Haus mit Holzfassade verkleiden - alle Infos, Vor- und Nachteile

Welche Außenfassaden gibt es?


Artikel vom 13.06.2022


Bauherren und Hausbesitzer stehen für Fassadengestaltung beim Neubau oder der Haussanierung zahlreiche unterschiedliche Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften zur Verfügung. Welche Arten Fassaden es gibt und welche Vor- und Nachteile die Verkleidung der Hausfassade mit Holz hat, sind Themen dieses Ratgebers.


Die wichtigsten Arten der Außenfassade sind:

Putzfassaden

Putzfassaden sind preisgünstig und bieten einen großen Gestaltungsspielraum bei der Oberflächenstruktur und der Farbgebung. Putzfassaden können direkt auf eine einschalige tragende Außenwand aufgetragen oder auf einem Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) aufgebracht werden. Putzfassaden sind auf der Grundlage von mineralischen Putzen oder Kunstharzputzen erhältlich.

Ziegel- / Klinkerfassaden

Eine Klinker- oder Ziegelfassade wird vor der tragenden Wand aufgemauert. Eine zwischen Hauswand und Klinkerfassade liegende Dämmschicht sorgt für eine ausgezeichnete Wärmedämmung. Die Wasseraufnahme der gebrannten Klinker / Ziegel ist sehr gering. Wenn die Verfugung der Fassade sorgfältig ausgeführt wird, ist die Lebensdauer sehr hoch und es ist praktisch keine Wartung erforderlich.

Keramikfassaden

Eine Keramikfassade ist in Bezug auf den Werkstoff eine moderne Alternative zur klassischen Klinker- oder Ziegelfassade. Die Riemchen oder Ziegel bestehen aus einem keramischen Material. In der Regel werden diese Fassaden direkt auf die Hauswand geklebt. Keramikfassaden sind langlebig, witterungsbeständig und nicht brennbar. Typische Materialien sind Terracotta, Fein- und Grob-Keramik.

Kalksandstein- und Natursteinfassaden

Eine Kalksandstein- oder Natursteinfassade kann wie eine Klinkerfassade zweischalig aufgebaut oder mit flachen Riemchen direkt auf die Hauswand aufgebracht werden. Bei beiden Ausführungen schützen diese Fassaden die Hauswand vor Verschmutzung und Feuchtigkeit. Natursteinfassaden sind heute vorgefertigt erhältlich, können aber nach wie vor auch Stein-auf-Stein gemauert werden.

Faserzementfassaden

Faserzementplatten ermöglichen einen großen Spielraum bei der Gestaltung der Fassade. Häufig wird neben der Fassade aus Faserzement auch die Dacheindeckung mit diesem Material ausgeführt. Der große Vorteil von Faserzement-Fassaden ist, dass die Materialien sehr witterungsbeständig, wartungsarm und nicht brennbar sind.

Metallfassaden

Eine Hausfassade aus Metall ist auch heute noch eine Seltenheit. Metallfassaden sind extrem witterungsbeständig und je nach Metall praktisch unverwüstlich. Metallfassaden werden in den Augen vieler erst im Laufe der Zeit schön, wenn sich eine gewisse Patina auf den Metalloberflächen gebildet hat. Häufig verwendete Materialien sind Legierungen mit Aluminium, Stahl, Kupfer, Messing, Zinn und Zink.

Kunststofffassaden

Kunststofffassaden sind sehr preiswert und bieten einen fast unbegrenzten Gestaltungsspielraum. Die Elemente für eine Kunststofffassade sind in den unterschiedlichsten Formaten, sehr vielen verschiedenen Farben und mit unterschiedlichen Oberflächen erhältlich. Fassaden aus Kunststoffelementen sind sehr widerstandsfähig. Sie können leicht gereinigt und sehr schnell montiert werden.

Holzfassaden

Die Verkleidung mit Holz ist die traditionelle und ökologischste Art der Fassadenverkleidung. Sie kann aus Holzschindeln, größeren Brettern oder Holzlatten aufgebaut werden. Sie können naturbelassen oder farblich gestaltet werden. Holzverkleidungen sind bei korrektem Aufbau lange haltbar und am Ende ihrer Lebensdauer ist die Entsorgung problemlos möglich. Allerdings ist die der Pflegeaufwand größer als bei allen anderen Fassadenarten.

