Wer schon mal gebaut hat, weiß: Man plant alles bis ins letzte Detail. Fensterrahmen, Dachneigung, Steckdosenpositionen. Alles. Und doch ist da dieser Moment, oft Monate vor dem Einzug, in dem man merkt, dass man eines vergessen hat: Wo zur Hölle wohnen wir eigentlich währenddessen?
Ich spreche da aus Erfahrung. Damals, als wir unser Haus in der Eifel kernsanierten, dachten wir optimistisch, wir könnten einfach in der Einliegerwohnung bleiben. Spoiler: Die Einliegerwohnung hatte kein funktionierendes Bad und die Küche bestand aus einer losen Steckdose und einem kaputten Kühlschrank. Nicht ideal, um mit zwei kleinen Kindern durchzuhalten. Also zogen wir um – und entdeckten eine Lösung, die ich vorher gar nicht auf dem Schirm hatte: temporäres Wohnen. Nicht Hotel. Nicht bei Schwiegermama. Sondern modulare, mobile Unterkünfte, die direkt auf unserem Grundstück standen.
Klingt nach Bauwagen-Romantik? Ist es aber nicht. Es gibt mittlerweile mobile Wohnlösungen, die mit echter Wohnqualität überraschen. Kein muffiger Teppich, kein Gefühl von Notunterkunft. Sondern durchdachte, kleine Räume mit Heizung, Dusche, Küche, WLAN. Die Dinger werden hingestellt, angeschlossen, fertig. Es ist wie Camping, aber mit Espresso-Maschine.
Was mich daran am meisten fasziniert hat: Temporäres Wohnen ist nicht nur eine Notlösung. Es ist ein eigenständiger Ansatz, der eine völlig neue Sicht auf den Bauprozess eröffnet. Man lebt plötzlich viel näher dran. Im wahrsten Sinne. Man sieht, wie die Fenster eingebaut werden, hört das Tackern der Dachdecker, riecht das frische Holz. Und ja, manchmal wacht man um 7 Uhr morgens vom Presslufthammer auf. Aber das gehört dazu.
In Deutschland, wo Bauvorschriften fast so zahlreich sind wie Brötchensorten, ist das gar nicht so einfach umzusetzen. Doch einige Anbieter haben sich auf genau diesen Bedarf spezialisiert. Lacet-Niederrhein.de zum Beispiel bietet temporäre Wohnlösungen, die nicht nur schnell geliefert, sondern auch rechtlich abgesichert und technisch durchdacht sind. Die Module sind so konzipiert, dass sie sowohl als Bauhelferunterkunft als auch als Familie-mit-Kindern-Notlösung funktionieren. Flexibel, erweiterbar, und – wichtig – angenehm bewohnbar.
Man kann darüber schmunzeln, aber die Wahrheit ist: Wer während eines Umbaus oder Neubaus komfortabel wohnt, bleibt entspannter. Und entspannte Menschen treffen bessere Entscheidungen. Ich erinnere mich an eine Szene, in der wir uns zwischen zwei Dachziegeln entscheiden mussten. Die eine war technisch besser, aber optisch... naja. Weil wir direkt neben der Baustelle wohnten, konnten wir beide Ziegel bei unterschiedlichem Licht anschauen. Morgens, abends, bei Regen. Wir entschieden uns richtig. Hätten wir 30 Kilometer entfernt gewohnt, wäre es vermutlich anders ausgegangen.
Es gibt natürlich auch Herausforderungen. Man muss sich um Strom- und Wasseranschluss kümmern. Manchmal gibt’s Ärger mit dem Nachbarn, der sich über den “Container” im Garten beschwert. Und klar, es ist kein Dauerzustand. Aber das soll es ja auch nicht sein. Es ist wie ein guter Regenmantel. Man zieht ihn an, wenn man ihn braucht. Und ist froh, wenn man ihn hat.
Spannend ist auch, dass diese Wohnform gerade in Deutschland langsam in Bewegung kommt. In Ländern wie Schweden oder den Niederlanden gehört sie schon viel stärker zum Baustandard. Dort sind temporäre Unterkünfte nicht nur für Bauherren gedacht, sondern auch für Mitarbeitende, die auf der Baustelle arbeiten, Projektteams, die vor Ort Entscheidungen treffen müssen, oder Familien, die bei Naturkatastrophen ihre Häuser verlassen müssen. Deutschland zieht da gerade erst nach – aber mit Tempo.
Was ich aus all dem gelernt habe? Bauen ist mehr als Mauern und Estrich. Es ist auch das Drumherum, das Wohin, das Wie. Und wer sich vorher Gedanken macht, wo er in dieser intensiven Zeit unterkommt, hat später weniger Stress, weniger Streit, weniger graue Haare.
Manchmal lohnt es sich, nicht nur an das Haus zu denken, sondern auch an das Dazwischen. Dieses seltsame Niemandsland zwischen altem Zuhause und neuem Heim. Dort spielt sich mehr Leben ab, als man glaubt. Und manchmal findet man gerade dort die Ideen, die man sonst nie gehabt hätte.
Also: Wenn der Bau beginnt und der Staub sich langsam legt, ist vielleicht genau der Moment gekommen, um an das temporäre Wohnen zu denken. Nicht als Notlösung, sondern als kluge Entscheidung, die den ganzen Bauprozess auf ein anderes Level hebt. Und einem ganz nebenbei zeigt, wie wenig man eigentlich braucht, um sich irgendwo zuhause zu fühlen.
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