Gedämmte Natursteinfassaden


Artikel vom 30.08.2010


Eine attraktive Natursteinfassade lässt sich sowohl als hinterlüftete, vorgehängte Konstruktion realisieren, als auch als Schlussbeschichtung eines Wärmedämmverbundsystems. In beiden Fällen entsteht eine langlebige Außenwand, die problemlos die Vorgaben der EnEV für den Wärmeschutz erfüllt.
 
 
 

Schränkt das Dämmen die Zahl der möglichen Fassadenoberflächen ein? Wer das denkt, irrt: Fassaden können unabhängig vom Dämmsystem neben Putz auch Glas, Holz, Metall, Keramik, Feinsteinzeug oder Naturwerkstein tragen. Allerdings erfordert die Auswahl und Verarbeitung unkonventioneller Werkstoffe besonderes Know-how. Ein Beispiel: gedämmte Natursteinfassaden.

 

 Zu den Vorteilen steinerner Fassadenbekleidungen zählt zuerst ihre lange Lebensdauer. Sie resultiert aus der hohen Strapazierfähigkeit und Witterungsbeständigkeit. Ebenso überzeugen die haptische und die optische Qualität. Die Oberflächen variieren von glatt bis rau, poliert, geschliffen, sandgestrahlt, gebürstet, scharriert, gestockt oder beflammt. Viele Farbtöne, Maserungen und Fleckungen erweitern das gestalterische Repertoire. Steine wie der Sto-Fossil SKL (Muschelkalk) liefern zudem Strukturen versteinerter Schnecken und Muscheln.

 

 Mit und ohne Fugen

 

 Mit Naturwerkstein lassen sich zwei unterschiedliche Fassadenbilder schaffen – fugenbetont oder fugenlos.

 

 Die fugenbetonte Variante (StoVerotec Stone Massive) basiert auf einem vorgehängten hinterlüfteten Fassadensystem. Je nach Steinart lassen sich dabei Platten unterschiedlicher Formate verwenden. Ihre Befestigung erfolgt nicht sichtbar durch Hinterschnittanker. Dadurch steigt die Tragfähigkeit gegenüber der herkömmlichen Dornanker-Befestigung um den Faktor drei bis fünf. Außerdem sinkt die Biegespannung der Platten deutlich, was den Einsatz dünnerer und damit leichterer Fassadenplatten ermöglicht. Eingehängt werden sie mit minimalem Montageaufwand in eine wärmebrückenarme Edelstahl-Aluminium-Unterkonstruktion. Schnelle Baustellenabläufe, wenig Platzbedarf und deutlich reduzierte Lärm- wie Staubemissionen sind ebenso die Folge, wie eine problemlose Montage selbst bei schlechter Witterung.

 

 Das ebenfalls vorgehängte hinterlüftete System StoVentec Stone zeigt dagegen keine Fugen. Die Naturwerksteine werden vor Ort auf Trägerplatten aus Blähglas verklebt. Der Vorteil dieser Methode ist ein nochmals um fast zwei Drittel reduziertes Gewicht gegenüber StoVerotec Stone Massive. Die Platten im Format bis 90 x 60 Zentimeter können zudem mit anderen Oberflächen (Putz, Glas, Glasmosaik oder Keramik) kombiniert werden.

 

 Schließlich ist es möglich, Naturwerksteinplatten direkt auf ein Wärmedämm-Verbundsystem zu verkleben. Geeignet sind zementfreie oder mineralische Systeme (StoTherm Classic, StoTherm Vario und StoTherm Mineral). Bei dieser kostengünstigen Variante kommen dünn geschnittene Steinfliesen zum Einsatz. Bis vier Meter Einbauhöhe beträgt die maximale Größe 61 x 30,5 Zentimeter, ab vier Metern 30,5 x 30,5 Zentimeter.

 

 Nicht nur für die Fassade

 

 Der Einsatz von Naturwerksteinen beschränkt sich nicht auf Fassaden. Massive, in das Dämmsystem integrierbare Fensterbänke stehen ebenso zur Verfügung wie Steinböden für den Innenraum oder die Hof- und Terrassengestaltung.

 

 Für die hochwertigen Sto-Naturwerksteinfassaden stehen aktuell acht Sandsteine, elf Kalksteine und elf Granite zur Auswahl. Auf Wunsch können Steine aus der ganzen Welt verarbeitet werden.
 

 

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Naturstein-Know-how mit Tradition

 Sto verfügt als ein Technologieführer für Fassadendämmsysteme auch beim Einsatz von Naturstein über besonderes Fachwissen. Dieses Know-how trägt zu einem großen Teil die Konzern-Tochter Hemm Stone bei. Das Unternehmen aus Kirchheim bei Würzburg betreibt seit vielen Jahren mehrere Steinbrüche und hat sich auf Steinverarbeitung und -veredelung spezialisiert.