Selbst kleine Maßnahmen zur Energieeinsparung sind rentabel


Artikel vom 18.07.2018


Der beste Weg zu dauerhaft niedrigen Energiekosten ist es, wenn die Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs bereits beim Hausbau berücksichtigt werden. Neben der Heizenergie spielt hier der für die Beleuchtung aufgewendete Strom eine wichtige Rolle. Wir haben einige Tipps für Sie gesammelt, mit denen Sie die Beleuchtungskosten schon im Rahmen der Hausprojektierung sowie bei Modernisierungen und Sanierungen niedrig halten können.

Was ist bei der Sanierung von Mehrfamilienhäusern möglich?

Die im Rahmen der Betriebskosten bei Mehrfamilienhäusern umgelegten Stromkosten entfallen einerseits auf die Pumpen der Heizungs- und Warmwassersysteme sowie andererseits auf die Treppenhausbeleuchtung, die Kellerbeleuchtung und die Bodenbeleuchtung. Ein wichtiger Punkt ist, dass hier vielerorts noch althergebrachte Leuchtmittel verwendet werden. Dort ist die Umstellung auf eine Treppenbeleuchtung mit LED eine sehr lohnenswerte Sanierungsmaßnahme. Dadurch können mehr als drei Viertel der Beleuchtungskosten eingespart werden, ohne auf eine helle und sichere Ausleuchtung zu verzichten. Dabei muss nicht nur der Stromverbrauch der Leuchtmittel selbst berücksichtigt werden.

LED-Systeme für Treppenhäuser sind auch mit Bewegungsmeldern zu bekommen. Das hat den Vorteil, dass nicht alle Etagen über die verbreiteten Zeitschaltungen beleuchtet werden müssen, wenn jemand von der Haustür nur bis zu den Wohnungstüren im Erdgeschoss oder der ersten Etage gelangen will. Durch die bedarfsgesteuerte Ausleuchtung einzelner Abschnitte können auch die Zeittakte der Zuschaltung erheblich verkürzt werden. Treppenhausbeleuchtungen mit Bewegungsmeldern bieten außerdem mehr Sicherheit, weil sich niemand durchs dunkle Treppenhaus tasten muss, wenn der Zeitgeber die Beleuchtung abschaltet, wenn sich die Bewohner oder Besucher gerade „auf halber Treppe“ befinden. Lampen mit Bewegungsmeldern sind genauso interessant für Flure und Toiletten in den Wohnungen und Eigenheimen.

Was ist bauseitig zur Senkung der Beleuchtungskosten möglich?

Bleiben wir bei den Treppenhäusern. Vielfach werden sie im Kernbereich der Gebäude platziert. Das ist energetischer Unfug, weil sie dadurch keine Fenster bekommen können. Das heißt, die Treppenhausbeleuchtung muss auch tagsüber eingeschaltet werden. Architekten sind also bei der Entwicklung von Hauskonzepten gefragt, bei denen die Treppenhäuser an einer Seite an eine Außenwand angrenzen. Dadurch kann die Helligkeit des natürlichen Tageslichts zur Reduzierung der dauerhaft zu tragenden Stromkosten ausgenutzt werden.

Bei der Gestaltung der Zuschnitte der Innenräume geht es ebenfalls darum, möglichst viel Tageslicht auszunutzen. Schlauchförmige Grundrisse sind deshalb im 21. Jahrhundert tabu. Sie haben ohnehin den Nachteil, dass sich die Nutzer darin meistens nicht so wohlfühlen, wie sie es in ihren Wohn-, Schlaf- und Arbeitsräumen eigentlich tun sollten. Große Fenster sind in Bezug auf die zu erwartenden Heizkosten kein Nachteil mehr, weil moderne Rahmen und Dreifachverglasungen bei den wärmeisolierenden Eigenschaften mit den Wänden locker mithalten können.

Raffinierte Ausstattungen bewirken niedrigere Stromkosten

Wer sein Haus mit einem Flachdach oder einem Pultdach bauen möchte, hat weitere Möglichkeiten zur Nutzung des von der Sonne gratis bereitgestellten Lichts. Das zeigt ein Blick auf die Tageslichtspots, die in die Dachflächen integriert werden können. Dabei handelt es sich um Lichtschächte, von denen das Tageslicht durch reflektierende Auskleidungen gebündelt und verstärkt wird. Dort reichen selbst die geringen Lichtmengen der Dämmerung noch aus, um eine gute Ausbeute zu erzielen. Optisch sind sie von einer klassischen Deckenlampe mit einem runden Gehäuse kaum zu unterscheiden. Die Tageslichtschächte sind sehr lohnenswerte Extras vor allem für fensterlose Flure und Sanitärbereiche.

Außerdem kann eine optimale Planung der Lage der unterschiedlichen Räume im Haus erhebliche Auswirkungen auf die Kosten der Beleuchtung haben. Räume, in denen sehr viel Tageslicht benötigt wird, sind an der Südseite eines Hauses am besten aufgehoben. Schlafräume gehören optimalerweise an die Nordseite, weil es dort die geringste Ausbeute beim Tageslicht gibt. Die Platzierung der Schlafzimmer an der Nordseite hat gleich einen ganz praktischen Vorteil. Dort werden die Fenster und Wände nicht von den wärmenden Sonnenstrahlen geflutet und können sich so im Sommer nicht übermäßig aufheizen, auch wenn sie nicht mit Rollläden oder Jalousien geschützt werden.