Wie senkt man bei einem Whirlpool die Stromkosten?


Artikel vom 19.02.2024


Wenn die kühlere Jahreszeit eigentlich nicht zum Baden einlädt, verführt ein Outdoor Whirlpool mit angenehmer Wassertemperatur zum Hineinsteigen für die perfekte Entspannung.
Um in diesen Genuss zu kommen, ist es empfehlenswert, die entstehenden Kosten des Stromverbrauchs im Kalkül zu haben. Ob Sie sich für einen Whirlpool im Außenbetrieb entscheiden, hängt allein von Ihren finanziellen Möglichen ab.


Welche Komponenten bestimmen bei einem Whirlpool den Verbrauch von Energie?

Wenn Sie auf Versprechungen mit äußerst niedrigen Stromkosten treffen, ist es gut, diese konkret zu hinterfragen. Mit Grundwissen über die Faktoren, die den Stromverbrauch beeinflussen, sind Sie gut gerüstet, Ihr Vorhaben mit Ihren Möglichkeiten abzugleichen. Damit gewinnen Sie Sicherheit und sind vor bösen Überraschungen geschützt. Schließlich nützt Ihnen der Whirlpool nichts im Stand-by-Betrieb.
Bei der Installation eines Whirlpools sind die Geräte, die zum Einsatz kommen, im Einzelnen zu betrachten. Aber auch folgende Einflüsse und Faktoren, denen die Anlage unterliegt, sind von Bedeutung:
• die Umwälzpumpe
• die Heizung
• die Massagepumpe
• das Wasservolumen
• der Standort
• die Bodenisolierung
• die Abdeckung
• die Nutzung
Lassen Sie uns gemeinsam die einzelnen Parameter betrachten.


1. Die Pumpen
Die Stromkosten hängen im Wesentlichen von den Pumpen und der Heizung ab.
Die Umwälzpumpe ist für viele das Augenscheinlichste, was den Stromverbrauch am meisten beeinflusst, weil sie sich wegen der Spülung täglich kurz aktiviert.
Eine Umwälzpumpe macht grundsätzlich einen geringen Teil des Stromverbrauchs aus. Deshalb ist es nicht unerheblich, wie viele Pumpen mit welcher Leistungsstärke zum Einsatz kommen. Das richtet sich danach, wie oft Sie sich eine Entspannung im Pool gönnen wollen.
Wird der Pool wenig benutzt, fährt sich die Umwälzungspumpe zurück. Beschränken Sie sich auf die durchschnittliche Dauer eines Entspannungsbades, werden auch die Massagepumpen weniger verbrauchen, als wenn Sie sich etwas mehr gönnen wollen.

Es lohnt sich auch, auch die Leistung einer Pumpe anzuschauen. Ist eine leistungsschächere Pumpe mit weniger Stromverbrauch ausreichend oder sollten mehrere Pumpen mit mehr Leistung zum Einsatz kommen? Das hängt von der Anzahl der Personen ab, die den Pool voraussichtlich gemeinsam nutzen. Eine perfekte Entspannung wird durch die optimale Leistung und die gewünschten Massagefunktionen der Pumpen erzielt.
Es wäre ein Trugschluss zu denken, dass Pumpen mit geringem Stromverbrauch günstiger wären. Leistungsschwächere Pumpen wären länger in Betrieb, was neben einem erhöhten Stromverbrauch auch die Gefahr der Überforderung des Gerätes mit sich bringen könnte.

In Abhängigkeit der Nutzung, der Wahl des Modells und der Anzahl der entsprechenden Pumpen lassen sich unter Beachtung des aktuellen Strompreises die Stromkosten für die Pumpen berechnen.
Bei einer durchschnittlichen Nutzung dreimal wöchentlich in der Zeit von April bis November liegen die Stromkosten durchschnittlich etwa zwischen 44 Euro und 84 Euro. Laden Sie Gäste für den gemeinsamen Spaß ein, müssen Sie mit einer Erhöhung der Kosten rechnen.

Ein Vergleich der Pumpen unter den Aspekten ihrer Leistung und ihrem Stromverbrauch lohnt sich. Damit können Sie konkreten Einfluss auf die Höhe der zu erwartenden Kosten nehmen.


2. Die Heizung
Nicht nur die Pumpen, sondern auch die Heizung zur Erwärmung des Wassers kann sich kostenintensiv auswirken. Der wesentlich höhere Anteil der Stromkosten bezieht sich auf die Heizung. Die Häufigkeit der Nutzung des Whirlpools beeinflusst in erheblichem Maße und hauptsächlich die Kosten des Stromverbrauchs in erheblichem Maße.

