Solarstromanlagen: Sonnige Aussichten für die Energie vom eigenen Dach


Artikel vom 06.04.2010



Immer mehr Hausbesitzer und Modernisierer lassen die Sonne für sich arbeiten. Die Entscheidung für eine eigene Solarstromanlage ist eine Investition in die Zukunft, die sich doppelt lohnt. Sie stellt einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz dar, der sich darüber hinaus auch noch rechnet. Damit das auch so bleibt, ist eine Versicherung der Solarstromanlage unbedingt zu empfehlen.

Fakt ist: Die Anzahl neu installierter Solarstromanlagen – sogenannter Photovoltaikanlagen – hat sich in Deutschland nach Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) von 2005 bis 2008 annähernd verdoppelt. 1.650 Megawattpeak neuer Leistung wurde demnach im Jahr 2008 installiert. Für 2009 könnte der Wert noch darüber liegen, so erste Prognosen des Verbandes. Dafür, dass sich das Engagement der Verbraucher nachhaltig rechnet, sorgt unter anderem das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG): Über zwanzig Jahre wird die Einspeisevergütung je Kilowattstunde garantiert. Experten des Verbraucherzentrale Bundesverbands e.V. rechnen damit, dass sich auch nach der von der Bundesregierung beschlossenen Kürzung der Förderung mit Solarstromanlagen Renditen von sechs Prozent und mehr erwirtschaften lassen. In den letzten Jahren sind Photovoltaikanlagen zudem deutlich günstiger geworden – seit 2006 ungefähr um 40 Prozent, wie eine Befragung von Installateuren im Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) belegt.

Doch damit sich Installation und Betrieb moderner Solartechnik auch in der Praxis dauerhaft rentieren, ist es wichtig, sich vor möglichen Ausfällen richtig zu schützen. Zum Glück können sich Bauherren und Modernisierer gegen fast alle Schäden absichern und dabei auf maßgeschneiderte Versicherungsprodukte zurückgreifen. Etwa dann, wenn die Anlage einmal nicht einwandfrei funktioniert oder dauerhaft beschädigt ist. Bei 66 Prozent der defekten Solarstromanlagen, so eine Untersuchung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), waren Feuer, Hagel, Sturm oder Schneedruck die Schadenursachen. Auch falsche Bauteile, Planungs- oder Installationsfehler können eine Solarstromanlage schnell zu einem Zuschussgeschäft machen. So lassen sich beispielsweise 14 Prozent der gemeldeten Schadenfälle auf einen nicht vorhandenen oder falsch eingebauten Überspannungsschutz zurückführen. Ein Großteil dieser Schäden ließe sich durch eine sorgfältige Planung und professionelle Montage vermeiden. Gegen den Diebstahl von Solarmodulen auf Scheunen, Wirtschaftshäusern und Stallungen ist man dagegen als Betreiber einer Solarstromanlage in ländlichen Gegenden häufig machtlos. Bei einem Weiterverkauf im Ausland erzielen die gestohlenen Module stattliche Preise, in der Regel werden sie mit einem Viertel des Neupreises gehandelt.

Wie versichert man sich am besten gegen Schäden?
Schutz vor Diebstahl, aber auch vor Zerstörung und Beschädigung während der Bauphase bietet eine Montage-Versicherung. Und auch in punkto Haftung gibt es für Bauherren und Modernisierer einiges zu beachten: Während der Installationsphase sorgt die Bauherren-Haftpflicht dafür, dass sie rechtlich und finanziell auf der sicheren Seite sind. Ist die Solarstromanlage in Betrieb, empfiehlt sich der Abschluss einer Betreiber-Haftpflicht. Denn nach der Installation einer Solarstromanlage ist der Schutz von Dritten von besonderer Bedeutung. Da nämlich für den Gesetzgeber die Einspeisung in das öffentliche Stromnetz eine unternehmerische Tätigkeit darstellt, ist eine Solarstromanlage nicht mehr automatisch über die private Haftpflichtversicherung oder die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht versichert. Wer eine Solarstromanlage auf seinem Dach installieren möchte, sollte sich zudem bei seiner Versicherung erkundigen, ob die bestehende Gebäudeversicherung auch für die Solarstromanlage einspringt. Ganz auf Nummer sicher gehen Besitzer einer Solarstromanlage mit der Photovoltaik-Versicherung. Das „Rundum-Sorglos“-Paket deckt Schäden und Gefahren durch Feuer, Hagel, Blitz, Überspannung, Vandalismus oder Diebstahl ab. Zudem kann für den Fall der Fälle auch der Ertragsausfall abgesichert werden. Und was ist, wenn die Sonne sich dauerhaft rar macht? Sie denken, da kann man nun wirklich nichts machen? Weit gefehlt. Sollte es tatsächlich den ganzen Sommer regnen, garantiert die Ertragsgarantie-Versicherung sogar den prognostizierten Jahresertrag.

