Dachgeschossbau: Worauf muss geachtet werden?


Artikel vom 28.07.2021


Diejenigen, die den Wert ihres Eigenheims enorm steigern möchten, sollten über einen Dachausbau nachdenken. Durch diesen ist es möglich, bei einem Verkauf einen höheren Verkaufspreis zu erzielen, die Einnahmen durch eine Vermietung zu steigern oder zusätzlichen Wohnraum zu schaffen.


Doch worauf muss bei dem Dachgeschossausbau geachtet werden? Der folgende Artikel erklärt es.

Die Bestandsanalyse

Im ersten Schritt ist es essentiell, eine Bestandsanalyse beziehungsweise eine bautechnische Auswertung vorzunehmen, die zeigt, welche baulichen Gegebenheiten vorhanden sind und wie der Dachgeschossausbau realisiert werden kann. Daneben gehört zu der Bestandsanalyse ebenfalls die Beurteilung des Tragverhaltens.


Es kommt beispielsweise darauf an, welche Dachkonstruktion vorliegt. Diese ist dafür verantwortlich, welches Potential aus dem Ausbau des Daches geschöpft werden kann. In diesem Zusammenhang spielen vor allem der Kniestock und die Dachneigung eine essentielle Rolle. Neu entstehende Wohnflächen können besonders ideal ausgenutzt werden, wenn die Dachneigung über 35 Grad liegt.


Empfehlenswert ist es, die Hilfe eines kompetenten Architekten und die Beratung durch entsprechende Fachleute in Anspruch zu nehmen. Diese sind auch mit den Richtlinien und Bauauflagen der einzelnen Bundesländer vertraut. So begleiten sie die Planung, die Genehmigungsverfahren, die Bauausführung, die Bauabnahme und die Bauüberwachung professionell.

Prüfung der Dacheindeckung

Im Rahmen des Dachgeschossausbaus ist die Deckung des Daches das A und O. Schließlich verhindert diese, dass Schmutz, Wärme, Schnee oder Regen in das Gebäude eindringen.


Vor dem Beginn des Dachausbaus ist so sicherzustellen, dass die Dacheindeckung intakt ist und keine defekten Ziegel oder beschädigte Dachanschlüsse vorhanden sind.

Die Dämmung

Bei dem Ausbau des Daches kann auf eine professionelle Dämmung nicht verzichtet werden. Zur Auswahl stehen dabei die Aufsparrendämmung, Zwischensparrendämmung, Untersparrendämmung oder die Einblasdämmung.


Die Dämmung des Daches zieht, abhängig von der gewählten Dämmart, pro Quadratmeter Kosten zwischen 20 und 200 Euro nach sich. Auch in diesem Bereich ist es sinnvoll, die Hilfe einer Fachfirma in Anspruch zu nehmen. Wichtig ist, dass der gewählte Dämmstoff zur vorliegenden Bausubstanz passt und die genutzten Materialien die Anforderungen der Brandschutzvorschriften erfüllen.

Die Fenster

Ausreichend natürliches Licht ist besonders im Dachgeschoss von großer Bedeutung, da dieses durch die Helligkeit direkt wesentlich größer wird.


Bei der Fensterauswahl ist zu berücksichtigen, dass Flachdach- und Dachschrägenfenster grundsätzlich zu wesentlich günstigeren Preisen erhältlich sind als Gauben. Daneben weisen Dachfenster den Vorteil auf, dass durch sie, abhängig von ihrer Größe, sehr viel Licht einfallen kann.


Die Seitenwände von Gauben behindern dagegen den Einfall des Tageslichts. Allerdings entsteht durch Gauben der Vorteil, dass sie eine Stehhöhe in Fensternähe ermöglichen und mehr Platz im Dachgeschoss schaffen. Beachtet werden muss, dass Gauben immer einer Genehmigung bedürfen, da durch sie die Architektur und die Optik des Hauses verändert wird.

Die Stromleitungen

Damit das neue Dachgeschoss auch mit der nötigen elektrischen Infrastruktur ausgestattet werden kann, um sämtliche moderne Elektrogeräte nutzen zu können, kann auf die Hilfe eines Elektroinstallateurs kaum verzichtet werden.


In einigen Fällen weisen die vorhandenen Leitungen eine so schwache Leistung auf, dass diese im Vorfeld des Dachgeschossausbaus vollständig erneuert, beziehungsweise umfangreich erweitert werden müssen.

Wasser und Abwasser

Soll das Dachgeschoss genutzt werden, um Nassräume oder Küchen zu beherbergen, kann auch auf die passende Haustechnik nicht verzichtet werden. So ist es nötig, Wasser- und Abwasserleitungen bis in das Dachgeschoss zu legen.


Auch in diesem Bereich ist in jedem Fall die Unterstützung durch einen Fachmann nötig. Dieser muss prüfen, ob bis zum Dach ein ausreichender Fließ- und Ruhedruck gegeben ist. Sollte dies nicht der Fall sein, sind eine Druckerhöhungsanlage oder größere Rohre nötig.


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