Die Tücken des Eigenheims


Artikel vom 15.12.2020


Der Traum vom Eigenheim steht bei jungen Menschen in Deutschland nach wie vor auf der Hitliste der Wünsche für die Zukunft ganz weit oben. Viele Menschen können und wollen es sich nicht vorstellen, ein Leben lang Miete zu bezahlen und dementsprechend abhängig zu sein von der Entwicklung der Mietpreise. Ein Eigenheim dagegen schafft Freiheit, Unabhängigkeit und stellt die ideale Altersvorsorge dar. Doch stimmt das wirklich? Hat es nicht auch nennenswerte Vorteile, auf Wohneigentum zu verzichten und stattdessen in Miete zu wohnen? Fest steht, dass die Entscheidung keinesfalls eindeutig ausfällt, da es viele verschiedene Aspekte rund ums Wohnen zu beleuchten gilt.

Die persönliche Situation

Zunächst einmal steht die eigene Lebensplanung im Fokus. Um den Kauf eines Hauses oder einer Wohnung zu finanzieren, bedarf es eines sicheren Jobs. Ist dieser nicht gegeben oder entspricht es der eigenen Lebensplanung, der Karriere alles unterzuordnen, ergibt es womöglich Sinn, sich nicht auf einen Wohnort festzulegen, um die Flexibilität zu wahren. Karrierechancen sind nicht immer vor Ort zu ergreifen. Häufig geht damit ein Ortswechsel einher. Für Normalverdiener ist die Finanzierung eines Hauses alleine kaum zu stemmen. Meistens wird daher der Partner oder die Partnerin mit ins Boot geholt, um sich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen. Doch dafür braucht es eine stabile Beziehung, da es im Falle einer Trennung schnell sehr schwierig werden kann, die Raten alleine weiter zu bedienen.

Der finanzielle Aspekt

Wohneigentum schafft Vermögen. Dieser Punkt ist zunächst unanfechtbar. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass das Schaffen dieses Vermögens erst einmal Kosten verursacht. Selbst beim derzeit historisch niedrigen Zinsniveau kann davon ausgegangen werden, dass bei einer Kreditsumme von 300.000 Euro über eine Laufzeit von 30 Jahren 100.000 Euro an Zinsen bezahlt werden müssen. Zudem geht man davon aus, dass die monatliche Belastung für Mietzahlungen im Schnitt etwa 300 Euro niedriger liegt als die Kreditrate an die Bank. Werden diese 300 Euro konsequent gespart, beispielsweise in langfristige Aktienfonds, kann auf diese Art ebenfalls ein stattliches Vermögen geschaffen werden. Ob dies gelingt, steht auf einem anderen Blatt, denn eine Sache ist unumstößlich: Feste Kreditverpflichtungen lassen keine finanziellen Undiszipliniertheiten zu.

Die laufenden Kosten

Eigentum verpflichtet - und der Erhalt von Eigentum kostet Geld. Während ein Mieter sich nicht um eine kaputte Heizung, den abgeblätterten Putz der Fassade oder ein neues Dach kümmern muss, stehen all diese Dinge auf der To-do-Liste von Hauseigentümern. Doch nicht nur große Investitionen müssen eingeplant werden, sondern auch die tägliche Arbeit rund ums Eigenheim. Besonders hartnäckig erweist sich hierbei häufig der sogenannte Grünbelag auf Dächern, Terrassen oder Gehwegen rund ums Haus. Feuchtes Wetter begünstigt die Entstehung von Grünbelag, dem man am besten schnell zu Leibe rücken sollte. Denn er beeinträchtigt nicht nur das optische Gesamtbild von Haus und Garten negativ, sondern kann aufgrund der Rutschgefahr mitunter tückisch für Bewohner und Besucher werden. Auch das Material wird durch den Grünbelag angegriffen. Natürlich muss es daher im besonderen Interesse das Hauseigentümers liegen, das Eigentum sauber, ordentlich und funktionsfähig zu halten. Regelmäßige Pflege von Haus und Garten ist daher unerlässlich.


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