Ziegelbau (Massivbauweise)
Einschalige Bauweise: Hier erfüllt der Ziegel gleichzeitig die statischen so wie die thermischen Anforderungen der Wand.
Mauerwerk aus porosiertem 38er-Ziegel
Kein Mauerwerk, das wirklich energiesparend ist.
Kostengünstig herstellbar
Gute Wärmespeicherfähigkeit
Mechanisch belastbar
Keine optimale Dämmung
Zusatzdämmung schwierig
Dämmstoffe
Vollwärmeschutz auf 38er-Ziegel
Mörtelbände und Probleme
Mauerwerk aus porosiertem 50er-Ziegel
Gute Dämmwirkung
Gute Wärmespeicherfähigkeit
Mechanisch belastbar
Schwierigere Verarbeitung (Bruchgefahr beim Bohren oder Schneiden, Handling,...)
Hoher Mörtelbedarf bei vollflächigem Mörtelbett
Tiefe Fensterleibungen
Evtl. Schallschutzprobleme durch hohe Porosierung
Größerer Flächenbedarf Mauerwerk aus Planziegel
Schnelle Verarbeitung, wenn erste Ziegelschar steht
Saubere und exakte Mauer
Genaues Arbeiten erforderlich (Fehler schwierig zu korrigieren)
Mauerwerk mit Wärmedämmputz statt Standardputz
Wärmedämmputz besteht meist aus mit Zement gebundenen Polystyrolkugeln, die in Ein oder zwei Lagen bi
max. ca. 4-6 cm Dicke auf die Wand aufgebracht werden.
Verbesserung der Dämmung gegenüber Standardputz
Dämmwirkung durch das Bindemittel schlechter als bei reinem Dämmstoff
Dämmwirkung eines Vollwärmeschutzes nicht erzielbar
Relativ kostenintensiv bezogen auf die erzielbare Dämmwirkung
Einschaliges Mauerwerk mit Wärmedämm- Verbundsystem (Vollwärmeschutz, VWS):
Hier wird ein möglichst günstiger Ziegel (z.B. schwerer 30er) als statischer Wandbildner verwendet.
Darauf wird ein Vollwärmeschutz aufgebracht.
Aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen sollte dieser Vollwärmeschutz keinesfalls dünner als 10cm
gemacht werden, besser sogar noch dicker (die Materialkosten sind relativ niedrig).
Als Dämmstoff wird üblicherweise Polystyrol, Mineralwolle oder Kork verwendet.
Gute Dämmwirkung erzielbar
Gute Wärmespeicherfähigkeit
Einfache Verarbeitung
Wärmebrücken werden durch Vollwärmeschutz vermieden
Dämmschicht ist einfach tausch- bzw. sanierbar
Geringere Lebensdauer der Fassade, wenn nicht abgestimmte Systemkomponenten verwendet werden
Div. Nachteile der Dämmstoffe
Evtl. Schallschutzprobleme bei Verwendung von EPS-Vollwärmeschutz Zweischalige Bauweise
Innen wird ein tragendes Mauerwerk aus kostengünstigen Ziegeln errichtet, aussen befindet sich eine
Vorsatzschale, dazwischen wird möglichst viel Dämmung eingebracht.
Sehr langlebig
Mechanisch belastbar
Gute Dämmwirkung erzielbar
Systemkosten meist höher als bei einschaliger Bauweise
Zweischalige Bauweise mit hinterlüfteter Fassade
Die Dämmung wird zwischen eine Tragkonstruktion eingebracht (z.B. Lattung aus Holz).
Als Winddichtung und Feuchtigkeitsschutz wird darauf meist eine diffusionsoffene Folie aufgebracht (2.
Dichtungsebene).
Die Tragkonstruktion für die Fassade stellt zugleich die Hinterlüftung sicher.
Freie Wahl der Fassadengestaltung (Holz, Metall, Putz,...)
Eigenleistung leicht möglich
Ohne Eigenleistung relativ teuer
Holzbau, Holzhaus Holzrahmen-Bauweise, Ständerbauweise, Holzständer- Bauweise
Bei dieser Bauweise besteht die Tragkonstruktion aus Holzständern (Kanthölzer oder Holzriegel),
die in auf beiden Seiten beplankt (verkleidet) werden. Die Beplankung wird üblicherweise aus Gipskarton-
oder Gipsfaserplatten hergestellt. Nach der Beplankung einer Seite wird der wird Dämmstoff eingebracht und
die andere Seite beplankt.
