Die alte Frage: Fertighaus oder Massivhaus?


Artikel vom 20.09.2013


Beim „Häuslebauen“ gibt es heute mehr Optionen als je zuvor. Zum einen sind Energiesparhäuser im Trend. Diese sind zwar teurer und aufwendiger als normale Gebäude, lohnen sich aber nach durchschnittlich zehn Jahren umso mehr. Unabhängig von der Frage nach der Energieeffizienz will auch die Bauform geklärt werden. Die Fertighäuser haben in den vergangenen Jahren große Marktanteile erobert, da sie günstig sind und schnell gebaut werden können. Dennoch hat auch das gute alte Massivhaus einige echte Vorteile. 

 

Massivhaus bauen: wie es einst gedacht war 

 

Für viele Bauherren ist das Massivhaus nach wie vor die einzig wahre Form des Bauens. Hier wird noch Stein auf Stein gelegt, das Haus wird dadurch robust und individuell. Dazu ist natürlich ein hoher Materialaufwand erforderlich. Baustoffe und Utensilien wie Maschinen und Gerüste müssen in die Kostenkalkulation mit einfließen; einen ersten Eindruck, wie hoch beispielsweise die Kosten für Gerüste sind, gibt es hier. Hinzu kommt die Zeit: Das Massivhaus braucht Monate bis zur Fertigstellung, Verzögerungen nicht mit eingerechnet. Dafür lassen sich Massivhäuser sehr gut von Anfang an als Energiesparhäuser konzipieren. 

 

Das Fertighaus als schnelle Variante 

 

Fertighäuser sind in vielen Punkten das genaue Gegenteil vom Massivhaus. Sie sind deutlich günstiger, da die Bestandteile in Großserien produziert werden. Auch der Bau ist wesentlich unkomplizierter und geht schnell voran. Von der Bestellung bis zum Einzug vergehen im besten Fall nur einige Wochen. Doch gerade der Preisvorteil spricht für das Fertighaus. Einfamilienhäuser sind bereits für 150.000 Euro erhältlich; je nach Größe kann es natürlich auch viel teurer werden. Bausparen ist also auch hier angesagt, sofern nicht gerade schon 40.000 Euro oder mehr auf dem Konto vorhanden sind. Im Vergleich zum Massivhaus fällt die Finanzierung dennoch deutlich niedriger aus. Kurze Laufzeiten sind deshalb gut realisierbar, über die Jahre werden viele tausend Euro an Zinsen gespart. 

 

Die Nachteile des Fertighauses 

 

Dass auch beim Fertighaus nicht alles Gold ist, was glänzt, zeigt sich teils in der baulichen Qualität. Aufgrund der eher günstigen Materialien ist der Schallschutz oft relativ gering; wegen der geschlossenen Außenhülle findet außerdem kein Luftaustausch statt. Nicht die besten Voraussetzungen für ein Energiesparhaus also. Außerdem ist der Wiederverkaufswert ebenfalls recht niedrig. Ob die Vor- und Nachteile sich die Waage halten, muss also jeder Bauherr für sich entscheiden. Die große Nachfrage bei den Fertighäusern zeigt allerdings ganz klar, in welche Richtung das Pendel häufig ausschlägt. Das Geld-Argument ist und bleibt eben kaum zu schlagen. 

 

Bild: © Goodshoot/Thinkstock