Kredit für den Hausbau – Das gilt es zu beachten


Artikel vom 30.03.2023


Der Abschluss eines Kredites stellt eine finanzielle Verpflichtung über viele Jahre dar – aus diesem Grund sollte das Vorhaben im Vorfeld gründlich bedacht und sorgfältig geprüft werden. 


Welche Kriterien generell zu beachten sind, um keinen schwerwiegenden Fehler im Rahmen des Kredits für den Hausbau zu begehen, erklärt der folgende Beitrag. 

Die Höhe des Kredites

Wie hoch die Summe des Kredites ausfällt, ist natürlich vor allem von den anfallenden Baukosten beziehungsweise dem Preis für die Immobilie abhängig. Eine bedeutende Rolle spielen daneben jedoch auch das zur Verfügung stehende Eigenkapital und eventuelle Risikoabschläge, welche durch die Bank erhoben werden. 


Ein wertvoller Tipp für Bauherren besteht darin, keine zu knappe beziehungsweise optimistische Kalkulierung vorzunehmen. Auch, wenn nur ein oder zwei der Kostenvoranschläge für bestimmte Arbeiten überzogen werden, könnte ein zu knappes Budget bereits an seine Grenzen stoßen. Nötig wird dann eine Nachfinanzierung, die sich in der Regel als überdurchschnittlich kostenintensiv zeigt. 

Das verfügbare Eigenkapital

Bereits im Zuge der Anfrage für den Kredit ist ein Nachweis über das Eigenkapital, welches zur Verfügung steht, notwendig. 


Die meisten Banken setzen für die Bewilligung eines Kredites für den Hausbau einen Eigenkapitalanteil von zehn Prozent voraus. Die generellen Empfehlungen von Finanzexperten legen jedoch sogar nahe, dass der Anteil an Eigenkapital idealerweise zwischen 20 und 30 Prozent liegen sollte. Grundsätzlich werden sich die Kreditkonditionen umso attraktiver gestalten, je mehr Eigenkapital zur Verfügung steht. 


Aus eigenen finanziellen Mittel sollten daneben auch die Erwerbsnebenkosten aufgebracht werden können. Zu diesen zählen etwa die Grunderwerbssteuer, die Maklercourtage, die Notarkosten und die Gebühren für den Grundbucheintrag. So können auch die Erwerbsnebenkosten durchaus in einem beachtlichen vierstelligen Bereich liegen. 

Die Möglichkeit für Sondertilgungen

Heutzutage besteht bei vielen Banken die Möglichkeit, jedes Jahr Sondertilgungen vorzunehmen. Diese können beispielsweise fünf Prozent der Gesamtkreditsumme ausmachen, aber auch auf variable Tilgungssätze setzen. Es lassen sich sogar Finanzinstitute finden, welche eine Sondertilgung bis zu zehn Prozent erlauben. 


Falls sich somit einmal die Situation ergibt, dass Geld zur freien Verfügung steht, ist dieses idealerweise in die Kredittilgung zu investieren. Sondertilgungen zeigen sich dabei generell umso lohnenswerter, desto höher die Verzinsung des Hauskredites ausfällt. 

Die realistische Kalkulation

Für die monatliche Zahlungsrate des Kredites sollten nicht über 40 Prozent des Nettoeinkommens aufgebracht werden müssen. Die Zahlungsrate setzt sich dabei aus den Tilgungs- und Zinsraten sowie sämtlichen Immobilien Nebenkosten zusammen, wie etwa den Heizkosten, dem Hausgeld oder den Rücklagen für Instandhaltungen. Hilfe bietet in diesem Zusammenhang auch der praktische Tilgungsrechner.


Falls die Möglichkeit dazu besteht, sollte die Tilgung des Kredites pro Monat zwei Prozent betragen. Besonders wichtig ist dabei eine ehrliche und realistische Kalkulation. Für die Zukunft ist so etwa auch zu berücksichtigen, dass die Unterhaltskosten kontinuierlich steigen. 

Die langfristige Planung

Unabhängig von der individuellen Lebenssituation des Kreditnehmers, lautet die Experten-Empfehlung, dass die Laufzeit des Kredites auf 20 Jahre festgeschrieben werden sollte. Auf diese Weise ist eine langfristige Sicherung der niedrigen Zinsen möglich – schließlich ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Zinsen in absehbarer Zukunft wieder steigen werden. 


In einigen Fällen kann außerdem eine Umschuldung sinnvoll sein, etwa, wenn der bisherige Kredit noch weitere zehn Jahre läuft,  aktuell jedoch andere Kreditoptionen zur Verfügung stehen, die sich durch wesentlich geringere Zinsen auszeichnen. 



Bild von Nattanan Kanchanaprat auf Pixabay