Fast jeder zweite private Bauherr verschätzt sich bei den tatsächlichen Kosten für den Hausbau. Das hat eine Analyse der Verbraucherzentralen ergeben, die in zahlreichen Fällen ungeplante Zusatzbelastungen dokumentierte. Wer ein Haus baut, rechnet selten mit allen Nebenkosten und oft noch weniger mit steigenden Zinsen. Doch was passiert, wenn die Bank plötzlich Nachforderungen stellt oder das eingeplante Budget nicht ausreicht? Kann ein Traumhaus dann zum finanziellen Albtraum werden? Dieser Artikel beleuchtet, wie ein solider Finanzplan das Risiko minimiert.
Ein Grundstück mag im ersten Moment erschwinglich wirken, doch die eigentliche Rechnung beginnt erst nach dem Kaufvertrag. In Bayern etwa liegt die Grunderwerbsteuer aktuell bei 3,5 Prozent, in Nordrhein-Westfalen bei 6,5 Prozent. Dazu kommen Notarkosten, die sich in der Regel auf rund 1,5 Prozent belaufen, und Gebühren für den Grundbucheintrag. Wer ein Grundstück für 300.000 Euro erwirbt, muss also allein für diese Posten zwischen 15.000 und 24.000 Euro einkalkulieren. Damit ist der erste große Fehler vieler Bauherren klar: Sie unterschätzen die Nebenkosten massiv.
Auch beim Bau selbst warten zusätzliche Ausgaben, die nicht im Prospekt stehen. Ein Bodengutachten ist in den meisten Bundesländern Pflicht und schlägt mit 1.000 bis 2.000 Euro zu Buche. Hausanschlüsse für Strom, Wasser, Abwasser und Telekommunikation kosten je nach Region zwischen 10.000 und 20.000 Euro. Versicherungen wie die Bauherrenhaftpflicht oder die Bauleistungsversicherung sind weitere Fixpunkte, ohne die kein Bau beginnen sollte. Wer diese Kosten ignoriert, riskiert frühzeitig Liquiditätsengpässe.
Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, die Finanzierung nicht nur auf den reinen Baupreis auszurichten. Anbieter wie DIFI - Deutsche Immobilienfinanzierung unterstützen Bauherren dabei, sämtliche Nebenkosten von Beginn an einzubeziehen und realistische Spielräume zu definieren. Angehende Eigentümer profitieren von einer detaillierten Aufstellung, die über die Zinshöhe hinausgeht. So wird verhindert, dass das Projekt schon ins Wanken gerät, bevor überhaupt der erste Stein gesetzt wurde.
Viele Bauherren gehen davon aus, dass ein stabiles Gehalt automatisch zu einer Kreditzusage führt. In der Praxis spielen jedoch zahlreiche Faktoren eine Rolle, die weit über das monatliche Einkommen hinausreichen. Banken analysieren nicht nur den Lohnzettel, sondern die gesamte finanzielle Situation. Dazu zählen laufende Kredite für Auto oder Konsumgüter, regelmäßige Haushaltsausgaben wie Miete oder Unterhaltspflichten sowie das vorhandene Eigenkapital. Selbst das Alter und die berufliche Perspektive sind entscheidend. Ein Angestellter im öffentlichen Dienst mit sicherem Arbeitsplatz erhält oft deutlich bessere Konditionen als ein junger Selbstständiger mit schwankendem Einkommen.
Ein Beispiel verdeutlicht die Unterschiede: Eine Familie mit zwei stabilen Einkommen von insgesamt 4.500 Euro netto, aber 80.000 Euro Eigenkapital, bekommt bei gleicher Kreditsumme oft bis zu 0,5 Prozentpunkte günstigere Zinsen als ein Paar mit identischem Einkommen, aber nur 10.000 Euro Rücklagen. Über die gesamte Laufzeit können diese Unterschiede mehrere zehntausend Euro ausmachen. Noch deutlicher wird es, wenn zusätzlich hohe Konsumkredite bestehen, denn dann steigt das Risiko aus Sicht der Bank erheblich.
Selbst eine
scheinbar solide Einkommenssituation reicht Banken nicht, wenn die
Haushaltsrechnung Lücken aufweist. In dieser Aufstellung finden sich
sämtliche festen Ausgaben: von Strom und Versicherungen über
Mobilität bis hin zu Kinderbetreuung und Lebensmitteln. Am Ende
dieser Kalkulation steht eine konkrete Zahl, die zeigt, wie viel Geld
Monat für Monat tatsächlich übrig bleibt. Nur wenn dieser Betrag
groß genug ist, betrachten Banken den Kredit als tragfähig und
geben grünes Licht für die Finanzierung.
Bild von Freepik