Brandschutz beim Eigenheim: Das müssen Bauherren wissen


Artikel vom 04.09.2023


Die Sicherheit vor Brandgefahren spielt bei der Planung und Errichtung eines neuen Eigenheims eine entscheidende Rolle. Bauherren sollten daher bereits in der Bauphase alle relevanten Brandschutzmaßnahmen berücksichtigen. Bei der Umsetzung des Brandschutzes sind verschiedene Faktoren zu beachten, um im Ernstfall die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten.

Die Auswahl der geeigneten Baumaterialien

Ein wichtiger Aspekt beim Brandschutz von Gebäuden ist die Auswahl der richtigen Baustoffe. Es sollten schwer entflammbare Materialien verwendet werden, die im Brandfall nur wenig Rauch und giftige Gase entwickeln. Brandschutzplatten, wie zum Beispiel aus Gipskarton, sind eine gute Wahl, da sie eine hohe Feuerbeständigkeit aufweisen. Auch bei Dämmstoffen ist darauf zu achten, dass sie schwer entflammbar sind. Besonders wichtig ist dies im Dachbereich, da hier oft eine hohe Brandlast besteht.

Kennzeichnung der Evakuierungswege 

Im Eigenheim sind die Anforderungen zu Kennzeichnung von Flucht- und Rettungsplan in der Regel nicht so streng wie in öffentlichen Gebäuden oder Arbeitsstätten. Trotzdem ist es wichtig, klare und gut verständliche Flucht- und Rettungswege zu haben, um im Brandfall schnell und sicher das Gebäude verlassen zu können.

Die Fluchtwege müssen (normalerweise der kürzeste und sicherste Weg nach draußen) frei von Hindernissen und gut gekennzeichnet sein. Die Anbringung von gut sichtbaren Schildern oder Aufklebern mit Piktogrammen hilft dabei, auch im Notfall den richtigen Weg ins Freie zu finden. Leuchtaufkleber oder -farbe hilft zusätzlich, um im Dunkeln zielsicher nach draußen geleitet zu werden. 

Die Installation von Rauchmeldern

Rauchmelder sind unabdingbar für den Brandschutz in Wohngebäuden und in den meisten Bundesländern ohne Pflicht. Sie warnen frühzeitig vor einem Brand und geben den Bewohnern genügend Zeit, das Gebäude zu verlassen und die Feuerwehr zu alarmieren. Ein Rauchmelder sollte in jedem Raum, insbesondere in Schlafräumen und Fluchtwegen, installiert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass die Melder regelmäßig gewartet und die Batterien ausgetauscht werden.

Die Anbringung von Feuerlöschern und Brandmeldern

Neben Rauchmeldern sollten auch Feuerlöscher in einem Eigenheim vorhanden sein. Sie ermöglichen es, einen Brand in einem frühen Stadium zu bekämpfen und somit größeren Schaden zu verhindern. Es sollten mindestens ein Feuerlöscher pro Stockwerk bereitstehen. Zusätzlich zur manuellen Brandbekämpfung können automatische Brandmelder eingesetzt werden, die bei Rauchentwicklung oder steigender Temperatur automatisch einen Alarm auslösen.

Bei der Auswahl von Feuerlöschern für das Eigenheim gibt es einiges zu beachten. Für den häuslichen Gebrauch sind vor allem die Klassen A (feste Stoffe wie Holz, Papier, Stoff), B (flüssige Stoffe wie Benzin, Öl) und eventuell F (Speiseöle und -fette) relevant. Pulverlöscher sind zwar universell einsetzbar und für Brandklassen A, B und C geeignet, aber weniger für Innenräume empfohlen. Schaumlöscher für Brandklassen A und B sind häufig die bessere Wahl. Fettbrandlöscher sind ideal, um einen Küchenbrand zu löschen und CO₂-Löscher für Brände in elektrischen Anlagen. Auch Feuerlöscher sollten regelmäßig durch einen Fachmann überprüft und bei Bedarf getauscht werden.

Die Installation einer automatischen Brandmeldeanlage

Zusätzlich zu Rauchmeldern und Feuerlöschern kann der Einbau einer automatischen Brandmeldeanlage den Brandschutz im Eigenheim erheblich verbessern. Diese Anlage erkennt Feuer oder Rauch frühzeitig und löst automatisch einen Alarm aus. Dadurch wird die Feuerwehr schnellstmöglich informiert und ein effektiver Brandschutz gewährleistet.


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