Wie verlegt man Estrich?

Wer beim Hausbau viel in Eigenleistung erledigt, braucht Fachkenntnisse – so gelingt das Verlegen von Estrich


Artikel vom 14.01.2021


Hausbau oder Renovierung können schnell ins Geld gehen. Wer kann, erledigt deshalb viele Arbeiten selbst - beim Verlegen von Estrich ist die Umsetzung besonders wichtig: so gelingt es.


Wer baut, erlebt was. Und nicht selten gehen Bauherren am Ende der Bauphase als regelrechte Experten rund um Bodenbelag, Rohrleitungsbau und Dämmung hervor. Vor allem dann, wenn Sie viel in Eigenarbeit leisten, können Sie einiges lernen. Während man bei manchen Arbeiten rund um den Hausbau gemäß dem Motto „Übung macht den Meister“ durch die Praxis lernt, ist für andere Aufgaben ein theoretisches Einlesen überaus wichtig. Dazu zählt beispielsweise das Verlegen von Estrich.


Estrich Boden ist die Basis für den späteren Bodenbelag. Damit diese Basis lange standhält, ist es wichtig, dass die Arbeiten korrekt ausgeführt wurden. Sowohl das Mischverhältnis von Estrich Beton und Wasser sowie auch die ebenmäßige Verteilung müssen stimmen – ansonsten wird das Ergebnis buckelig oder rissig. Um Estrich verlegen zu können, sollte man die verschiedenen Arten – beispielweise schwimmender Estrich oder Fertigestrich – zuverlässig unterscheiden können. Auch Richtlinien zur Estrich Trocknungszeit verschiedener Arten des Bodengrundbelags sollten gute Bauherren vor dem Verlegen kennen.


Beton Estrich sauber verlegen – so geht´s

Wenn Sie einen Neubau planen, empfiehlt sich Zement Estrich oder auch Beton Estrich. Diese Sorten sind durchweg fest und stabil, somit langlebig und kosteneffizient. Für Renovierungen, gerade dann, wenn die Zeit drängt, bietet Schnellestrich mit seiner kurzen Trocknungsdauer eine gute Alternative. Diese drei Arten gehören zu den Fließestrichen. Wer den Bodenbelag nicht fließend verlegen möchte, kann aber auch Trockenestrich verwenden. Dabei werden Platten verlegt, die für eine ebene Oberfläche aber eine sogenannte Nivellierschicht benötigen. Sie sollten es stets vom Projekt abhängig machen, welche Art von Estrich Sie in Eigenleistung verwenden. Halten Sie sich deshalb die jeweiligen Vor- und Nachteile der einzelnen Sorten vor Augen.


Vorbereitung für den Estrich Boden

Unter dem Estrich Beton liegt normalerweise die Dämmung. Dazu bringen Sie Dämmplatten fugenlos auf dem Untergrund an. Installieren Sie dabei auch eine Randdämmung an den unteren Teilen der Wände. Sitzt alles gut, sollten Sie eine Trennschicht einbringen. PE-Folie eignet sich dazu besonders gut, denn sie schützt vor aufsteigender sowie absinkender Feuchtigkeit. Die 1m breiten Folienbahnen verlegen Sie dazu überlappend. Auch die Randdämmung sollte von der PE-Abdeckfolie bedeckt werden.


Beton Estrich anrühren

Bevor Sie Estrich verlegen können, müssen Sie die richtige Mischung finden. Für größere Mengen empfiehlt sich das Rühren mit einer Zementtrommel. Möchten Sie jedoch nur einzelne Zimmer renovieren, können Mörtelwanne und Rühraufsatz für die Bohrmaschine ausreichen. Halten Sie beim Anrühren die Mischverhältnisse, die der Händler auf der Estrich Packung angegeben hat, unbedingt ein. Nur so erhält Ihr Bodenbelag die richtige Konsistenz, lässt sich gut verteilen und trocknet vernünftig.


Beton Estrich verlegen

Mit Holzlatten können Sie nun den Raum in Bahnen unterteilen und die Estrichmasse innerhalb dieser Abschnitte ausbringen. Achten Sie darauf, dass die Ausbringhöhe gute 4cm betragen sollte. Mit dem Meterriss können Sie sich diese Höhe an der Wand markieren. Entfernen Sie überschüssigen Beton Estrich wieder.


Ziehen Sie den Estrich nun an der Oberfläche ab und kontrollieren Sie immer wieder mit der Wasserwaage, ob die Bahn, die Sie gerade bearbeitet, auch wirklich im Lot ist. Beim Abziehen sollten Sie den sogenannten Fließestrich immer beachten und die Arbeitsrichtung nicht wechseln. Arbeiten Sie sich nun von Bahn zu Bahn vor.


Estrich glätten

Auch wenn die Oberfläche jetzt im Wasser ist, ist sie noch nicht ganz ebenmäßig. Zu Beginn sollten Sie zum Glätten ein Reibebrett nutzen, hinterher überarbeiten Sie die Fläche noch mit dem Stahlglätter. Regelmäßige Kontrollen mit der Wasserwaage sollten dabei eine Selbstverständlichkeit sein. Lassen Sie Dehnungsfugen frei, damit der Estrich während seiner Trocknung gehen kann ohne Risse zu bekommen.


Estrich Trocknungszeit

Wenn alles erledigt ist, braucht der Beton Estrich vor allem eines: genügend Zeit, um zu trocknen. Dabei sollten Sie stets die genauen Angaben des Herstellers beachten. Nach gut zwei Tagen ist herkömmlicher Fließestrich soweit getrocknet, dass Sie ihn begehen können. Nach rund drei Tagen soweit, dass Sie mit dem richtigen Lüften beginnen können. Öffnen Sie die Fenster dann mindestens viermal pro Tag für zehn Minuten. So vermeiden Sie Schimmelbildung in Ihrem Neubau und sorgen für eine optimale Estrich Trocknung. Bei Fertigestrich oder Schnellestrich geht die Trocknung um einiges schneller, aber auch dabei gilt: lüften.



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