Immobilienfinanzierung


Artikel vom 16.01.2012


Eine eigene Immobilie gilt neben den kapitalgedeckten Lebens- oder Rentenversicherungen als eine der Möglichkeiten, privat fürs Alter vorzusorgen. Denn eine Immobilie zeichnet sich durch Wertbeständigkeit aus. Das gilt vor allem dann, wenn der Erwerber seine Immobilie zu einem Zeitpunkt erworben hat, wo er selbst noch jung ist, die Familienplanung nahezu abgeschlossen und die Zukunft insoweit gesichert ist. Dann kann davon ausgegangen werden, dass die Kredite abgezahlt sind und die Immobilie schuldenfrei ist. So müssen im Alter lediglich die laufenden Kosten gezahlt werden und der Erwerber kann angesichts der drohenden Rentenlücke etwas gelassener sein. 
 
Dafür ist allerdings Voraussetzung, dass die Immobilienfinanzierung von Beginn an gut auf den Erwerber und seine persönliche Situation abgestimmt ist. So muss vor allem sichergestellt sein, dass die Raten für die Kredite auch dann noch gezahlt werden können, sollte im Laufe der Zeit ein Einkommen aufgrund von Familiennachwuchs oder Arbeitslosigkeit wegfallen. Da gilt es auch, dass der Erwerber über ausreichend Eigenkapital verfügt, das er in die Immobilienfinanzierung mit einfließen lassen kann. Die Banken erwarten in dem Zusammenhang mindestens 15 bis 20 % an Eigenkapital, das allerdings nicht zwingend aus Barmitteln bestehen muss. So können Eigenleistungen am Bau genauso anerkannt werden wie bereits laufende und nahezu vollständig besparte Bausparverträge. Sind diese zuteilungsreif, kann das Guthaben als Eigenkapital eingesetzt werden und im Anschluss daran das zinsgünstige Bauspardarlehen abgerufen werden. 
 
Ganz generell sollte bei der Immobilienfinanzierung auf möglichst zinsgünstige Kredite zurückgegriffen werden. Wer insoweit als Familie mit einem begrenzten Jahresbruttoeinkommen eine Neubauimmobilie erwirbt, kann z.B. zinslose Darlehen der Landesbanken erhalten. Durch den hohen Tilgungsanteil ist zudem gewährleistet, dass nach Ablauf der Zinsbindung das Darlehen zu einem großen Teil getilgt ist und der Anschlussfinanzierung mit den dann geltenden Zinssätzen ein Stück weit gelassener entgegengesehen werden kann. 
 
Das gilt auch für Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Wer seine Immobilie nach energetischen Richtlinien saniert oder eine nach diesen Bestimmungen gebaute Immobilie erwirbt, bekommt spezielle zinsgünstige Darlehen. Auch Erwerber, die ihre Immobilie selbst nutzen, können Förderdarlehen der KfW erhalten. Der Vorteil dieser Darlehen ist, dass sie für eine bestimmte Zeit tilgungsfrei gestellt werden können; gerade zu Beginn einer Immobilienfinanzierung eine kleine finanzielle Erleichterung für den Erwerber. 
 
Da diese Darlehen der KfW wie auch der Landesbanken nur bis zu einer bestimmten Beleihungsgrenze vergeben werden, muss für die restliche Kreditsumme auf Kredite der Banken zurückgegriffen werden. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, die staatlichen Zulagen aus dem Wohn-Riester entsprechend einzusetzen, die auf einen extra zertifizierten Bausparvertrag eingezahlt werden und insoweit für sich gesehen schon eine gute Ergänzung zur Immobilienfinanzierung darstellen.