Bad seniorengerecht umbauen


Artikel vom 07.02.2012


Bad seniorengerecht umbauen 

Pflegeheime und Seniorenresidenzen erfreuen sich zwar in der heutigen Zeit einer gewissen Beliebtheit, doch viele Senioren hegen vielmehr den Wunsch, so lange wie möglich noch ihre eigenen vier Wände zu bewohnen. Diese sollte jedoch den veränderten Ansprüchen von Menschen höheren Alters angepasst und entsprechend umgestaltet werden. Man sollte sich vor allem im sanitären Bereich auf Umbaumaßnahmen einstellen, durch welche die Nutzung des Bades erheblich vereinfacht werden kann. Auf diese Weise kann auch sichergestellt werden, dass gesunde Senioren noch bis in das hohe Alter hinein Privatsphäre im Bad genießen können. 
 

Schritt für Schritt das Bad umbauen 

Die bauliche Umgestaltung des Bades sollte am besten schon mit der Tür anfangen. Diese sollte nach außen hin zu öffnen sein. Zudem sollte diese auch von Außen zu öffnen sein, damit man im Notfall schnell in das Bad gelangen kann. Wenn man ohnehin gerade dabei ist, die Tür auszutauschen, dann sollte die Breite der Tür auf 90 Zentimeter vergrößert werden, so dass es auch möglich ist, das Bad in einem Rollstuhl aufzusuchen. Hier eignen sich auch sehr gut Schiebetüren. Im Raum selbst sollte ein Freiraum von 120 mal 120 Zentimetern bestehen; für Rollstuhlfahrer sollten 150 mal 150 Zentimeter zur Verfügung stehen, so dass ein großer Wendekreis möglich ist. Die Sanitärobjekte, wie zum Beispiel der Waschtisch, das WC, die Dusche oder die Badewanne sollten so angelegt werden, dass diese auch für Rollstuhlfahrer problemlos genutzt werden können. Neben der Toilette sollten auf einer Seite 95 Zentimeter, auf der anderen Seite 30 Zentimeter Platz vorhanden sein, damit es möglich ist, daneben noch Griffe für mehr Sicherheit anzubringen. Hier muss der Bodenbelag rutschsicher sein. Ideal sind spezielle Fliesen, die aus mikrorauher Oberfläche bestehen. 
 
Die Toilette sollte eine Sitzhöhe von 48 bis 55 Zentimetern vorweisen, da diese auch der Höhe durchschnittlicher Sitzhöhen von Rollstühlen entspricht. Die Toilette sollte etwa 70 Zentimeter tief sein, damit auf diese Weise ein bequemes seitliches Umsteigen möglich ist. Vor allem wandhängende WCs eignen sich sehr gut für diesen Zweck. Unumgänglich sind hier die Halterungen und Griffe am Boden und/oder der Wand. Diese erleichtern das Hinsetzen und Aufstehen. Am Besten eignen sich hier zwei Stützen neben der Toilette. Damit diese nicht im Wege stehen, sollte man diese wieder nach der Benutzung hochklappen können. Auch der Auslöser für die Spülung sollte an der seitlichen Wand oder im Haltegriff installiert werden, damit man diesen ohne Verrenkungen betätigen kann. Hierfür eignet sich ein Bodenschalter oder eine Fernbedienung. Die Halterung für das Toilettenpapier sollte an der Wand angebracht sein. 
 
Egal, ob Badewanne oder Dusche, beim Anbringen der Armaturen sollte darauf geachtet werden, dass diese erreichbar bleiben und das auch für Rollstuhlfahrer. Das Wasser sollte auf jeden Fall über eine Einhebel-Mischbatterie bedienbar sein. Mit einem integrierten Thermostat oder einer Heisswassersperre werden Verbrühungen verhindert und Wasser sowie Energie eingespart. Ob Wanne oder Dusche, die Bodenbeläge müssen immer rutschhemmend sein. Hier haben sich Matten aus Kunststoff oder Gummi sowie Kunststoffaufkleber als suboptimal erwiesen. Duschen sollten generell einen stufenlosen Zugang haben, da dadurch eine große Gefahrenquelle aus dem Weg geräumt wird. Auch im Falle, dass später ein Rollstuhl genutzt werden muss, erweist sich ein solch ebenerdiger Zugang als besser. In der Dusche sollte ein fest montierter Duschsitz angebracht werden, der auf die Körpermasse des Duschenden abgestimmt ist. Daneben sollten geeignete Griffe angebracht werden, die das Aufstehen und Setzen vereinfachen. 
 

Badewannensitz oder Lift für Senioren 

Bei einer Badewanne ist ein Wannenlift ideal, um gefahrenlos den Ein- und Ausstieg bei der Wanne zu meistern. Dieser Lift arbeitet meist mit Wasserdruck, da er mit einem Schlauch an den Duschanschluss angebracht wird. Mit einem Schalter kann man schließlich sehr einfach den Lift heben und senken, bis man das gewünschte Niveau erreicht hat. 
Etwas günstiger aber nicht weniger nützlich ist zum Beispiel ein Badewannensitz (mehr dazu bei Aktive-Rentner.de
 
Durch diese Sanierungen und Umbauten macht das Baden auch im Alter noch Spaß und ist alleine zu meistern.