Abriss in Eigenregie

Worauf du beim Rückbau deines Grundstücks wirklich achten musst


Artikel vom 01.06.2025


Auf deutschen Baustellen entstehen jährlich über 220 Millionen Tonnen Bauschutt – mehr als alle Haushaltsabfälle zusammen. Der Rückbau ist kein Nebenschauplatz, sondern oft der erste Akt beim Hausbau. Trotzdem unterschätzen viele Bauherren Aufwand, Vorschriften und Risiken. Muss man für jede abgerissene Gartenmauer einen Profi holen? Oder reicht gesunder Menschenverstand? Wer Geld sparen und gleichzeitig sauber arbeiten will, braucht nicht nur Mut, sondern den richtigen Plan. Dieser Artikel erklärt, wie du Rückbauarbeiten selbst meisterst – ohne böse Überraschungen.

Was du vor dem ersten Hammerschlag prüfen solltest

Rückbau klingt einfach: Mauer einreißen, abtransportieren, fertig. Doch genau hier beginnen die meisten Fehler. Nicht jede Wand darf einfach verschwinden, nicht jedes Fundament ist problemlos zu entfernen. Vor allem bei Altbauten oder älteren Nebengebäuden können asbesthaltige Baustoffe, vergrabene Leitungen oder statische Abhängigkeiten gefährlich werden. Ohne genaue Prüfung der Bausubstanz riskierst du nicht nur teure Folgeschäden, sondern auch Sicherheitsprobleme.

Bevor du also den Vorschlaghammer schwingst, solltest du dich mit der Bauakte deines Grundstücks vertraut machen. Gibt es Pläne? Liegen Leitungen im Boden? Wie wurde die alte Garage einst errichtet? In vielen Fällen lohnt sich ein Termin mit einem Bausachverständigen, der dir potenzielle Risiken aufzeigt. Oft sind es kleine Details, die später große Folgen haben – etwa eine nicht abgedichtete Rückwand zum Nachbargrundstück oder ein unbekannter Schacht unter der Terrasse. Für die Entsorgung solltest du frühzeitig einen passenden Bauschutt Container organisieren – am besten online.

Genehmigungen, die niemand auf dem Schirm hat

Viele Bauherren glauben, ein Rückbau sei genehmigungsfrei – schließlich wird ja nichts Neues gebaut. Diese Annahme ist gefährlich. Je nach Bundesland und Art des Bauwerks brauchst du eine Abrissgenehmigung. Das gilt besonders für Garagen, Anbauten oder Nebengebäude mit über 50 Quadratmetern Grundfläche. Wer hier einfach loslegt, riskiert ein Bußgeld oder sogar eine Rückbauverfügung – ein teurer Spaß, der sich leicht vermeiden lässt.

Doch nicht nur das Bauamt hat ein Wörtchen mitzureden. Auch Umweltauflagen spielen eine Rolle. Abbruchmaterial muss getrennt gesammelt und sachgerecht entsorgt werden. Wer gegen die Sortierpflicht verstößt, zahlt nicht nur höhere Entsorgungskosten, sondern riskiert auch Ärger mit der Abfallbehörde. Eine professionelle Entsorgungsfirma oder ein Containerdienst kann hier mit Beratung helfen – auch bei der Wahl der richtigen Containergröße.

Rückbau mit Köpfchen – Werkzeuge, Helfer, Sicherheit

Ein Rückbau beginnt nicht mit dem Vorschlaghammer, sondern mit einem Plan. Wer glaubt, alte Mauern könne man einfach niederreißen, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern riskiert auch Schäden an angrenzenden Strukturen. Ein überlegtes Vorgehen spart Zeit, Geld – und Nerven. Die Grundregel lautet: von außen nach innen, von oben nach unten.

Beginne mit der Verkleidung, etwa Rigipsplatten, Holzverschalungen oder Fliesen. Diese lassen sich meist leicht entfernen und geben dir freien Zugang zu darunterliegenden Konstruktionen. Danach folgt das Dach oder die Decke – hier ist besondere Vorsicht geboten, vor allem bei alten Balkenkonstruktionen. Erst wenn alle Aufbauten entfernt sind, sollte das Mauerwerk angegangen werden – idealerweise abschnittsweise, um Staub und Schutt kontrollierbar zu halten.

Ohne die richtige Schutzausrüstung geht gar nichts. Helm, Schutzbrille, Atemmaske und schnittfeste Handschuhe sind kein Nice-to-have, sondern Pflicht. Gerade bei Altbauten weißt du nie, was dir entgegenkommt: rostige Nägel, splitterndes Holz oder belastete Dämmstoffe.

Für die eigentlichen Arbeiten brauchst du mehr als Muskelkraft. Ein elektrischer Abbruchhammer ist ideal für Beton oder Mauerwerk – besonders, wenn du kontrolliert arbeiten willst. Für präzise Schnitte, etwa bei Türstürzen oder Fensteröffnungen, ist ein Betonschneider mit Diamantblatt unerlässlich. Auch ein Kernbohrer kann hilfreich sein, um Leitungsdurchführungen zu setzen oder Tragwerksteile gezielt zu öffnen.

Neben klassischen Bauschuttcontainern lohnt sich oft ein zweiter Behälter für Holz, Metall oder Mischabfälle. So trennst du die Materialien direkt beim Abbruch und sparst dir teure Sortierungskosten später auf dem Recyclinghof.



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