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Machen Sie Ihren ganz persönlichen Solarstromanlagen-Check!
Das sollten Bauherren bei der Planung, Installation und Wartung einer Solarstromanlage beachten, damit der Start gelingt:
• Wählen Sie einen qualifizierten und erfahrenen Betrieb! Scheuen Sie sich nicht, nach Referenzprojekten zu fragen.
• Ein guter Installateur sollte schon im Vorfeld die wichtigsten Fragen zu der geplanten Anlage beantworten können.
• Besprechen Sie alle erforderlichen Maßnahmen direkt vor Ort. Fachgerecht beurteilt werden müssen vor allem die Dachflächen und das Gebäude, auf dem die Solarstromanlage angebracht werden soll. Insbesondere muss die Statik des Daches geprüft werden. Auch lassen sich z.B. Schneelast- oder Sturmschäden häufig auf falsche Lastannahmen bzw. Unterdimensionierung der Gestelle und auf mangelnde Befestigung zurückführen.
• Klären Sie mit dem Installateur, wie es um den Überspannungs- und Diebstahlschutz steht.
• Informieren Sie Gebäudeversicherer und Netzbetreiber über die Installation.
• Stellen Sie als Betreiber sicher, dass die Baustelle während der Installation ausreichend abgesichert ist und keine Anlagenteile herabstürzen können.
• Lagern Sie zum Schutz vor Diebstahl alle Bauteile bis zur Montage in einem verschlossenen Gebäude.
• Achten Sie darauf, dass der Installateur alle Funktionen der Solarstromanlage genau erklärt und Ihnen bei der Übergabe eine fachgerechte Dokumentation inklusive eines Abnahmeprotokolls aushändigt.

Tipps vom GDV zur Wartung und Pflege:
• Um sicherzustellen, dass die die Photovoltaikanlage fehlerfrei funktioniert, sollte sie im laufenden Betrieb regelmäßig überprüft werden. Kontrollieren Sie dazu den Einspeisezähler und achten Sie auf die Kontrollleuchten.
• Prüfen Sie nach einem Sturm oder einem Gewitter, ob Äste auf das Dach gestürzt, Halterungen beschädigt oder Blitzeinschlagpunkte sichtbar sind.
• Grundsätzlich gilt: Die korrekte Wartung einer Photovoltaikanlage ist Sache des Fachmanns und kann nur durch einen Fachbetrieb durchgeführt werden. Erkundigen Sie sich deshalb bei Ihrem Installateur nach einem Wartungsvertrag.

EXTRATIPP vom GDV: Der Anlagenpass
Lassen Sie sich alle Maßnahmen, z.B. die eingesetzten Komponenten, im vom Bundesverband Solarwirtschaft und dem deutschen Elektrohandwerk herausgegebenen Anlagenpass dokumentieren!

Eine Photovoltaikanlage ist ein hochwertiges Produkt mit einer langen Lebensdauer – wenn gute Komponenten eingesetzt wurden und Planung und Installation nach den Regeln der Technik erfolgt sind, kann sie über 30 Jahre lang funktionieren. Doch üblicherweise kann der Laie nur schwer erkennen, ob der Handwerker fachgerecht gearbeitet hat, die Anlage bei der Übergabe ordentlich funktioniert und dem Bauherren ein qualitativ hochwertiges und leistungsstarkes Produkt übergeben wurde. Hier hilft der Photovoltaik-Anlagenpass: Er schafft Transparenz und damit Sicherheit für Kunde und Handwerker. Allerdings ist er kein Qualitätszertifikat mit unabhängiger Prüfung – deshalb können BSW-Solar und ZVEH, die den Pass entwickelt haben, auch keine Garantie für die Anlage übernehmen. Dennoch sollte künftig für jede neue Photovoltaikanlage ein Anlagenpass ausgestellt werden. Er gibt nicht nur den Eigentümern der Anlage ein gutes Gefühl, sondern einige Solarversicherungen bieten Inhabern eines Anlagenpasses auch günstigere Versicherungsprämien an.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:
www.solarwirtschaft.de
www.dgs.de
www.sfv.de


Berlin/Hamburg, im April 2010


Über den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.:
Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. Er vertritt die Positionen der deutschen Versicherungswirtschaft gegenüber Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Medien und Wissenschaft. Die 468 Mitgliedsunternehmen des GDV bieten ihren Kunden umfassenden Risikoschutz und individuelle Vorsorge – sowohl für private Haushalte als auch für Industrie, Gewerbe und öffentliche Einrichtungen. Mit 444 Millionen Verträgen und jährlichen Versicherungsleistungen von mehr als 134 Milliarden Euro sind die Versicherer eine zentrale Säule der deutschen Wirtschaft.

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Kontakt GDV-Pressestelle:
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