Die Nutzung des Whirlpools ist im Winterhalbjahr besonders reizvoll und wirkt sich nicht unwesentlich auf das Wohlbefinden aus. Es ist ratsam, die finanzielle Belastung gut zu kalkulieren.
Im Angebot finden Sie elektrische Heizleistungen zwischen 1500 und 6000 Watt pro Stunde. Es handelt sich dabei, ähnlich einem Wasserkocher, um Heizstäbe, die das Wasser erwärmen, wobei die große Wasseroberfläche ständig zu seiner Abkühlung führt.
Ein ungeschützter Pool verzeichnet einen hohen Wärmeverlust, weil durch die Temperaturunterschiede zur Außentemperatur bedingte fast ständige Verdampfung des Wassers Wärme latent verbraucht wird. In der kalten Jahreszeit, beispielsweise bei etwa minus 5 Grad Celsius Außentemperatur, muss bei einer gewünschten Wassertemperatur von normaler Körpertemperatur ein hoher Temperaturunterschied zur Umgebungstemperatur ausgeglichen werden. Bereits eine niedrigere, für Sie moderate Wärme würde zu einer geringeren Differenz und zur Stromeinsparung führen.
Deshalb ist es bei der Anschaffung eines Whirlpools von hoher Bedeutung, ob er ganzjährig in Gebrauch genommen werden soll.
Für den Fall, dass Sie sich nur für eine Nutzung im Sommerhalbjahr entscheiden, kann die Wassertemperatur auf zirka 5 bis 10 Grad abgesenkt werden. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, den Pool vollständig zu leeren und die dazugehörigen Geräte wie Pumpen und Filter für die Überwinterung einzulagern. Die Stromeinsparung wäre bei dieser Nutzung erheblich.
Wichtig ist zu wissen, dass das Aufheizen des Wassers bis zur Gebrauchstemperatur sehr lange dauert und entsprechend viel Strom verbraucht.
Bei einer einmaligen Aufheizung müssen Sie je nach Heizung mit einer Dauer von 6 bis 18 Stunden rechnen. Die dabei entstehenden Stromkosten belaufen sich bei 1000 Liter Wasser auf etwa 8 Euro.
Eine ständige Inbetriebhaltung bei entsprechender Wassertemperatur wirkt sich kostengünstiger aus, als den Whirlpool selten zu nutzen und dann das Wasser erst auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Verliert das Wasser durchschnittlich täglich nur 2 bis 3 Grad Celsius, gleicht die Heizung in einer Zeit von nur etwa 2 Stunden den Wärmeverlust schnell aus. In diesem Fall ergeben sich jährlich die Gesamtkosten für den Stromverbrauch der Heizung in Höhe von zirka 430 Euro.

Gesamtkosten des Stromverbrauchs
Nutzen Sie den Whirlpool halbjährlich, liegen in Abhängigkeit der Wahl des Modells die Kosten für den Stromverbrauch von Umwälzpumpen, Massagepumpen und Heizung durchschnittlich zwischen 330 und 400 Euro.
Nehmen Sie Ihren Pool das ganze Jahr in Betrieb, müssen Sie mit Kosten in durchschnittlicher Höhe von 500 bis 800 Euro rechnen.

Eine meist integrierte Zeitschaltuhr übernimmt die Überwachung eines sinnvollen Betriebs der Geräte und schützt vor unnötigem Stromverbrauch.


3. Die Stromkosten beeinflussende weitere Faktoren
Wie bereits erwähnt, kann die Höhe der Kosten des Stromverbrauchs durch äußere Faktoren günstig beeinflusst werden.

• Ihre persönliche Art und Dauer der Nutzung – die Häufigkeit, die Jahreszeit, die Wohlfühltemperatur und die Anzahl der Personen – wurde bereits genannt.

• Nicht unwesentlichen Einfluss hat logischerweise die Größe des Pools mit einer entsprechenden Wassermenge. Je kleiner der Pool, umso geringer sind die Kosten des Stromverbrauchs. Sollen lediglich zwei Personen den Pool nutzen, ist die Anschaffung von einem für mehr Personen unnötig.

