Tipps für ein barrierefreies Wohnen


Artikel vom 18.03.2013


Wer in einem bestimmten Alter noch einen Umzug wagt, sollte sich bereits darum kümmern, dass die neue Wohnung möglichst barrierefrei ist oder dementsprechend umgebaut werden kann. Doch was genau bedeutet das eigentlich?

 

Die richtige Lage für die Wohnung

 

Damit man auch im hohen Alter das Leben in seiner Wohnung genießen kann, ist es sinnvoll, sich von vornherein eine Bleibe zu suchen, die sich in einer ruhigeren Seitenstraße befindet. Der Bürgersteig vor dem Haus sollte gut und sicher ausgebaut sein, sodass man einen festen Untergrund hat, wenn man beispielsweise zum Einkaufen oder zur nahe gelegenen Grünanlage spaziert. Wichtige Läden wie Supermärkte, Bäcker und Apotheken sollten möglichst nahe gelegen sein; auch der Weg zur Haltestelle und damit die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel ist im Idealfall nicht weiter als 5 Gehminuten entfernt. Für Besucher ist auch ein anliegender Parkplatz praktisch.

 

Ein barrierefreier Zugang zur Wohnung

 

Eine barrierefreie Wohnung befindet sich idealerweise im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses. Die Wohnung sollte ohne Stufen oder andere Hindernisse erreichbar sein. Das bedeutet also, dass sie sich entweder im Erdgeschoss befindet oder dass das Haus über eine kleinere Rampe verfügt, im besten Fall sogar über einen Fahrstuhl. Das Haus selbst sollte von den Mietern her gut durchmischt sein. Die Kontaktpflege mit den Nachbarn ist von großer Wichtigkeit. So kann man diese von Zeit zu Zeit vielleicht bitten, den schweren Einkauf zu tragen oder bei längerer Abwesenheit die Blumen zu gießen. Auch im Kampf gegen Einbrecher wird gute Nachbarschaft immer wichtiger.

 

Die Inneneinrichtung der Wohnung

 

Die Inneneinrichtung der Wohnung sollte so flexibel sein, dass man schnell die letzten Handgriffe machen kann, um ein komplett barrierefreies Wohnen zu ermöglichen. Zuerst ist es wichtig, dass die Türrahmen eine entsprechende Breite haben und ein barrierefreies Durchgehen mit einem Rollator bzw. Fahren mit einem Rollstuhl möglich ist. Die Räume sollten eine Größe von 14m² nicht unterschreiten, damit für Rollstuhlfahrer eine ausreichende Wendemöglichkeit von 1,5 x 1,5m besteht.

 

Das Badezimmer

 

Im Badezimmer sollte man Griffe in der Dusche bzw. an der Badewanne sowie in Toilettennähe anbringen, sodass man als Bewohner während der morgendlichen Dusche einen sicheren Halt hat. Gegebenenfalls kann man auch einen Sitz auf den Badewannenrand montieren, wenn keine leicht begehbare Dusche vorhanden ist. Ein Kippspiegel ermöglicht den Blick in den Spiegel aus jeglichen Perspektiven.

 

Das Schlafzimmer

 

Im Schlafzimmer ist es vor allem wichtig, dass das Bett von drei Seiten frei zugänglich ist. Ideal ist ein Bett, bei dem man mit einer Fernbedienung die Höhe des gesamten Bettes und die Schräge der Kopfstütze steuern kann. Auch ein Griff zum Hochziehen ist für viele eine starke Entlastung beim Aufstehen.

 

Die Küche

 

Die Küche sollte mit einem Esstisch ausgestattet sein, der einfach zu erreichen ist. Die generelle Arbeitsplatte sowie jegliche Geräte sollten in einer Höhe montiert sein, in der ein Arbeiten im Sitzen möglich ist. Bitte nicht vergessen, dass die Spüle und der Herd für Rollstuhlfahrer unterfahrbar sein müssen.

 

Der Wohnraum

 

Wer einen Wohnraum besitzt, sollte hier für Gäste eine kleinere Sitzgruppe einrichten. Auch Regale und Tische für ausreichend Stellplatz sind wichtig. Ein Wohnzimmer ist außerdem der ideale Stellplatz für einen altersgerechten Sessel, der ebenfalls in der Höhe verstellbar ist und mit einer härteren Polsterung für ein angenehmes Sitzen sorgt. Hier macht dann auch der Fernseher Sinn.

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