienz. Bereits bei der Grundrissplanung sollte man daher die Fenster so wählen und positionieren, dass das Tageslicht optimal ausgenutzt werden kann. 

 

Faktoren für die Anordnung der Fenster 

 

Damit das Tageslicht optimal ausgenutzt werden kann, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Hierzu gehören 

 
     
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    der Sonnenlauf 

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    die Himmelsrichtung, in der das Zimmer liegt 

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    die Funktion des Zimmers 

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    die Tageszeit, zu der man sich primär im betreffenden Raum aufhält 

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Besonders wichtig ist die Tageslichtnutzung in den Zimmern, in denen man arbeitet und sich die meiste Zeit des Tages aufhält, wie das Arbeitszimmer, die Küche oder die Kinderzimmer. In diese sollte während des gesamten Tages natürliches Licht einfallen. Je nach Himmelsrichtung und Schnitt des Zimmers empfehlen sich hier mehrere Fenster, die nach dem Sonnenlauf ausgerichtet werden. Das bedeutet, dass die Fenster in diesen Räumen überwiegend gen Süden und Westen liegen sollten. Weil im Sommer der Lichteinfall höher ist und auch zu einer stärkeren Erwärmung der Räume führt, muss allerdings auch für Sonnen- und Hitzeschutz beispielsweise in Form von Raffstores oder Markisen gesorgt werden. Mit diesen lässt sich zudem der Lichteinfall sehr gut regulieren, so dass auch ein blendfreies Arbeiten gewährleistet werden kann. 

 

Natürliches Licht zum Arbeiten 

 

Arbeitsbereiche – egal ob im Heim-Büro, in der Küche oder in den Kinderzimmern, wo Kinder lernen und Hausaufgaben machen – sollten so viel natürliches Licht wie möglich erhalten. Experten empfehlen, dass die Fensterfläche hier mindestens 10 Prozent der Fußbodenfläche betragen sollte. Gleichzeitig gilt es aber, blendenden Lichteinfall zu vermeiden. Ideal sind daher Oberlichter, Dachfenster oder Lichtkuppeln, in welche das Licht von oben einfällt. Dachoberlichter lenken zudem mehr Licht in den Raum als seitliche Fenster. Horizontale oder vertikale Lichtbänder können die Tageslichtversorgung in diesen Räumen ergänzen. 

 

Natürliches Licht zum Entspannen 

 

In Wohn- und Esszimmer spielt nicht der funktionale Aspekt der Tageslichtnutzung die wichtigste Rolle. Hier kommt es vielmehr auf die Stimmung und Atmosphäre an, die mit natürlichem Licht erzeugt werden kann. Bodentiefe Fenstertüren und Glasfronten bieten sich hier für ein stimmungsvolles Lichtkonzept an. Sie lassen besonders viel Licht in den Raum, das zudem breit gestreut wird. Durch großflächige Fensterfronten, die idealerweise über Eck laufen, kann ein maximaler Einfall während des gesamten Tages erreicht werden, der für die regelrechte Lichtdurchflutung des Raumes sorgt. Gleichzeitig verschmelzen bei großen, bodentiefen Fensterflächen Innen- und Außenraum miteinander. Man hat das Gefühl, auch im Winter im Freien zu sitzen – ein Komfort, den immer mehr Bauherren zu schätzen wissen. Sind die Fenster in Wohn- und Esszimmer gen Westen ausgerichtet, lassen sich von diesen Räumen aus die warme, wohltuende Abendsonne und Sonnenuntergänge genießen. 

 

Tageslicht im Schlafzimmer 

 

___slavun___Fotolia.comDie Anordnung der Fenster im Schlafzimmer ist ein oft vernachlässigtes Thema, weil man zum Schlafen kein Tageslicht benötigt. Dennoch tut auch Tageslicht im Schlafzimmer gut und trägt einen Teil dazu bei, dass man sich wohlfühlt und erholsam schläft. Das natürliche Licht kann genutzt werden, um sanft aufzuwachen. Liegen die Fenster gen Osten, fallen durch die Spalten von Rollos oder Raffstores immer einige Strahlen der aufgehenden Sonne. Das Gehirn registriert unbewusst, dass es Tag ist, und signalisiert dem Körper aufzuwachen. Fühlt man sich von den frühen Sonnenstrahlen gestört, sollten die Fenster in nördlicher Richtung liegen. Fenster in Richtung Westen und Süden sind für das Schlafzimmer ungeeignet. Um sich wohlzufühlen und erholsam zu schlafen, ist auch die Temperatur im Schlafzimmer entscheidend. Westliche und südliche Fenster können an heißen Sommertagen den Raum sehr stark erwärmen. Die hohen Temperaturen können dann dazu führen, dass man im Bett stark schwitzt und dadurch schlecht schläft. Für das Schlafzimmer sind aus diesem Grund bodentiefe oder großflächige Fenster nicht zu empfehlen. Um die notwendige Tageslichtversorgung zu sichern, sind normalgroße oder schmale Fenster am besten geeignet, auch um die Privatsphäre zu sichern. 

 

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