• Der Standort für einen Whirlpool sollte vor dem Kauf wegen seiner Geeignetheit einer Prüfung unterzogen werden, besonders dann, wenn auch das Becken im Außenbetrieb in Erwägung gezogen wird.
Es macht Sinn, für die Platzierung des Pools einen besonders wettergeschützten Ort zu finden. Nicht nur von unten sollte an Kälte durch das Erdreich gedacht werden, sondern auch die von den Seiten, an den Wind und die Einstrahlung der Sonne. Auch an eine Hauswand, die durch Nutzung von Restwärme die Einsparung von Temperaturverlusten des Wassers möglich macht.
Manche Pools werden inclusive einer Bodenmatte, die von unten isolierend wirkt, angeboten.

• Eine Vollschaumisolierung ist zwar kostenintensiv, macht sich aber trotzdem schnell bezahlt. Ein PU-Vollschaum ist unter dem Namen Polyurethan bekannt und ist eine chemische Verbindung aus höher molekularen Polyolen. Das Material hat sich vielfach bewährt, wenn es um die Dämmstoffe in der Bauindustrie geht oder bei der Herstellung von Polstermöbeln gebraucht wird. Mit ihm wird auch der Bedarf an geeigneten Verpackungen von verschiedenen Konsumgütern gedeckt.
Die Anschaffung einer Vollschaumisolierung sollte unbedingt in Erwägung gezogen werden, da sie nicht nur vor Verlust der Wärme schützt, sondern auch die Wassertemperatur weitestgehend stabil hält.
Wenn die dafür aufgebrachten Kosten und die zu erwartenden Stromkosten im Vergleich zu einer Installation ohne Vollschaumschutz unter Beachtung der voraussichtlichen Nutzungsdauer gesehen werden, zeigt sich, dass sich die Investition rentiert.

• Eine Abdeckung des Pools hält nicht nur die Verschmutzung durch Laub und anderes fern, sondern kann den Wärmeverlust bedeutend senken und damit auch den Energiebedarf. Hier sind Thermoabdeckungen besonders effizient.
Wie bereits erwähnt, kommt ein erheblicher Teil des Stromverbrauchs durch die Verdunstung des Wassers bei seiner unterschiedlichen Temperatur zu der Umgebung zustande. Die Differenz zwischen beiden kann eine Thermoabdeckung verringern, genauso wie ein Deckel einer Thermosflasche, der das Getränk mehr oder weniger warm hält, wenn er eine Isolierung aufweist.

Einfach gehaltene und faltbare Abdeckungen sind rein mechanische Lösungen, mit und ohne UV-Schutz. Für die bequeme Handhabung stehen sie in automatischer Ausführung mit der Bedienung per Knopfdruck zur Verfügung.

Fotos: eigene


Weitere Möglichkeiten, Stromkosten zu sparen
Um bei den folgenden Möglichkeiten die richtigen Entscheidungen treffen zu können, empfiehlt es sich, professionelle Beratung einzuholen. Bei einschlägigen Unternehmen mit Erfahrungen im Einbau von modernen, effizienten Heizungsanlagen finden Sie für eine Beratung geeignete Ansprechpartner. Diese stehen Ihnen nicht nur mit fachlichem Rat zur Seite, sondern verfügen meist auch über Kenntnisse der aktuellen Angebote staatlicher Fördermaßnahmen.

• Eine Möglichkeit der Einsparung von Stromkosten ergibt sich aus der Installation eines speziellen Wärmetauschers, der mit einer vorhandenen Pelletheizung verbunden wird und das Wasser im Pool direkt mit erwärmt.

• Ein bereits installierter Wasserkessel kann bei dessen ausreichender Kapazität der Vorhaltung von heißem Wasser mindestens in Teilen zur Erwärmung des Poolwassers genutzt werden. Voraussetzung ist die Installation von Zu- und Ablauf und eines Wärmeaustauschers.

• Die Nutzung der Abwärme eines Mini-Blockheizkraftwerkes bietet Einsparung, wenn dieses ohnehin zur Beheizung einer Neubaumaßnahme geplant ist.

• Auch die Installation einer Wärmepumpe wirkt sich auf die Gesamtkosten für den Stromverbrauch aus. Obwohl diese Pumpe auch durch Strom betrieben wird, liefert sie im Endeffekt mehr, als sie selbst verbraucht.

• Die regelmäßige Revision und eine Wartung sichern den ordnungsgemäßen Betrieb. Nicht rechtzeitig erkannte Defekte haben meist auch eine Erhöhung des Stromverbrauchs zur Folge.

Fotos: eago.de