Runddachgaube: Funktional und ästhetisch überzeugend


Artikel vom 15.11.2012


Gerundete Gaubenelemente liegen offenbar im Trend. In jüngster Zeit werden vermehrt Dachgauben mit geschwungener Form geplant, registriert die Gütegemeinschaft Saturnblei, die Planer und Handwerker bei der Einkleidung von Dachgauben berät. Runddachgauben sind eine moderne Weiterentwicklung der historischen Gaubenform. Sie bilden einen stilistisch angenehmen Kontrast zu den geradlinigen Konturen eines Hauses. 
 
Bei Rundgauben liegt ein abgerundetes Dachelement auf senkrechten Gaubenwangen. Hat dieses die Form eines Halbkreises, wird die Rundgaube als Tonnendachgaube bezeichnet. Runddachgauben können nicht nur stilistisch, sondern auch funktional überzeugen. Sie schaffen im Vergleich zu vielen traditionellen Gaubenformen mehr nutzbaren Innenraum. Obendrein maximieren größere Gaubendächer den Lichteinfall. Vereinzelt wird nicht nur die Stirnseite als Fensterfläche ausgebildet, sondern auch die Gaubenwangen werden verglast. 
 
Charakteristisch für eine Gaube ist, dass sie konstruktiv auf dem Dach aufbaut und keine ihrer Seiten in Verbindung mit dem eigentlichen Baukörper steht. Deshalb ist für die Eindeckung von Gauben ein Werkstoff gefragt, der für Verwahrungen und Anschlüsse gleichermaßen gut geeignet ist. Hierbei hat sich Walzblei bewährt und kann gegenüber anderen Metallen punkten. 
 
Kleine Runddachgauben werden in Regel einteilig ausgeführt. Da sich die Schare nach beiden Seiten ausdehnen können und nur indirekt befestigt werden, bietet sich bei der Scharenlänge mehr Spielraum als üblich. Faustformel: Die Schar kann in Metern so lang sein, wie sie in Millimeter dick ist. 
 
Größere Runddachgauben werden zwei-, drei- oder vierteilig ausgeführt. Besonders beliebt ist die dreiteilige Konstruktion, da hier auf eine Firstbohle im Zenit des Runddaches verzichtet werden kann. 
 
Je nach Deckwerkstoff wird der Anschluss an das Hauptdach gewählt. Bei Schiefer- oder Ziegeldächern wird der Anschluss kehlenrinnenförmig um die Runddachgaube ausgeformt. Die hauptdachseitige Aufkantung wird gestreckt, was in der Regel durch „Wellen“ des Materials geschieht. Mit Hilfe von Treibwerkzeugen wird die Aufkantung so weit gewellt, dass sie beim Anpassen an die Rundung wieder gerade wird. 
 
Das vierteilige Handbuch für die Verarbeitung von Saturnblei fasst alle praktischen Verarbeitungsregeln zusammen. Es ist unter www.saturnblei.de zum Preis von 25 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer zu bestellen. 
         
Quelle: Gütegemeinschaft Saturnblei e.V., www.saturnblei.de  
 
Die Gütegemeinschaft Saturnblei e.V. ist die zentrale Vereinigung von Walzbleiproduzenten und Vergabestelle des RAL-Gütesiegels „Saturnblei“ (www.saturnblei.de). Der Verband bietet technische Unterstützung in allen Anwenderfragen und qualifiziert Handwerker und Architekten weiter. Am bundesweiten Schulungsangebot der Gütegemeinschaft nehmen jährlich rund 400 Fachkräfte teil. Interessenten können sich online anmelden oder für neue Termine vormerken lassen.