Tipps zum Dachbodenausbau


Artikel vom 07.09.2012


 

Gerade ältere Häuser bieten oft noch eine versteckte Reserve, die sich mit vertretbarem Aufwand für die Wohnnutzung aktivieren lässt: den Dachboden. 
 

 

Fast alles ist möglich 

 

 

 

Geradezu prädestiniert für den Ausbau sind Dachböden mit großzügiger Grundfläche und ausreichender Kopfhöhe über einen Großteil dieser Fläche. Aber nicht immer lässt die vorhandene Substanz so offensichtlich erkennen, welche Möglichkeiten in ihr stecken. Da ist vielleicht die Stehhöhe gerade einmal unter dem First gegeben, der Kamin verläuft womöglich auch noch mitten durch den Raum und der einzige Zugang ist eine kleine Bodenluke mit Einschubtreppe. 

 

Hier sind Phantasie und Freude an unkonventionellen Lösungen gefragt: Könnte daraus nicht zum Beispiel eine kuschelige Spielhöhle für die Schlechtwettertage werden? Oder eine gemütliche Lesegalerie für das darunter liegende Wohnzimmer, wo mit teilweise frei gelegter Balkenlage und Blick bis unter den First gleich ein ganz neues Raumgefühl entsteht? 
 

 

Auf das Raumklima kommt es an 

 

 

 

Damit aus einem alten Speicher ein wohnlicher Raum werden kann, muss regelmäßig vor allem die Dämmung verbessert werden, damit es dort weder im Winter zu kalt, noch im Sommer zu heiß ist. Das ist eine Arbeit, die Sie – wie auch die anschließende Bekleidung der Dachschrägen – mit ein wenig handwerklichem Geschick, ein paar mehr Werkzeugen und vor allem viel Sorgfalt problemlos selber machen können. Falls dafür in Ihrer Heimwerkerausstattung das eine oder andere Gerät fehlen sollte, haben wir beispielsweise hier eine Schlagbohrmaschine vom Markenhersteller Bosch günstig gesehen
 
Damit im zukünftigen Wohnraum auch tatsächlich ein Wohlfühlklima entsteht, sollten Sie nicht an der Dämmstärke sparen: 20 Zentimeter oder besser noch mehr sollten es schon sein. Auch wenn das bedeutet, dass Sie möglicherweise die Dachsparren aufdoppeln müssen und damit einige Zentimeter an Raum verlieren. Sie sind es allemal wert, denn was nützt der schönste Dachraum, wenn er kaum zu beheizen ist und im Sommer die Sauna im Keller ersetzen kann? Die Sorgfalt, die wir oben so ausdrücklich betonten, bezog sich vor allem auf den Einbau der sogenannten Dampfsperre.
 

 

Dabei handelt es sich um eine spezielle Folie, die innenseitig auf der Dämmung angebracht wird. Hierbei müssen alle Stöße, Anschlüsse zu angrenzenden Bauteilen und Durchdringungen absolut dicht abschließen, damit später keine Tauwasserschäden entstehen. 
 

 

Licht, Luft und Sonne 

 

 

 

Für die Belichtung und Belüftung des hinzu gewonnen Wohnraumes muss nun noch eine passende Befensterung her. Da Gauben oder Dacheinschnitte häufig ausscheiden, entweder aus Kostengründen oder weil das Baurecht dagegen steht, sind Dachflächenfenster meistens das Mittel der Wahl. Bei der schwierigen Entscheidung, welches Modell aus der breiten Angebotspalette für Sie richtig ist, sollten Sie sich nicht nur vom Preis leiten lassen. Eine Verschattungsmöglichkeit durch eine Außenrollade oder alternativ eine Innenjalousie ist den Aufpreis durch die gewonnene Wohnqualität immer wert. 
 
Ein wichtiges Kriterium zur Größe und Öffnungsart wird oft vernachlässigt: Wenn der neue Wohnraum nur über eine Treppe zugänglich ist, muss ein Fenster als zweiter Rettungsweg geeignet sein. Die dafür erforderliche Mindestgröße des freien Querschnitts ist den Landesbauordnungen leider nicht ganz einheitlich geregelt, deshalb ist ein Gespräch mit der Feuerwehr (vorbeugender Brandschutz) empfehlenswert.
 

 

Bildquelle: © Rainer Sturm - pixelio.de