Der Traum vom Haus- allerdings in Miniaturform


Artikel vom 01.03.2019


Nachdem wir gerade unseren Lebenstraum erfüllt haben und in unser von langer Hand geplantes Eigenheim gezogen waren, freute ich mich auf entspannte Tage ohne Baustress. Gerade lagen zwei aufreibende Jahre hinter mir und meiner Familie, bestehend aus meiner Frau, unserem 2 jährigen Sohn Anton und unserer 6jährigen Tochter Lilli sowie unserem braunen Labrador Rollo. Ein eigenes Haus zu bauen war immer unser Traum gewesen, wobei wir den damit verbundene Stress und die vielfältigen Rückschläge durch verzögerte Fensterlieferungen, kaputte Glastüren und ähnliches anfangs völlig unterschätzt haben.

Jedenfalls lag das ja jetzt zum Glück hinter uns. Dafür stand der Geburtstag unserer kleinen Prinzessin Lilli an. Auf Nachfrage, was sie sich denn wünsche, erhielten wir ein „mit Papa gemeinsam selbst gebautes Puppenhaus“ als Antwort. Das fehlte mir gerade noch. Als Versicherungsmakler liegen mir Heimwerkertätigkeiten leider gar nicht, was sich durch mangelndes Wissen in den zurückliegenden Monaten häufig zeigte. Aber als Super Papi lässt einen der Geburtstagswunsch seiner Tochter natürlich nicht kalt. Beherzt suchte ich Bauanleitungen für Puppenhäuser im Internet und wurde auch schnell fündig. Es klang alles auch durchaus machbar, wobei ich bereits bei der Materialliste stutzig wurde. Neben Holzplatten in unterschiedlichsten Ausmessungen für Böden, Wände und Dach wurde noch Holzleim, Schraubzwingen, Stichsäge und Farben nach Wunsch (in unserem Fall befürchtete ich hier überwiegend Pink….!) angegeben. Insbesondere die anscheinend unterschiedlichen Schraubzwingenarten führten zu großen Fragezeichen in meinem Kopf.

Aber nachdem ich mich im Internet daran machte eine Schraubzwinge zu finden, konnte ich mich mühelos über die verschiedenen Modelle informieren. Für Anfänger wurde direkt eine Einhandschraubzwinge angepriesen, die wie der Name schon sagt, mit einer Hand befestigt wird und kleinere Werkstücke aus Holz gut fixieren kann. Weiterhin gibt es noch die sogenannte Temperguss –Schraubzwinge bei der Schiene und Gleitbügel aus hartem Stahl bestehen, wodurch sie meist für Spannaufgaben verwendet wird, bei denen Vibrationen auftreten können. Die sogenannte Ganzstahlzwinge ist komplett aus hochwertigem Material gefertigt und hierdurch etwas teurer, fixiert Holzstücke allerdings optimal und weist eine hohe Langlebigkeit auf. Des Weiteren habe ich noch Informationen über Korpusschraubzwingen, Parallelschraubzwingen und C-Schraubzwingen eingeholt, erkannte aber schnell, dass diese für meine Zwecke nicht in Frage kamen. Ich habe mich dann für eine Einhand- sowie eine Ganzstahlschraubzwinge entschieden, das restliche Material besorgt und gemeinsam mit Lilli am Wochenende losgebastelt. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten haben wir tatsächlich ein Puppenhaus mit fünf Räumen erschaffen, wobei eine großzügige Terrasse das absolute Highlight bildete. Mit Hilfe der Schraubzwingen war ein Verleimen und Vernageln der einzelnen Werkstücke wirklich relativ unproblematisch und selbst das aufwendige Balkongeländer gelang uns maßstabsgetreu. Den Abschluss bildete natürlich der Anstrich, der wie ich ja bereits befürchtet, rosa erfolgen musste.

Die Arbeit gemeinsam mit unserer Tochter hat mir derartig Spaß bereitet , dass ich ihr anschließend übermotiviert vorgeschlagen habe, doch auch noch das Mobiliar selbst zu bauen. Nachdem wir eine rauschende Geburtstagsparty gefeiert haben, werden wir also auch noch die kommenden Wochenenden mit bauen beschäftigt sein. Trotzdem kann ich aus heutiger Sicht nur jeden darin bestärken, sich ruhig mal an Bastelarbeiten mit seinen Kindern zu versuchen. Mit dem richtigen Werkzeug sind selbst große Herausforderungen einfach zu lösen.