Diese Standards sind bei einer energetischen Gebäudesanierung in den kommenden Jahren einzuhalten


Artikel vom 17.10.2023


Mit Blick auf den Klimawandel und die Notwendigkeit, den Energieverbrauch zu reduzieren, gewinnt die energetische Gebäudesanierung zunehmend an Bedeutung. Bei einer Sanierung sollen nicht nur vorhandene Mängel beseitigt werden, sondern auch energieeffiziente Standards eingehalten werden, um den Energieverbrauch eines Gebäudes zu reduzieren. 

In Folge des Ukraine-Kriegs sind die Energiepreise in Deutschland vorübergehend dramatisch angestiegen, sodass sich die Ampelregierung mit neuen gesetzlichen Regelungen erst einmal zurücknehmen musste. Denn die Bevölkerung wäre schlicht nicht in der Lage, die hierfür anfallenden Mehrkosten sofort zu decken. Doch die Richtung bleibt weiterhin sehr klar. 

 

Das Pariser Klimaschutzabkommen erlaubt keine Kompromisse

In den vergangenen Jahrzehnten wurden bereits viele Entwicklungen und Standards im Bereich der energetischen Gebäudesanierung vorangetrieben. Insbesondere das Klimaschutzabkommen von Paris hat neue Impulse gesetzt und die EU hat ehrgeizige Ziele formuliert, um den Energieverbrauch in Gebäuden weiter zu senken. Ein Sanierungsfahrplan hilft Ihnen dabei, Ihren ganz individuellen Blick in die Zukunft zu werfen.

 

Energieeffizienzklasse A

Eine der wichtigsten Zielsetzungen bei der energetischen Gebäudesanierung ist es, den Energieverbrauch deutlich zu reduzieren. In Zukunft wird es wahrscheinlich wichtiger sein als je zuvor, Gebäude auf eine Energieeffizienzklasse A zu sanieren. Diese Einstufung steht für einen äußerst niedrigen Energiebedarf und entspricht modernsten energetischen Standards. Hierbei werden verschiedene Aspekte berücksichtigt, wie zum Beispiel die Dämmung der Gebäudehülle, die Effizienz der Heizungs- und Lüftungssysteme sowie der Einsatz erneuerbarer Energien.

Vorerst bleiben die Anforderungen noch dahinter zurück: Auf einer Skala mit den Effizienzklassen A+ (optimal) bis H (sehr schlecht) müssen alle Wohngebäude in der Europäischen Union im Jahr 2030 die Klasse E erreichen, ab 2033 die Effizienzklasse D.

 

Höhere Anforderungen an Wärmedämmung

Die Wärmedämmung von Gebäuden spielt eine entscheidende Rolle für den Energieverbrauch. In den kommenden Jahren werden höhere Anforderungen an die Wärmedämmung gestellt werden, um den Wärmeverlust über die Gebäudehülle zu minimieren. Dies betrifft sowohl die Dämmung von Außen- und Innenwänden als auch von Dach und Boden. Innovative Materialien und Bauweisen werden wahrscheinlich eine wichtigere Rolle spielen, um diese gestiegenen Anforderungen zu erfüllen.

 

Effiziente Heiz- und Lüftungssysteme

Auch bei den Heiz- und Lüftungssystemen werden in den kommenden Jahren höhere Effizienzstandards zu erwarten sein. Der Einsatz erneuerbarer Energien wie beispielsweise Wärmepumpen oder Solarthermie wird verstärkt gefördert werden. Zudem wird der Fokus vermehrt auf bedarfsgerechter Regelung und Steuerung liegen, um den Energieverbrauch weiter zu optimieren. Auch eine gute Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wird zunehmend zur Standardausstattung gehören, um den frischen Luftaustausch zu gewährleisten und gleichzeitig Energie zu sparen.

 

Smart Home und Gebäudeautomation

Eine weitere Entwicklung, die in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen wird, ist das Thema Smart Home und Gebäudeautomation. Durch die intelligente Steuerung und Vernetzung verschiedener Systeme können Gebäudeenergieverbräuche weiter optimiert werden. Von der Regelung der Heizung über die Überwachung des Energieverbrauchs bis zur automatischen Steuerung von Beleuchtungssystemen wird die Gebäudeautomation dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken und den Wohnkomfort zu erhöhen.

 

Gesetzliche Vorgaben und Förderprogramme

Um die energetische Gebäudesanierung zu fördern und die gesteckten Ziele zu erreichen, werden auch gesetzliche Vorgaben und Förderprogramme eine wichtige Rolle spielen. In vielen Ländern gibt es bereits entsprechende Gesetze und Vorschriften, die den Energieverbrauch von Gebäuden begrenzen. Insbesondere bei öffentlichen Gebäuden werden diese Standards bereits heute strikt eingehalten. Auch KfW-Förderprogramme, die finanzielle Anreize für energetische Sanierungen bieten, werden in Zukunft weiter ausgebaut werden, um die Sanierungsrate zu erhöhen und mehr Gebäude auf einen effizienten Standard zu bringen.

 

Die kommenden Jahre werden einen großen Wandel in der energetischen Gebäudesanierung bringen. Um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und den Energieverbrauch zu reduzieren, werden höhere Standards in Bezug auf Energieeffizienz, Wärmedämmung, Heiz- und Lüftungssysteme sowie Gebäudeautomation gefordert sein. Es ist wichtig, sich über die aktuellen gesetzlichen Vorgaben und Förderprogramme zu informieren und sich von Fachleuten beraten zu lassen, um den individuellen Sanierungsbedarf und- potenzial korrekt einzuschätzen. Nur so können die gewünschten Klima- und Energieziele erreicht werden.