Parkett verkleben – Oder soll man es lassen?


Artikel vom 31.10.2019



Parkett zu verkleben, ist ein wenig aus der Mode gekommen – dennoch schwören viele Profis noch auf die Technik. Tatsächlich bieten beide Optionen, also die feste, verklebte und die „schwimmende“ Methode, bei der Fertigparkett verlegt wird, Vor- und Nachteile.

Vorteile von verklebtem Parkett

Verklebtes Parkett ist bei richtiger Holzpflege deutlich langlebiger als Fertigparkett: Da das Parkett fest mit dem darunterliegenden Estrich verbunden ist, kommt es weniger zu Materialermüdung. Auch Fugen bilden sich nicht, weswegen weniger Feuchtigkeit in den Boden eindringen kann. Was die Lebensdauer zusätzlich erhöht: Kommt es zu einem Kratzer im Parkett, lässt der sich einfach abschleifen. Bei der schwimmenden Verlegung ist das nur bedingt möglich. Zudem ist die Geräuschbelastung durch Trittschall wesentlich geringer, da die Paneele nicht bei jedem Schritt mitschwingen. Dennoch entscheiden sich Hausbesitzer immer häufiger für schwimmend verlegtes Fertigparkett. Der Grund: Diese Methode des Bodenverlegens ist deutlich schneller und günstiger. Meist wird verklebtes Parkett nur vom Profi verlegt, mit guter Vorbereitung und den richtigen Materialien können jedoch auch Heimwerker mit dieser Methode glänzen. Mittlerweile gibt es sogar neuartige Parkette, die bereits mit einem Kleber auf der Unterseite ausgestattet sind. Das macht es für Laien sehr einfach, Parkett selbst zu verkleben.

Welcher Kleber sollte verwendet werden?

Hochwertige Klebstoffe speziell für diesen Zweck sind einfach im Fachhandel zu finden. Anbieter wie der Hersteller für Bauchemie Uzin bieten eine weite Auswahl an verschiedenen Klebstoffen, die auf die verschiedenen Arten von Parkett abgestimmt sind. Grundsätzlich beeinflussen sowohl Holzart als auch Art des Untergrunds die Art des Klebers. Silanbasierte Parkettkleber bleiben nach der Aushärtung elastisch, härten zügig aus und haben einen neutralen Geruch, sind allerdings vergleichsweise hochpreisig. Eine günstigere Variante sind Dispersionskleber, diese sind aber nur für Hölzer mit geringem Ausdehnungsverhalten geeignet. Profis verwenden oft die sehr effektiven PU-Kleber, die jedoch schwierig zu verlegen sind. Bei kritischeren Untergründen ist gegebenenfalls ein leistungsstarker Spezialklebstoff erforderlich. Hierzu sollte man sich im Fachhandel beraten lassen.

Welche Parkettarten müssen verklebt werden?

Lose Legeverbände wie zum Beispiel Stabparkett, Tafel- oder Mosaikparkett müssen unbedingt verklebt werden. Besonders bei sehr edlen und massiven Hölzern lohnt sich die Investition von Zeit, Kosten und Mühe, die das Verkleben mit sich bringt. Wer sich ein spannendes, geometrisches Muster für seinen Bodenbelag wünscht, wird am Klebeparkett ebenfalls nicht vorbeikommen. Einfache Fertigparketts werden oft schwimmend verlegt, eignen sich generell jedoch ebenfalls für den Einsatz von Klebstoffen.

Parkett verkleben – Schritt für Schritt

Bevor das Parkett verlegt wird, muss der Unterboden vorbereitet, in der Regel also ordentlich grundiert und gespachtelt, werden. Zudem muss der Untergrund gereinigt, trocken, fest und eben sein. Bei einem Gefälle von mehr als 3 Millimetern über 2 Metern sollte der Boden nivelliert werden. In Temperaturen unter 15 °C sollte kann der Kleber nicht richtig aushärten. Gerade bei Mosaikpaket ist es wichtig, die Paneele vorher anzulegen und zuzuschneiden, anstatt direkt mit dem Verkleben zu beginnen. Üblicherweise wird der Kleber immer für drei Reihen am Stück aufgetragen. Es werden also drei Reihen vorgelegt, die entsprechende Fläche mit dem Bleistift markiert, und dann ausschließlich diese Fläche mit dem Parkettkleber bearbeitet. Dafür eignet sich eine Maurerkelle oder auch ein Zahnspachtel. Dann werden die Paneele verlegt – je nach Material hat man hier bis zu einer Dreiviertelstunde Zeit. Ist das Parkettmuster schwieriger und damit langsamer zu verlegen, empfiehlt es sich darum, in kleineren Abschnitten zu arbeiten.


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