Varianten:
Holzfachwerkbau (dabei bleibt der Holzrahmen von außen sichtbar), Holzrahmen mit Vormauerung (dabei wird eine Ziegelfassade vor die Holzrahmenwand gemauert).
Ökologisch herstellbar, niedriger Primärenergieeinsatz
Bei gleicher Wandstärke gute Dämmwirkung erzielbar (gesamte Wanddicke kann zur Dämmung verwendet
werden)
Bei vorgegebener Dämmwirkung evtl. Raumgewinn aufgrund des dünneren Wandaufbaus
Große Auswahl an Dämmstoffen verwendbar
Fassade meist hinterlüftet, daher freie Wahl der Fassadengestaltung (Holz, Putz, Vormauerung aus Ziegel,...)
Keine Austrocknung des Muerwerks nötig, somit kürzere Bauzeit
Hoher Eigenleistungsanteil möglich
Geringere Speichermassen, wenn Innenwände ebenfalls als Leichtbau ausgeführt werden
Dampfbremse muss raumseitig sehr sorgfältig eingebaut werden und darf nicht verletzt werden (bei
Installationen etc.)
Holzsteher wirken als Wärmebrücke Massivholzwand (Holztafelwand) Bei dieser Bauweise wird die gesamte
Wand aus Massivholz ausgeführt (wirkt als statische Scheibe). Die Wandscheiben können als
Brettschichtholzwand, aus Brettstapelelementen, als kreuzverleimte Wand oder kreuzverdübelte Wand
ausgeführt werden. Eine zusätzliche Dämmung (meist außenliegend) ist aber dadurch nötig.
Bausatz-System möglich
Bessere Wärmespeicherfähigkeit als eine Holzriegelwand
Wärmebrückenfreier Aufbau möglich (unterbrechnungsfreie Dämmung für gesamte Hülle)
Natürlicher, nachwachsender Werkstoff, der einfach gewonnen werden kann
Dickerer Wandaufbau bei gleichen Dämmeigenschaften als Riegelwand
Höherer Holzverbrauch im Vergleich zur Riegelwand Blockbauweise Beim Blockhausbau wird die Wand aus
massiven Blockbohlen aufgebaut (rundes, kantiges oder mehrschichtig verleimtes Holz)
Natürlicher Werkstoff
Selbstbau mit vorgefertigten Bausätzen möglich
Luftdichtheit oft problematisch (Holz arbeitet, Dichtungsbänder sind aufwändig
Dichtschaum meist unökologisch und nicht dauerhaft luftdicht
Zusatzdämmung nötig, Holz allein dämmt nicht ausreichend
Hoher Holzverbrauch im Vergleich zu Holzriegelbau
Dickerer Wandaufbau bei gleichen Dämmeigenschaften als Holzriegelwand
Sonderbauweisen
Aus den beschriebenen Grundformen abgeleitet findet man unterschiedliche Systeme, die von den verschiedenen Herstellern angeboten werden. Beispielsweise können hier Wandsysteme genannt werden, die in Sandwichbauweise Holz- (oder OSB-) Platten um einen Isolierstoffkern (z.B. Polyurethan) anordnen. Kontrollierte Wohnraumlüftung (Lüftungsanlage) Besonders beim Niedrigenergiehaus kann mit einer Lüftungsanlage der Energieverbrauch effizient gesenkt werden. Bei Passivhäusern geht es ohnehin nicht ohne Installation einer seriös geplanten Lüftungsanlage. Die verbrauchte Luft wird dabei über einen Wärmetauscher geleitet, die Wärme der Abluft wird an die frische Zuluft übertragen. Übrigens: Eine Lüftungsanlage ist keine Klimaanlage. Während bei der Klimaanlage die Gebäudekühlung im Vordergrund steht, geht es bei der Lüftungsanlage um die Sicher-stellung der hygienisch notwendigen Frischluftzufuhr.
Vorteile bei Verwendung einer Lüftungsanlage
Es herrschen immer hygienische Luftverhältnisse im Haus.
Sogar bei Windstille oder im Winter im SchIafzimmer, wo üblicherweise kaum ausreichend gelüftet werden
kann, werden Schadstoffe, Feuchtigkeit und CO2 abtransportiert.
Die Zuluft ist in allen Räumen sauberer.
Gerade an stark befahrenen Straßen oder im Stadtbereich wird viel Straßenstaub vom Filter zurückgehalten.
Für Allergiker kann die durch den Filter reduzierte Pollenbelastung hilfreich sein.
Unter ungünstigen Bedingungen kann es bei Fensterlüftung sein, dass Luft aus Bad oder Küche durch das
Haus gedrückt wird - dies wird mit Lüftungsanlagen vermieden.
