Tipps zur Dachrinnen-Montage


Artikel vom 08.11.2012


Eine Kupferdachrinne ist nicht nur schön. Sie ist auch wesentlich wertbeständiger, als Dachrinnen aus verzinktem Blech oder Kunststoff. 

 

Die relative Weichheit des Kupfers kommt ihm im Fall einer Dachrinne zu nutzen. Das unbeschichtete Metall gibt bei Belastungen, sei es starker Wind oder herabfallende Äste, einfach nach. Die Patina, umgangssprachlich auch Grünspan genannt, die sich mit der Zeit bildet, ist kein Rost, sondern schützt das darunter liegende Kupfer. 

 

Eine Dachrinne aus Kupfer installieren 

 

Bei der Installation einer Dachrinne aus Kupfer sollten die dazugehörenden Dachrinnenträger verzinkt und kupferummantelt sein. Diese Träger sind nicht wesentlich teurer als normale Dachrinnenträger und bieten einfach ein besseres Bild. 

 

Die einzelnen Teile der Dachrinne sollten miteinander verlötet werden. Dazu bestehen drei Arten der Verbindung. Das Weichlöten mit zusätzlicher Nietung. Das einfache Weichlöten und das Hartlöten. Das Weichlöten mit Blei-Zinn-Lot ist die einfachste Form der Verbindung von Dachrinnen. Allerdings auch nicht die Stabilste. Zudem muss beim Weichlöten umweltschädliches Flussmittel eingesetzt werden. Die Verbindung durch Hartlot ist wesentlich stabiler und auf den Einsatz von Flussmittel kann verzichtet werden, da hier mit dem Brenner direkt an der Lötstelle gearbeitet wird. 
 
 
 

 

Eine Dachrinne mit Hartlot verbinden 

 

Vor dem Verlöten sollte darauf geachtet werden, dass die Dachrinne in Flussrichtung richtig überlappend verlegt wurde. Die Überlappung erfolgt immer vom Hochpunkt zum Tiefpunkt. So kann das Wasser ungehindert auch über die Verbindungen abfließen. Die Überlappung selbst sollte mindestens einen Zentimeter betragen und ein eventuell bestehender Spalt sollte nicht breiter als ein halber Millimeter sein. 

 

Vor dem Einsatz des Brenners noch ein wichtiger Hinweis. So nah am Dach besteht immer die Gefahr eines Brandes. Darum sehr sorgfältig mit der offenen Flamme des Brenners umgehen und wenn möglich den Dachstuhl durch ein Stück Blech abschirmen. 

 

Das zu nutzende Hartlot muss nach bestehenden Bauvorschriften den DIN EN 1044-B entsprechen. Darum kommt hier ein Kupfer-Silber-Phosphor-Lot mit 2 Prozent Ag (Silber) oder ein Kupfer-Phosphor-Lot mit 6 Prozent P (Phosphor) zum Einsatz. 

 

Der Brenner kann sowohl mit Propan wie mit Acetylen arbeiten. Ein Propangasbrenner mit einer kleinen Gaskartusche reicht vollkommen aus, da die Hitze nicht so stark sein muss, wie wenn wir etwas durchtrennen wollten. Die Dachrinne an den Überlappungen großzügig vorwärmen. Nicht nur den Bereich für das Lot, sondern auch etwa 30 cm in beide Richtungen. Nun mit dem Brenner an einer der oberen Kanten der Dachrinne mit der Verlötung beginnen. Das Hartlot kurz in die Flamme halten und dann Brenner wie Lot zur Überlappung führen. Sobald sich das Hartlot verflüssigt, den Brenner wegnehmen und die Lotstelle etwas abkühlen lassen. Sollten sich kleine Lothügel bilden, kurz mit der Flamme darüber, um diese zu glätten. So kann die Überlappung Stück für Stück verbunden werden. Auch hier gilt wie bei allem, Übung macht den Meister. Deshalb sollte man vor dem ersten Mal lieber zuerst an den Rest-Stücken am Boden üben. 
 
 

Bild: © Thomas Kohler / flickr.com