Holzfassade - Eigenschaften, Holzarten, Verlegung


Das Material Holz gilt als ökologisch und nachhaltig. Holzfassaden schützen das Bauwerk und können gezielt zur Fassadengestaltung eingesetzt werden. Zur Auswahl stehen längere Fassadenprofile die vertikal, horizontal oder diagonal an der Fassade montiert werden können. Kleine Holzschindeln oder große Platten sind weitere Material-Ausführungen für Holzfassaden. Holzfassaden können naturbelassen bleiben oder mit geeigneten Farben gestaltet werden.

Holzfassade Holzarten

Verschiedene heimische und auch exotische Holzarten eignen sich für den Aufbau einer langlebigen Holzfassade. Häufig verwendete heimische Holzarten für Holzfassaden sind Fichte, Kiefer, Eiche und Kastanie. Western Red Cedar und Meranti sind beliebte exotische Hölzer für eine Holzfassade. Der Nachteil exotischer Holzarten ist jedoch, dass sie vom Ursprungsort bis an den Verwendungsort sehr weit transportiert werden müssen.

Verlegung

Eine Holzfassade erfordert immer eine hinterlüftete Konstruktion. Das heißt, die Fassadenelemente werden nicht direkt auf der Hauswand montiert, sondern auf einer Lattung, die für einen gewissen Abstand zur Hauswand sorgt. Wenn eine zusätzliche Dämmung installiert werden soll, muss die Lattung entsprechend Platz dafür bieten.

Die Hinterlüftung ist zwingend erforderlich, um eine dauerhafte Befeuchtung der Fassadenelemente beispielsweise durch Tauwasser bei Temperaturwechseln zu verhindern. Durch die Hinterlüftung wird ein schnelles Abtrocknen der Holzelemente auch an den Innenseiten gewährleistet.

Die Unterkonstruktion besteht bei einer Holzfassade aus einer Grund- und Traglattung.
Die Traglatten sind die Latten, an denen die Fassadenprofile befestigt werden. Traglatten verlaufen immer im 90° Winkel zu den Fassadenprofilen. An den Kreuzungspunkten sind sie mit der Grundlattung fest verbunden. Diese Unterkonstruktion einer Holzverkleidung aus Grund- und Traglattung wird als Konterlattung bezeichnet.

Vorteile einer Holzfassade

Holz ist ein nachhaltiger, umweltfreundlicher und natürlicher Rohstoff. Holzfassaden sind sehr langlebig. Sie bieten eine gute Wärmedämmung und können mit unterschiedlichen Materialien kombiniert werden. Je nach verwendeter Holzart können Holzfassaden auch im unbehandelten Zustand mehrere Jahrzehnte problemlos überdauern. Bei regelmäßiger Pflege sind sie noch deutlich länger haltbar. Werden für die Herstellung heimische Baumarten wie Lärche, Fichte oder Kiefer verwendet, ist eine Holzfassade ein durch und durch ökologisches und nachhaltiges Produkt.

Nachteile einer Holzfassade

Durch die Unterkonstruktion ist der Aufwand bei der Installation einer Holzfassade höher und diese Fassadenverkleidung teurer als beispielsweise eine Putzfassade. Auch die Pflege ist aufwendiger als bei anderen Fassaden. Unbehandeltes Holz wird sich im Laufe der Zeit immer verfärben. Diese Verfärbung ist manchmal gewünscht, aber oft auch unerwünscht. Dieser Umstand sollte bei der Entscheidung für oder gegen einer Holzfassade bedacht werden.

Immer mehr Bauherren und Hausbesitzer lassen ihr Haus mit einer Holzfassade verkleiden. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand. Holz ist ein nachhaltiger und ökologische Baustoffe, der mit seiner guten Witterungs- und Alterungsbeständigkeit überzeugen kann. Holzfassaden können fast beliebig farblich gestaltet und am Ende ihrer Lebensdauer unproblematisch entsorgt werden.

Bildquellen:
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