Die Börse – Alternative bei niedrigen Zinsen?


Artikel vom 10.01.2013


Den historisch niedrigen Zinsen steht aktuell ein Aktienkursniveau gegenüber, welches seit vielen Jahren nicht mehr gegeben war. Viele Anleger, die bislang auf Festgelder und Tagesgelder eingeschworen waren, liebäugeln damit, erste Schritte auf dem Börsenparkett zu wagen. Einzig die Aussagen, dass schon manch einer sein Hab und Gut an der Börse verloren hat, hält sie von einem Engagement ab. Dabei ist die Börse alles andere als Hexenwerk. 

 

Angebot und Nachfrage bestimmen die Kurse 

 

Der Börsenkurs eines Unternehmens spiegelt nur bedingt den aktuellen Wert der Aktiengesellschaft wider. Viel größeren Einfluss auf den Aktienkurs haben die Erwartungen der Anleger auf die Entwicklung der Firma in der Zukunft. Aktienkurse sind sozusagen die in Euro umformulierten Zukunftsaussichten. Dabei reflektiert der Kurs einer Aktie aber nicht nur die Zukunftsaussichten der Gesellschaft, sondern auch tatsächliche Gegebenheiten im Umfeld. Nachhaltig steigende Rohstoffpreise beeinflussen nicht nur die Kurse der Rohstoffanbieter positiv, sondern wirken sich auch negativ auf andere Branchen aus. Fluggesellschaften müssen mit niedrigeren Erträgen rechnen. Flugreisen werden teurer, was dazu führt, dass weniger Bürger eine Flugreise buchen, dies beeinträchtigt den Aktienkurs börsennotierter Reiseveranstalter. Entwickelt ein Reiseveranstalter jedoch ein zukunftsträchtiges Konzept, welches auch ohne Flugreisen Gäste in seine Ressorts bringt, wirkt sich dies wieder positiv auf die Kursentwicklung aus, Anleger rechnen langfristig mit branchenüberdurchschnittlichen Gewinnen. 

 

Langfristig ist der Trend immer positiv 

 

Die Frage wie funktioniert die Börse lässt sich also am Besten durch den Vergleich mit einem Marktplatz beantworten. Es gibt die Gruppe der Käufer und die Gruppe der Verkäufer, die jeweils unterschiedliche Erwartungen an ein bestimmtes Unternehmen haben. Grundsätzlich gilt, dass nachhaltiger Erfolg mit Aktien auch mit Geduld verbunden ist. Das fast schon zur Legende gewordene Schaubild der US-Analysten Ibbotson, Stocks, Bills, Bonds and Inflation, zeigt den Verlauf der US-Börsen seit den frühen zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Trotz zweitem Weltkrieg, Ölkrise und Kubakrise zeigt der Trend des Aktienmarktes kontinuierlich nach oben, jedem Kurseinbruch folgte die Erholung mit einem erneuten Höchststand. Einsteiger sollten sich bei ihren ersten Aktivitäten jedoch auf konservative Aktien beschränken, auf die „global Player“. Nischenpapiere können schnell zu Penny-Stocks werden, Aktien, die nur noch mit wenigen Cents gehandelt werden.