Arbeiten mit Walzblei - Die richtigen Vorbereitungen treffen


Artikel vom 21.01.2013


Gute Vorbereitung zahlt sich aus. Dies gilt in besonderem Maße für die Verarbeitung von Walzblei. Blei ist das schwerste und gleichzeitig das weichste aller Baumetalle. Gerade wenn größere Mengen von Walzblei in schwer zugänglichen Dachregionen zum Einsatz kommen, empfehlen sich vorbereitende Maßnahmen. Denn der Transport von Bleirollen hinauf zum Verlegeort ist mitunter kräftezehrend. Zuschnitt und Verarbeitung von Bleiblechen werden durch beengte Platzverhältnisse erschwert. 
 
Viele Ausführungen mit Walzblei lassen sich in der Werkstatt vorbereiten. Dies beschleunigt den Arbeitsprozess und sichert qualitativ hochwertige Ergebnisse auf der Baustelle. Handwerker können sich in luftiger Höhe auf die Feinarbeiten konzentrieren. Die Gütegemeinschaft Saturnblei e.V. nennt drei Beispiele für Vorarbeiten, die schon in der Werkstatt erfolgen können. 
 
Knotenpunkte vorformen: Aufwändige Formteile, die in mehreren Arbeitsschritten hergestellt werden, sollten im Vorfeld vorproduziert werden. Holzformen erleichtern das präzise Treiben des Metalls. Bei einer Vielzahl von Knotenpunkten empfiehlt es sich, die Ausführungen vorab am Modell zu simulieren. So lassen sich alternative Anwendungen erproben und auch für knifflige Anwendungen optimale Lösungen finden. 
Beispiele: Verbindungsstücke, Wulstabdeckkappen, Firstanschlusskappen 
 
Bleibleche vorkanten: Wird Walzblei großflächig verlegt, kommen oft Einzelstücke in gleicher Form und Größe zum Einsatz. Entsprechende Einzelstücke lassen sich als Serie vorproduzieren. Die Bleibleche werden sauber zugeschnitten und präzise vorgekantet. Um eine gleichmäßige Kantung zu erzielen, kann eine Abkantbank oder -maschine verwendet werden. In der Werkstatt sollten nur Bleibleche von maximal ein Meter Länge vorgekantet werden, um die Gefahr von Transportschäden zu minimieren. 
Beispiele: Bleischare, Überhangstreifen für Mauerwerksanschlüsse, Abdeckkappen 
 
Mit Patinieröl vorbehandeln: Bei der Verlegung von naturbelassenem Walzblei kann es in den ersten Wochen zu Reaktionen mit Regenwasser kommen. Tritt die metallisch blanke Oberfläche mit Wasser in Kontakt, bildet sich Bleiweiß, was in Form von unschönen Schlieren auf unterliegenden Deckmaterialien sichtbar wird. Der einmalige Einsatz von Patinieröl wirkt diesem Effekt entgegen und schützt das Material bis zur Bildung der natürlichen Patina nach rund sechs Monaten. 
Beispiele: Stufendächer, Fassadenverkleidung, Mauerabdeckungen, An- und Abschlüsse 
 
 
Quelle: Gütegemeinschaft Saturnblei e.V., www.saturnblei.de 
 

 

 
Die Gütegemeinschaft Saturnblei e.V. ist die zentrale Vereinigung von Walzbleiproduzenten und Vergabestelle des RAL-Gütesiegels „Saturnblei“ (www.saturnblei.de). Der Verband bietet technische Unterstützung in allen Anwenderfragen und qualifiziert Handwerker und Architekten weiter. Am bundesweiten Schulungsangebot der Gütegemeinschaft nehmen jährlich rund 500 Fachkräfte teil. Interessenten können sich online anmelden oder für neue Termine vormerken lassen.