Weniger Lärmbelästigung von außen. Gerade an stark befahrenen Straßen wird die Lärmbelästigung stark
reduziert, da trotz geschlossener Fenster gelüftet werden kann. Für eine erholsame Nachtruhe ist dies sehr
vorteilhaft
Weniger Energieverbrauch. Über den Wärmetauscher kann die in der Abluft enthaltene Wärme an die Zuluft
abgegeben werden. Dadurch wird weniger Energie zur Aufheizung der Frischluft benötigt.
Komfortsteigerung: Im Sommer kann mit der Zuluft etwas gekühlt werden, keine Belästigung durch Insekten,
Reduzierung von Geruchsbelästigung, keine Zugluft beim Lüften, keine Bauschäden durch falsches Lüften.
Die Fenster können natürlich trotzdem geöffnet werden.
Die Fensterlüftung ist insbesondere außerhalb der Heizperiode empfehlenswert, da der Strom für den
Ventilator eingespart werden kann. In der Heizperiode sollten die Fenster aber möglichst geschlossen bleiben.
Lüftungsanlage
Variante 1: Zentrales Lüftungsgerät, Zuluftöffnung & Abluftöffnung in jedem Raum
Aus Gründen der einfacheren Installation werden Zuluftöffnung und Abluftöffnung oft recht nahe angeordnet,
in diesem Fall wird für die Zuluftöffnung eine Weitwurfdüse verwendet.
Jeder Raum ist einzeln regulierbar (Luftmenge wird dem Raum angepasst)
Erhöhter Rohraufwand (in jeden Raum muss ein Zu- und ein Abluftrohr verlegt werden)
Variante 2: Zentrales Lüftungsgerät, Zuluftöffnungen in Schlafräumen, Abluft-öffnungen in Küche, Bad und
WC (Kaskadenlüftung)
Bei offenen Grundrissen kann auf eine eigene Zuluftöffnung im Wohnbereich Verzichtet werden.
Wenn nur ein einziges Schlafzimmer vorhanden ist, sollte auch im Wohnbereich eine Zuluftöffnung
eingeplant werden. Ansonsten wird der Luftstrom im Schlafzimmer (einzige Zuluftquelle für den hygienisch
notwendigen Luftstrom) zu hoch und es könnte zu Strömungsgeräuschen kommen.
Günstiger herzustellen, da weniger Verrohrungsaufwand
Durch Überströmen der Luft geringere Gesamtluftmenge (damit geringerer Lüftungsenergieverbrauch,
geringerer Energieverbrauch durch niedrigere Ventilator- Leistung und weniger trockene Raumluft im Winter) Genauer Luftstrom hängt von Faktoren wie z.B. Personenbewegung in der Wohnung Oder Wärmequellen ab
und ist somit nicht 100% definierbar. Für die Funktion und Wirkung der Lüftungsanlage ist dies aber
normalerweise nicht problematisch.
Schalltechnisch eventuell schwieriger zu lösen, da die Luft die einzelnen Räume durchströmen können muss
und deshalb Überströmöffnungen erforderlich sind.
Variante 3: Dezentrale Lüftungsgeräte mit Wärmetauscher, nur in den zu belüftenden Räumen
Wenn nur einzelne Räume belüftet werden kostengünstig und leicht herstellbar
Nachträglicher Einbau relativ einfach möglich
Für ganze Gebäude hoher Kostenaufwand und hoher Wartungsaufwand (mehrere Geräte nötig)
Wirkungsgrad gegenüber Zentralgeräten niedriger (oft nur Herstellerangaben ohne Externe Prüfberichte verfügbar)
Eventuell Lärmprobleme, da sich das Lüftungsgerät direkt im Raum befindet
Zuluftöffnung und Abluftöffnung oft nahe beisammen, Gefahr von Luftkurzschluss
Zuluftansaugung oft direkt an der Fassade (hohe Zulufttemperatur im Sommer)
Luftkonditionierung (Be- oder Entfeuchtung, Filtration) nur eingeschränkt möglich
Optimale Anordnung der Abluftöffnung in Deckennähe manchmal schwierig zu lösen
Variante 4: Reine Abluftanlage (ohne Wärmetauscher)
Die Luft wird aus Bad, WC und Küche abgesaugt, Zuluft strömt über Nachströmöffnungen in der Außenwand
oder in Fenstern nach.
Kostengünstig
Keine Wartung, sehr einfache Gerätetechnik
Nur Komfortverbesserung, praktisch keine Energieeinsparung (weil kein Wärmetauscher)