Klimaanlagen und Wärmepumpen sind für Neubauten unverzichtbar


Artikel vom 21.08.2018


Die Anzeichen für einen globalen Klimawandel sind mittlerweile sehr eindeutig. Deshalb müssen Bauherren nicht nur an gute thermische Isolierungen denken. Auch die Ausstattung mit Klimaanlagen wird immer lohnenswerter, wie ein Blick auf die Temperaturstatistiken der letzten Jahrzehnte belegt.

Die Wettersatelliten der National Oceanic and Atmospheric Administration zeichneten seit der Jahrtausendwende fast durchgängig bei den Temperaturen Abweichungen nach oben auf. Seit Februar 2002 gab es gerade einmal in sieben Monaten unterdurchschnittliche Temperaturen. Wie stark die lokalen Ausprägungen sein können, zeigt in Deutschland die Hitze- und Dürreperiode des Jahres 2018. In Kalifornien sorgte eine mehrjährige Dürreperiode, mit starker Hitze für katastrophale Waldbrände und die Notwendigkeit, sogar die noch vorhandenen Trinkwasservorräte mit technischen Hilfsmitteln (Schattenbälle) vor der Verdunstung schützen zu müssen.

Warum werden Klimaanlagen immer wichtiger?

Die Notwendigkeit der Bestückung von Gebäuden mit Klimasystemen beispielsweise von Vetall zeigt sich auch an anderer Stelle. In den letzten Jahren sind vielerorts die Rekorde bei den sommerlichen Höchsttemperaturen gebrochen worden. So verzeichnete zum Beispiel Kitzingen im Jahr 2015 an zwei Tagen kurz hintereinander Temperaturspitzen von über 40 Grad Celsius. Auch die Daten vom Sommer 2018 sollten zu denken geben. Am 7. und 8. August 2018 wurden vielerorts Temperaturen um oder sogar über 38 Grad Celsius gemessen. Sie sind für viele Menschen nicht einmal das Hauptproblem, sondern die hohen Nachttemperaturen machen ihnen zu schaffen. Tropische Nächte mit 20 oder mehr Grad Celsius sorgen dafür, dass die Innenräume in der Nacht nicht mehr effizient heruntergekühlt werden können. Tropische Nächte gab es im Sommer 2018 zuhauf im gesamten Gebiet der Bundesrepublik Deutschland.

Welche Arten von Klimageräten können zu Einsatz kommen?

Die meisten Menschen greifen zu den mobilen Klimageräten oder bauen sich Wandklimageräte in ihre Wohnungen und Häuser ein. Sie sind ohne Zweifel eine gute Lösung, wenn die sommerliche Klimatisierung beim Bau der Gebäude vernachlässigt wurde. Ein Vorteil dabei ist, dass mobile Klimageräte keinerlei Installationen benötigen. Wandklimageräte lassen sich mit einem relativ geringen Aufwand nachrüsten.

Allerdings sind die meisten Geräte dieser Art leider auch „Energiefresser“, denn Leistungen von fünf Kilowatt und mehr ist bei größeren Geräten keine Seltenheit. Damit kommt ein Fakt zum Tragen, der den Klimawandel begünstigt. Ein großer Teil der Elektroenergie wird in Deutschland noch in konventionellen Kraftwerken erzeugt. Sie produzieren Wärme und klimaschädliche Abgase. Wer als Bauherr auch an das Klima der Zukunft denkt, sollte deshalb Technik nutzen, die mit einem möglichst geringen Energiebedarf arbeitet. 

Wärmepumpen sind eine gute Alternative zum Klimagerät

Die Technik der Wärmepumpen hat sich in jüngster Zeit rasant entwickelt. Sehr beliebt für die Kombination mit Lüftungssystemen sind Erdwärmepumpen sowie Wasser-Luft-Wärmepumpen. Sie nutzen eine natürliche Vortemperierung der Frischluft, die im Sommer und im Winter wirksam wird. Dafür wird die Frischluft durch Rohrsysteme geleitet, die entweder in der Erde oder durch das Wasser eines Brunnens verlaufen. Schon in einer Tiefe von etwa zwei Metern ist die Temperatur ganzjährig ziemlich konstant. Dadurch wird die Frischluft im Winter vorgewärmt und im Sommer gekühlt. Die Kühlung und Erwärmung muss also nicht durch elektrische Aggregate mit hohen Leistungen bewirkt werden, sondern es ist nur die Energie für den Antrieb der Rotoren notwendig, von welchen die Frischluft transportiert wird.

Warum sind Investitionen in Klimatechnik zukünftig noch lukrativer?

Die sommerlichen Wetterextreme in Europa und somit auch in Deutschland werden künftig weiter zunehmen. Das sind mittlerweile keine Hypothesen mehr, sondern dafür gibt es zugkräftige Beweise. Sie finden sich beispielsweise am Golfstrom, bei welchem inzwischen eine erhebliche Reduzierung der Fließgeschwindigkeit festgestellt wurde. Das wiederum sorgt dafür, dass das Wetter im Mittel- und Westeuropa immer mehr aus Südwesten bestimmt wird. Dadurch gelangt Wärme aus dem westlichen Bereich des Mittelmeers auch nach Deutschland, wo vor allem in der Südhälfte verstärkt mit Dürre- und Hitzeperioden gerechnet werden muss.

Thermische Isolierung muss um zusätzliche Elemente verstärkt werden

Die vom Golfstrom verursachten Veränderungen der typischen Wetterzyklen hat auch Auswirkungen auf die Ansprüche, die an die thermische Isolierung gestellt werden. Es geht längst nicht mehr nur darum, die Wärme im Winter in den Gebäuden zu halten, sondern die Isolierungen müssen genauso umgekehrt wirksam sein und verhindern, dass die Hitze im Sommer in die Innenräume eindringen kann. Außerdem muss eine Wärmeableitung im Sommer möglich sein. Genau das blockieren jedoch die thermischen Isolierungen. Sie speichern häufig die Wärme und verhindern eine Abkühlung der Räume über nächtliches Lüften. Dieses Problem macht vor allem den Bewohnern von modernisierten Plattenbauten mit Styropor-Isolierungen zu schaffen.

Die gravierenden Wetteränderungen durch die Verlangsamung des Golfstroms haben außerdem zur Folge, dass es immer mehr trockene und wolkenlose Tage geben wird. Daraus leitet sich die Notwendigkeit ab, die Fassaden und Dächer von Gebäuden mit Anstrichen, Putzen und anderen Materialien zu versehen, von denen die Sonnenstrahlung möglichst nicht absorbiert, sondern reflektiert wird.

Wer eine natürliche Kühlung für seine Räume haben möchte, kann natürlich auch über die Gestaltung als begrüntes Dach oder begrünte Fassade nachdenken. Dort wird die natürliche Kühlung über die Verdunstung bewirkt, ohne dass dafür Elektroenergie aufgewendet werden muss. Außerdem gibt es erfolgreiche Versuche mit sogenannten Algenfassaden. Ein solches Haus der Zukunft steht auf dem Gelände der IBA Hamburg.