Das Passivhaus: mollig warm ohne Heizung


Artikel vom 31.10.2014


Mit Passivhäusern wird die höchstmögliche Energieeffizienz erreicht, was gerade in Zeiten von immer höheren Energiepreisen Sinn macht. Der Name Passivhaus rührt daher, weil sie fast ausschließlich auf aktive Energieerzeugung mithilfe fossiler Brennstoffe verzichten. Stattdessen wird in diesen Häusern die Wärme von Sonneneinstrahlung, Personen und Haushaltsgeräten maximal genutzt. 
 
Damit das Passivhaus-System möglichst effektiv arbeiten kann, sollte das Haus nach Süden ausgerichtet sein. Auf dieser Seite werden viele große Wärmeschutzfenster mit Dreifachverglasung montiert, welche die einfallende Sonnenenergie bestens auffangen. Um die Wärmeverluste auf der Nordseite möglichst gering zu halten, sind dort wenige und kleine Fenster die beste Wahl. 
 
Durch die Wärmeschutzfenster mit Dreifachverglasung werden Wärmeverluste auf ein Minimum reduziert und das Haus ist optimal isoliert. In den warmen Monaten bleibt dadurch die Sommerhitze draußen. Bei Bedarf sollten Rollos genutzt werden. 
 
Kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung 
 
Das Besondere an einem Passivhaus ist nicht nur die optimale Energieeffizienz, sondern auch die kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung, die das Öffnen der Fenster unnötig macht. Bei diesem Vorgang wird der Abluft zuerst die Wärme entzogen, um sie anschließend an die Frischluft abzugeben. Ein solches System sorgt für ständige Frischluft und konstante Temperaturen im Haus, sodass es im Winter mollig warm und im Sommer schön kühl ist. Kalte Wände und Fußböden gibt es nicht, wodurch auch eine Schimmelbildung ausgeschlossen ist. 
 
Die konstante Innentemperatur im gesamten Haus und in allen Räumen kann auch als Nachteil empfunden werden, wenn zum Beispiel im Schlafzimmer eine niedrigere und im Badezimmer eine höhere Temperatur gewünscht ist. Unterschiedliche Temperierung ist in einem Passivhaus aber oft nicht möglich. 
 
Im Vergleich zu einem Niedrigenergiehaus verbraucht ein Passivhaus 80 Prozent weniger Energie. Die Einsparung im Vergleich zu einem konventionellen Haus liegt bei etwa 90 Prozent. Sonnenkollektoren und Erdwärmepumpen bieten sich als Energiequellen besonders an. 
 
Einsparungen mit einem Passivhaus 
 
Bis die hohen anfänglichen Kosten sich rechnen, dauert es mindestens 10 Jahre. Vorher muss investiert werden. Eine besonders gute Wärmedämmung kostet mehr als eine einfache Wärmedämmung. Eventuell müssen auch aufwändigere Anschlussarbeiten und Detailausbildungen durchgeführt werden. 
 
Kosten können auch beim Kamin gespart werden, der nicht benötigt wird. Dadurch fallen auch die Kaminkehrer Kosten weg und es entsteht mehr Wohnfläche. Auch Heizkörper, Wand- oder Fußbodenheizung müssen nicht installiert werden. Ein Heizungs- oder Brennstofflagerraum entfällt ebenfalls, was wiederum Platz schafft. Dazu kommen die meist geringeren Unterhaltskosten für die Warmwasserbereitung sowie für die Heizungsanlage. 
 
Beliebt ist es, bereits bestehende Häuser zu Passivhäusern umzubauen. Aber auch Neubauten bleiben beliebte Projekte. Wer sich über neue Bauvorhaben informieren möchte, findet auf
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